Montag, 21. Juli 2025

Jules Verne: Ein Genie der Zukunft!

Der unerreichte Meister des wissenschaftlichen Abenteuerromans entführt uns auch heute noch mit atemberaubenden Visionen, unvergesslichen Helden und einer Faszination für Technik, die seiner Zeit weit voraus war. Hier eine kleine Auswahl seiner Werke:

Fünf Wochen im Ballon 

  • Themen: Pioniergeist, Afrika-Erkundung, Luftfahrt als Schlüssel zur Welt.
  • Charaktere: Der entschlossene Dr. Fergusson, ein wissensdurstiger Forscher.
  • Technik: Ein lenkbarer Ballon ist nicht nur Transportmittel, sondern Symbol für die Beherrschung des Luftraums. Jules Verne beschreibt die Technik der Heißluftsteuerung.
  • Warum lesen? Einer der ersten großen Erfolg Vernes! Ein fesselndes Abenteuer, das die Ära der Entdeckungen feiert.

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

  • Themen: Urzeitforschung, Grenzen des Wissens, Mut, die unerforschte Welt unter unseren Füßen.
  • Charaktere: Der impulsiv-wissbegierige Professor Lidenbrock und sein skeptischer Neffe Axel – ein interessantes Duo.
  • Technik: wissenschaftliche Methoden Geologie und Paläontologie als Werkzeug für das unglaubliche Unterfangen.
  • Warum lesen? Ein Klassiker der Science-Fiction! Pure Entdeckerlust, kombiniert mit wissenschaftlicher Neugier und fantastischen prähistorischen Welten.

Von der Erde zum Mond

  • Thema: Raumfahrt, nationaler amerikanischer Pioniergeist und die Grenzen der Physik.
  • Charaktere: Der exzentrische Präsident des Kanonenklubs
  • Technik: Berechnungen zum Riesenprojektil-Geschütz samt Flugbahn, Schwerelosigkeit, visionär für Mondmissionen.
  • Warum lesen? Ein Meilenstein! Verne antizipierte erstaunlich viele Details der realen Raumfahrt. Spannend und wissenschaftlich fundiert.

20.000 Meilen unter dem Meer

  • Themen: Freiheit vs. Isolation, Rache, Geheimnisse der Tiefsee, Ethik der Wissenschaft.
  • Charaktere: Der mysteriöse, zutiefst menschliche und tragische Kapitän Nemo – einer der komplexesten Charaktere der Literatur!
  • Technik: Die "Nautilus" – Ein technisches Wunderwerk: elektrisch angetrieben, widerstandsfähig, autark, mit atemberaubenden Einrichtungen, ein Vorreiter des moderne U-Boots. Nemo und die Nautilus sind legendär.
  • Warum lesen? Ein absolutes Muss! Atmosphärisch dicht, philosophisch tiefgründig und voller technischer Wunder. Nemo und die Nautilus sind legendär.

In 80 Tagen um die Welt

  • Themen: Globalisierung, Pünktlichkeit, kulturelle Vielfalt.
  • Charaktere: Der unerschütterlich präzise Phileas Fogg und sein treuer, impulsiver Diener Passepartout – auch hier ein einzigartiges Duo.
  • Technik: Nicht eine Erfindung, sondern die "Nutzung" der vorhandenen Technik Dampfschiffe oder Eisenbahnen im globalen Maßstab. Jules Verne zeigt, wie die Welt durch moderne Transportmittel zusammen schrumpft.
  • Warum lesen? Ein temporeicher, humorvoller Abenteuerklassiker! Zeigt die Abenteuer des Reisens im Industriezeitalter.

Der Kurier des Zaren

  • Thema: Pflicht, Heldentum, Loyalität, Widerstandsfähigkeit, politische Intrigen im zaristischen Russland während eines Tatarenaufstands.
  • Charaktere: Michael Strogoff – der unerschütterliche, pflichtbewusste und unglaublich zähe Kurier des Zaren. Eine Ikone des Mutes und der Entschlossenheit.
  • Technik: Im Fokus steht hier nicht futuristische, sondern sondern die existierende Infrastruktur unter Extrembedingungen. Die gerade im Bau befindliche Transsibirische Eisenbahn, Telegrafenlinien, Dampfschiffe auf den sibirischen Flüssen. Verne zeigt die logistischen Herausforderungen und die Bedeutung moderner Transport- und Kommunikationsmittel in einem riesigen Reich.
  • Warum lesen? Einer der packendsten Abenteuerromane aller Zeiten! Atemlose Spannung, ein absolut heldenhafter Protagonist in einem gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, quer durch eine feindselige Landschaft.

Das Karpatenschloss

  • Thema: Aberglaube vs. Wissenschaft
  • Charaktere: Ein entschlossener Graf trifft auf einen technikbesessenen Baron
  • Technik: Elektrizität und Projektionsapparate
  • Warum lesen? Hier zeigt Jules Verne die Fähigkeit, Technik für Mystery und Spannung einzusetzen. Ein faszinierendes Gegenstück zu seinen Entdeckerromanen.

Die Fünfhundert Millionen der Begum

  • Thema: Utopie vs. Dystopie, Militarismus gegen soziale Verantwortung.
  • Charaktere: Ein humanistische französische Arzt trifft auf einen skrupellosen deutschen Waffenfabrikant 
  • Technik: Jules Verne zeigt die Schattenseite! Riesige Kanonen, massenproduzierte Waffen und eine Stadt (Stahlstadt), die nur der Zerstörung dient und vergleicht diese mit der friedlichen Utopie "France-Ville".
  • Warum lesen? Ein hochaktueller, kritischer Roman! Verne warnt eindringlich vor dem Missbrauch von Technik und Wissenschaft für Krieg und Unterdrückung.

Jules Verne, Zeitlos fesselnd!

Diese oben erwähnten Werke offenbaren die unglaubliche Bandbreite Jules Vernes: vom luftigen Afrika-Abenteuer über epische terrestrische Ritte und die Tiefen der Erde und des Ozeans bis zum Mond und in die Abgründe der menschlichen Seele und der Technik. Seine Helden – Forscher, Exzentriker, Stoiker, unerschütterliche Kuriere und Getriebene – sind ebenso unvergesslich wie seine visionären Maschinen und die geschickte Nutzung zeitgenössischer Technik. Jules Verne verstand es meisterhaft, wissenschaftliche Fakten oder Spekulationen mit atemberaubender Spannung und menschlichen Konflikten zu verweben.

Es lohnt sich also auch seine weniger bekannten Werke zu lesen.

Mehr von Jules Verne

Jules Verne - Das Karpatenschloss

Jules Verne - Von der Erde zum Mond

Jules Verne - Fünf Wochen im Ballon

Jules Verne - Die Fünfhundert Millionen der Begum

Freitag, 18. Juli 2025

Ohne Sprungtuch: Ich bat um Hilfe und landete ganz unten von Peter Gross - Rezensionsexemplar

Das Buch "Ohne Sprungtuch" – Ich bat um Hilfe und landete ganz unten" von Peter Gross ist die persönliche Lebensgeschichte eines Mannes, der ohne Job, ohne Absicherung und ohne Perspektive auf Besserung ganz unten in der Gesellschaft angekommen war und dennoch nicht aufgegeben hat. Es gibt den Spruch "Fortes fortuna adiuvat" – den Tüchtigen hilft das Glück, und Peter Gross ist der lebende Beweis, dass da etwas dran ist. Der Autor wuchs in schwierigen familiären Zuständen auf, nahm sein Leben aber in die Hand, fing an, in diversen Jobs zu arbeiten, verlor dann aber seinen Job und wurde schließlich krank. Aber er hat niemals aufgegeben. Das Buch gibt erschreckende Einblicke in den Sozialabgrund des Schweizer Sozialsystems. Besonders das Kapitel mit dem Gutachter fand ich sehr erschütternd, wie ein Mensch über das Schicksal eines anderen bestimmen kann, und das mit Rückendeckung der Gesetzeslage.

Inwieweit das Sozialsystem der Schweiz und das System in Deutschland vergleichbar sind, kann ich nicht sagen, aber ich denke, es gibt sicherlich ähnliche Verfahrenswege.

Fazit: ein interessantes Buch über die Lebensgeschichte eines Mannes, der trotz allen Widerständen nicht aufgegeben hat. Gerne hätte ich mehr über Peter Gross erfahren, aber die 114 Seiten geben leider nicht mehr her.


Das Buch "Ohne Sprungtuch von Peter Gross


Mittwoch, 16. Juli 2025

Der Reisende von Ulrich A. Boschwitz - Vorstellung

„Der Reisende“ von Ulrich A. Boschwitz, geschrieben 1938 unmittelbar nach den Novemberpogromen, ist eine eindringliche Schilderung der Verfolgung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland.

Der Autor Ulrich Alexander Boschwitz war ein deutsch-jüdischer Schriftsteller, der 1935 vor den Nazis nach Skandinavien und später nach England floh.

Der Protagonist, Otto Silbermann, ist ein wohlhabender, jüdischer Geschäftsmann in Berlin. Seine Wohnung wird völlig demoliert, sein „arischer“ Geschäftspartner betrügt ihn, und seine nicht-jüdischen Freunde und angeheirateten Verwandten wenden sich von ihm ab. Er flieht mit einem Koffer voller Geld (das letzte, was er besitzt) und versucht verzweifelt, per Zug aus Deutschland zu entkommen; doch egal wohin Silbermann auch kommt, überall stößt er auf Misstrauen, Denunziation oder Gleichgültigkeit.

Das Buch beginnt direkt mit der akuten Angst und dem Schock der Verfolgung; der Leser wird direkt ins Geschehen katapultiert. Der Schreibstil ist schnell, die Dialoge erschreckend authentisch und glaubwürdig. Die Entmenschlichung der Figuren beschreibt Boschwitz extrem gut; als Leser möchte man einschreiten, rufen „Stopp, es reicht!“ und helfen. Der Titel „Der Reisende“ kann vielseitig interpretiert werden.

Fazit: Für mich eines der besten, erschreckendsten und greifbarsten Bücher zum Thema Holocaust. Das Buch muss Pflichtlektüre in den Schulen werden.

„Der Reisende“ von Ulrich A. Boschwitz, geschrieben 1938 unmittelbar nach den Novemberpogromen, ist eine eindringliche Schilderung der Verfolgung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland.



Dienstag, 15. Juli 2025

"N" von Stephen King Graphic Novel

Der Psychiater Johnny Bonsaint therapiert den Patienten N., der unter Zwangsstörungen und Wahnvorstellungen leidet. Nachdem sich N. infolge seiner wahnhaften Vorstellungen das Leben nimmt, sucht Johnny die Schauplätze der bedrohlichen Visionen auf und stellt infrage, ob diese tatsächlich ausschließlich auf grausame, psychische Trugbilder zurückzuführen waren oder doch mehr dahintersteckt.

Die Kurzgeschichte „N.“ ist Bestandteil der Kurzgeschichtensammlung „Sunset“. Diese Graphic Novel schafft es, die düstere, teils verstörende Stimmung der Geschichte beizubehalten und daraus etwas Neues zu zaubern. Marvels Top-Kreative Marc Guggenheim und Alex Maleev in Zusammenarbeit mit dem Meister des Horrors Stephen King haben die Geschichte wunderbar umgesetzt. Ich würde empfehlen, vor dem Lesen des Comics die Kurzgeschichte zu lesen, ist aber kein Muss.

Fazit: kurzweiliger Horrorgenuss mit Bildern, die im Gedächtnis bleiben.

Mehr zu Stephen King


Der Psychiater Johnny Bonsaint therapiert den Patienten N., der unter Zwangsstörungen und Wahnvorstellungen leidet.


Montag, 14. Juli 2025

Reisen im Skriptorium von Paul Auster

Ein verschlossenes und abgedunkeltes Zimmer voller Mikrofone und einer Kamera, die alles sieht; mitten drin ein alter Mann, der nicht nur gebrechlich und inkontinent, sondern auch vergesslich ist. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen daran, wie er an diesem Ort gekommen ist, was er hier soll und wer er ist.

Der allwissende Erzähler führt uns durch das Buch, er nimmt uns an die Hand und erkundet mit uns diese fremde Umgebung. Doch erst am Ende erhalten wir den Schlüssel zum Verständnis des Gelesenen. Mr. Blank (so heißt der alte Mann) bekommt im Laufe des Tages Besuch von verschiedenen Figuren (soweit ich mich schlau gelesen habe, alles Figuren aus Paul Austers Büchern). Mr. Blank versucht herauszufinden, wie er mit ihnen in Zusammenhang steht, aber es gelingt ihm und auch dem Leser nicht (jedenfalls den Lesern, die noch nicht mit den Büchern von Paul Austers vertraut sind).

Wer in die Welt von Paul Auster eintreten will, sollte zu einem anderen Werk greifen; wer schon reichlich Erfahrung mit den Werken von Paul Auster gesammelt hat, bekommt hier einen interessanten Blick hinter die Kulissen.


Mehr von Paul Auster

Timbuktu von Paul Auster - Vorstellung

Die New-York-Trilogie von Paul Auster - Rezension

Ein verschlossenes und abgedunkeltes Zimmer voller Mikrofone und einer Kamera, die alles sieht; mitten drin ein alter Mann, der nicht nur gebrechlich und inkontinent, sondern auch vergesslich ist. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen daran, wie er an diesem Ort gekommen ist, was er hier soll und wer er ist.


Dienstag, 1. Juli 2025

Arsène Lupin - Der Kristallstöpsel von Maurice Leblanc - Hörbuch

Bei einem Einbruch in die Villa des Abgeordneten Daubrecq wird ein Mord begangen. Zwei Mitglieder von Lupins Bande darunter der junge Gilbert, der völlig unschuldig ist, werden verhaftet. Beiden droht nun die Todesstrafe.

Arsène Lupin setzt alles daran, den unschuldigen zu retten. Doch sein skrupelloser Gegenspieler Daubrecq ist nicht nur ein skrupelloser Erpresser, der ein belastendes Dokument (eine Liste mit korrupten Politikern) besitzt, er ist Lupin oft einen Schritt voraus.

Mir hat die Rivalität zwischen Lupin und Daubrecq sehr gut gefallen. Daubrecq schafft es, Lupin über längere Zeit intellektuell herausfordern und ihn sogar in die Defensive zu drängen.

Fazit: Der Kristallstöpsel und zeigt Lupin nicht nur als charmanten Dieb, sondern auch als strategischen Denker. Ein Höhepunkt der Serie.

Bei einem Einbruch in die Villa des Abgeordneten Daubrecq wird ein Mord begangen. Zwei Mitglieder von Lupins Bande darunter der junge Gilbert, der völlig unschuldig ist, werden verhaftet. Beiden droht nun die Todesstrafe.