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Dienstag, 9. April 2024

Die Brandung – Moorengel von Karen Kliewe - Rezensionsexemplar

Karen Kliewes Roman “Die Brandung – Moorengel” entführt uns in das deutsch-dänische Grenzgebiet der Flensburger Förde. Hier begegnen wir Fria Svensson, der Leiterin des dänischen Museums für Archäologie. Ein mysteriöser Fund erreicht sie: ein skelettierter menschlicher Finger, entdeckt im nahegelegenen Thorsberger Moor, einem uralten Opferplatz. Doch die Knochen sind eindeutig neueren Datums. Fria zieht die deutsche Polizei in Norgaard hinzu. Das Team um Hauptkommissar Ohlsen stößt auf sechs Moorleichen mit eingeritzten, rätselhaften Zeichen auf ihren nackten Körpern. Handelt es sich hier um das Werk eines Serientäters? Die eilig gegründete SOKO Bog Body nimmt die Ermittlungen auf, und Frias Fachwissen ist gefragt. Zeitgleich geht bei der Polizei eine Vermisstenmeldung ein: Die siebenjährige Tilda ist verschwunden, von ihrer überforderten Mutter viel zu spät bemerkt. Hauptkommissar Ohlsen weiß, dass jetzt jede Minute zählt.

Der Auftakt dieses Romans ist fesselnd! Obwohl ich einen Moment benötigte, um mich in die Geschichte einzufinden, war ich bald darauf gefangen. Die Seiten lassen sich flüssig lesen, und die Protagonisten sind von Anfang an sympathisch – einzig Fria bereitete mir anfangs ein paar Schwierigkeiten, da ich mich erst an ihre Art gewöhnen musste. Während des gesamten Buches fragte ich mich, wie die Vermisstenmeldung der kleinen Tilda mit den Leichenfunden im Moor zusammenhängt. Besonders beeindruckte mich die realistische Polizeiarbeit, bei welcher der Zufall eher in den Hintergrund tritt. Als Leser ermitteln wir Seite an Seite mit den Ermittlern. Die Auflösung ist schlüssig und sehr gut erdacht, aber am Ende empfand ich eine Art Hassliebe zum Buch (im positiven Sinne)

Fazit: Lesen!

4,5 Sterne



Freitag, 16. Februar 2024

Die Ballade von Max und Amelie von David Safier - Rezension

Narbe, die einäugige Hündin, kann sich nicht vorstellen, jemals Zuneigung zu erfahren. Doch dann kreuzt der sanftmütige Max ihren Weg, der sich auf der Müllhalde verirrt hat, die Narbe ihr Zuhause nennt.

Er berichtet von seinem idyllischen Leben bei den Menschen, und getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Dasein, schließt sich Narbe dem Fremden auf seiner gefahrvollen Rückreise an. Auf ihrer Reise wird Max von nächtlichen Visionen heimgesucht, in denen er und Narbe ein Liebespaar sind, das von einem Menschen getötet wird. Sind es bloß Träume oder verborgene Erinnerungen? Narbe sträubt sich zunächst gegen die Vorstellung, dass es ihre Bestimmung sein könnte, Max zu lieben. Doch gerade, als sie beginnt, vorsichtig an das Gute zu glauben, tritt der Mensch aus Max' Träumen in Erscheinung …
Dies ist keine herkömmliche, liebenswerte Hundegeschichte und sie ist auch nicht humorvoll. Stattdessen ist sie erschütternd und gleichzeitig von erhabener Schönheit. Obwohl das Thema der Seelenwanderung nicht meinen Geschmack trifft, bleibt es dennoch ein bemerkenswertes Buch. Die kurzen Kapitel erhöhen den Lesefluss.
Fazit: Vielleicht kann man sich streiten, ob Hunde wirklich so denken und handeln, aber wer sich auf die Geschichte einlässt bekommt eine, liebenswerte Geschichte, über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.

4 Sterne



Freitag, 22. Dezember 2023

Aphrodite von Charlotte Charonne - Rezensionsexemplar

Das Ermittlerdou Kommissarin Rubina Hiller und Kommissar Simon Peick sind zurück. Ein Mann wird brutal misshandelt, ein weiterer angegriffen, beide Männer sind ehemalige Mitschüler von Simon Peick. Bei Ihrern Ermittlungen stoßen die Ermittler auf ein Netz von Lügen und Schweigen. Simon wird schnell bewusst, dass die Opfer einiges zu verbergen hatten, doch nach und nach kommen die dunklen Geheimnisse ans Licht.

„Aphrodite“ von Charlotte Charonne ist bereits der dritte Band der Ruby-und-Spike-Reihe und kann ohne Vorkenntnisse der zuvor erschienenen Bände gelesen werden. Die Geschichte ist in sich schlüssig und lässt sich flüssig lesen. Charlotte Charonne beschönigt nichts und will, dass der Leser die grausamen Szenen miterlebt, was sehr viel Spannung erzeugt. Besonders zum Ende hin fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Autorin scheut nicht, das Thema Mobbing und dessen Folgen aus den verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Leider hat mir am Ende bzw. am Anfang des Buches ein Hinweis zur „Nummer gegen Kummer“ oder einer anderen Anlaufstelle für Opfer von Mobbing gefehlt.

Auch der Zusammenhang zur titelgebenden Göttin Aphrodite ist für meinen Geschmack nicht genug herausgearbeitet. Positiv fand ich die Entwicklung der Hauptprotagonisten, insbesondere von Simon Peick, der sich vom Frauenheld hin zum Familienvater wandelt. Wobei ich zugeben muss, dass ich beim Lesen gehofft hatte, etwas Dreck aufs Peicks weißer Weste zu entdecken.

 Fazit: Ein spannender Thriller zu einem leider sehr aktuellen Thema.

4 Sterne



Samstag, 9. Dezember 2023

Weltgeschichte - Weg in die Dunkelheit. Der Erste Weltkrieg von Dominic Sandbrook - Rezension

An einem Sommermorgen im Jahr 1914 verändert ein junger Mann namens Gavrilo Princip die Weltgeschichte unwiderruflich. Mit der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in Sarajevo leitet er eine düstere Ära ein, die Millionen von Menschenleben fordert und das Ende der Kaiserreiche Deutschland, Russland und Österreich besiegelt.

Während des Ersten Weltkriegs wird der junge Yves Zeuge der Invasion Frankreichs. Die Krankenschwester Edith Cavell riskiert ihr Leben, um verwundete Soldaten zu verstecken. J.R.R. Tolkien, der später als Autor von u.a. "Herr der Ringe" Berühmtheit erlangt, kämpft in den Schützengräben an der Somme. Alice Lines, ein Kindermädchen, überlebt einen U-Boot-Angriff, während der britische Soldat Henry Williamson ein unvergessliches Weihnachtsfest mit deutschen Soldaten jenseits der feindlichen Linien feiert. Und schließlich erlangt Manfred von Richthofen als ‘Roter Baron’ Berühmtheit bei Freund und Feind.
Das Buch "Weltgeschichte - Weg in die Dunkelheit. Der Erste Weltkrieg" von Dominic Sandbrook beschreibt die Schrecken des Ersten Weltkriegs unheimlich fesselnd. Es wird nichts verschönt. Stellenweise hat mir aber manch eine Glorifizierung des Krieges bzw. der „Heldenfiguren“ nicht gefallen. Das vom Verlag empfohlene Alter für das Buch liegt bei 10 Jahren, was ich so nicht unterschreiben würde, da manche Szenen in meinen Augen sehr heftig sind und die gesamte Thematik doch komplexer ist, als das Buch es darstellt. Das Buch ist aber ideal, um einen Überblick der Jahre von 1914 bis 1918 zu erhalten. Was diesem Buch aber fehlt, sind Kartenausschnitte der einzelnen Kapitel.

Fazit: Ein interessantes Buch, dass einen tollen überblick über die Schrecken des Ersten Weltkriegs liefert

4,5 Sterne




Dienstag, 10. Oktober 2023

Holly von Stephen King - Rezensionsexemplar

Holly Gibney ist zurück. Bei ihrem neuesten Auftrag geht es ans Eingemachte. Holly erhält einen Anruf von einer verzweifelten Mutter, ihre Tochter Bonnie ist verschwunden und die Polizei kümmert sich nicht. Bei ihren Nachforschungen stößt Holly schnell auf weitere Vermisstenfälle. Die kurzen Kapitel lassen sich recht einfach lesen. Der Meister des Horrors nimmt uns beim Lesen an die Hand und führt uns durch das Buch und lässt dem Leser kein Freiraum für Interpretationsmöglichkeiten. Auch die Rollen, wer gut und wer böse ist, sind immer klar verteilt. Was ich schade finde, da dadurch die Figuren an Tiefe verlieren. An vielleicht zwei Stellen in diesem Buch lassen die Protagonisten (Das fleischliebende Ehepaar) etwas Tiefe erahnen, leider viel zu wenig. Die Handlung des Romans spielt im Jahr 2021 also mitten in der Covid Pandemie und hier liegt in meinen Augen ein weiteres Problem des Buches. Stephen King driftet zu sehr ab und dadurch wirken einige Dialoge und Szenen zu künstlich (Die Menschen begrüßen sich untereinander mit Namen und gleich danach mit dem Corona Impfstoff, den sie erhalten haben). Positiv hat mir die Entwicklung von Holly im Vergleich zur Mr Mercedes Trilogie und der Outsider gefallen. Holly kann sich immer weiter von ihrer Mutter lösen. Ein weiterer Pluspunkt in meinen Augen ist, dass das Buch ohne Übernatürliches auskommt, der Horror in diesem Buch ist von Menschen gemacht.

Fazit: Nun kann King auch beim Thema Kannibalismus einen Haken setzen. Statt Horror punktet dieses Buch mit Ekel. Eine solide Geschichte, kein Meisterwerk.

4 von 5 Sterne




Samstag, 30. September 2023

Die Buchverliebten von Anja Baumheier - Rezension

Ole Oevermann ist Buchhändler aus Leidenschaft, die Liebe zur Literatur ist sein ein und alles. Leider läuft seine kleine Buchhandlung in der Lübecker Altstadt mehr schlecht als recht. Anders als Ole hat Gesa kein Interesse an Büchern und Literatur. Seit ihre große Liebe Onni, ein finnischer Schriftsteller, starb, hat Sie Bücher aus ihren Leben verbannt. Gesa steht kurz davor, ihre Stelle bei einer Versicherung zu verlieren, wenige Jahre vor ihrer Rente steht sie vor dem Nichts. Ausgerechnet jetzt begegnet sie Ole.

"Die Buchverliebten" von Anja Baumheier, erschienen im Kindler Verlag, ist eine Geschichte über die Liebe zu Büchern und den Mut, niemals aufzugeben. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die vielen Zitate berühmter Autoren, das Wissen um aktuelle Autoren und weitere kleine Details zeigen, dass sich die Autorin in der Welt der Literatur auskennt und heimisch ist. Leider bin ich mit Gesa nicht richtig warm geworden, oft wirkt sie etwas planlos und ihre Art hat mir einfach nicht gefallen. Auch ihren Job der Versicherung fand nicht überzeugend beschrieben. Ole hingegen ist mir sofort ans Herz gewachsen. Hätte ich gewusst, dass die Stadt Lübeck so präsent im Buch ist, hätte ich die Geschichte erst gelesen, wenn ich oben im Norden bin, was überhaupt nicht negativ gemeint ist. Wer eine spannende Geschichte erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden, wer sich aber auf eine literarische Reise begeben möchte, und den Geschmack von Marzipan mag, wird mit diesem Werk seine Freude haben.

Fazit: Zitate, Marzipan und Liebe, ein Wohlfühlbuch, das uns die Liebe zur Literatur noch näher bringen kann.

4 von 5 Sterne



Freitag, 29. September 2023

Kalter Sog: Ostsee von Karen Kliewe - Rezensionsexemplar

Das Buch „Kalter Sog: Ostsee“ von Karen Kliewe ist bereits der 4. Fall der Journalistik-Studentin Johanna Arnold.

Eigentlich befindet sich Anna mit ihrer Mitbewohnerin Marie im Urlaub, als sie mitbekommt, dass der Sohn der liebenswürdigen Pensionsbetreiberin verschwunden ist und seine Familie in Stich gelassen hat. Sie kann es nicht glauben, dabei deutet alles darauf hin, dass dieser nach Portugal abgehauen ist. Doch irgendetwas stört Anna an der Geschichte und sie beginnt nachzuforschen und kommt einem dunklen Geheimnis auf der Spur. Der Schreibstil ist sehr detailreich, dennoch lässt sich das Buch sehr gut lesen, ohne dass Langeweile aufkommt. Stellenweise hat man das Gefühl, selbst an der Ostsee zu sein und das Geschehen von der Ferne aus zu beobachten. Die Autorin schafft es, die Spannung bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Leider fand ich aber an ein paar Stellen Anna etwas „nervig", besonders an den Stellen, an denen Sie versucht hat, der Polizei zu erklären, wie sie ihren Job zu machen haben. Die erfahrenen Polizisten wirken neben Anna ein wenig blass. Ein Vorwissen aus den bereits erschienen Büchern ist nicht nötig.

Fazit: Buch einpacken und ab an die Ostsee, dort warten sicher noch viele dunkle Geheimnisse auf Anna

4 von 5 Sternen



Freitag, 28. Juli 2023

Unser letzter Tag: In sieben Sünden zum Weltuntergang Roman von Stefan Suchanka - Rezension

Stell dir vor dein Leben endet heute Abend um Punkt 20:12, was würdest du tun? Wem würdest du nochmal sehen wollen, welche Entscheidungen in deinem Leben würdest du bereuen, welche würdest du versuchen ändern zu wollen? Sieben Menschen, die durch ihre Vergangenheit eng miteinander verbunden sind, müssen sich dieser Fragen stellen, denn es gibt keinen Ausweg, der Tod ist gewiss.

Der Autor Stefan Suchanka setzt sich in seinem Buch „Unser letzter Tag: In sieben Sünden zum Weltuntergang“ mit den philosophischen Fragen unserer Zeit auseinander.  Humorvoll und gradlinig schildert er, wie die Menschen ihren letzten Tag auf dieser Welt verbringen würden. Wir lernen unterschiedliche Charaktere kennen, denen es zwar an Tiefgründigkeit fehlt (Das Buch wäre wahrscheinlich um einiges dicker), aber dennoch gut und glaubwürdig beschrieben werden.  Der Ort der Handlung ist hauptsächlich Köln-Ehrenfeld, aber der Stadtteil steht stellvertretend für uns alle z.b. der Millionär, der am letzten Tag noch ne Party schmeißen will, ein findiger Geschäftsmann der „das Geschäft seines Lebens macht“ eine Frau die erkennen muss, das Sex nicht alles ist, ein Nazi der erkennt, dass er jahrelang falsch lag und viele weitere Personen. Einer der wenigen Kritikpunkte ist vielleicht die „Background Geschichte“, ich hätte mir mehr über die Versuche der Menschheit, das Unglück zu verhindern, gewünscht.

Fazit: kurz und knackig, humorvoll und ernst. Das Buch lädt uns ein, über uns und unser Leben nachzudenken. Was würdest du an deinem letzten Tag machen?

4,5 von 5 Sternen


Mehr über den Autor:

instagram

https://www.stefansuchanka.de/





Dienstag, 21. März 2023

Das Schweigen der Puppen von Simon Bartsch - Rezensionsexemplar

Für Romantik hat Kristina Kuhn gerade nicht viel übrig. Sie bekommt von dem leckeren Essen, der romantischen Musik und dem Kerzenschein nichts mehr mit, denn Kristina Kuhn ist bereits seit mehreren Stunden tot. Als Kriminalhauptkommissar Philipp Jansen auf die bizarr hergerichtete Leiche trifft, stockt ihm der Atem. Das Opfer sitzt geschminkt und hübsch gemacht am Esstisch und schaut aus wie eine Puppe. Als noch weitere Leichen auftauchen, die wie eine Puppe zurechtgemacht sind, ist sich Jansen ziemlich sicher, es mit einem Psychopathen zu tun zu haben. Leider hat der Kommissar auch private Probleme, seine Spielsucht hat ihn in ernste Schwierigkeiten gebracht.

Wenn man bei einem Thriller das Buch kurz weglegen muss, ist es ein gutes Zeichen. Ich musste tatsächlich das Buch ein paar Mal weglegen, nicht wegen der Grausamkeit (die das Buch durchaus zu bieten hat) sondern wegen dem, was der Täter zuvor mit seinen Opfern macht. Der Autor Simon Bartsch dringt mit seinem Werk „Das Schweigen der Puppen“ tief in unsere Privatsphäre ein. 

Stellt euch vor, ihr seit nicht zuhause und jemand Fremdes nutzt eure Zahnbürste, legt sich in euer Bett, benutzt eure Seife und von all dem bekommt ihr nichts mit. 

Die Geschichte lässt sich prima lesen und es kommt Spannung an der richtigen Stelle auf. Ein wenig hat mich aber die Nebenhandlung mit der Spielsucht gestört, da die Haupthandlung so spannend war und es mich immer wieder herausgerissen hat. Da Ende ist ziemlich rund und passt zur Geschichte.

Fazit: Ein spannender Thriller mit Grusel-Faktor. Ab jetzt wird die Haustür zweimal abgeschlossen

4,5 von 5 Sterne




Dienstag, 7. März 2023

Napapiiri: Eine Spurensuche von Thomas Pyczak - Rezensionesexemplar

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit auf einem kleinen verschneiten Flughafen, irgendwo in Nordschweden zwei seiner Jugendfreunde zu treffen, die auch noch das gleiche Hotel sowie eine fast identische Tour gebucht haben? Genau das ist dem 51 jährigen Tobias und seiner jungen Frau Charlotte passiert. Tobias wollte Paul und Anna nie wieder begegnen, für ihn ist das Wiedersehen reiner Zufall, für Charlotte allerdings Schicksal und seinem Schicksal kann man nicht davonrennen. Im Verlauf der Reise kommen langsam die verdrängten Erinnerungen sowie Gefühle hoch, doch in der frostigen und finsteren Welt des Polarkreises ist Wegrennen keine Wahl und somit begeben sich alle 4 auf eine Spurensuche zu sich selbst und zu den dunklen Geheimnissen Ihrer Jugend.

Der Autor Thomas Pyczak hat mit "Napapiiri" ein sehr spannungsgeladenes Werk erschaffen. Von Seite Eins an hat mich die Geschichte gefesselt, was an den glaubhaften Charakteren und dem spannenden Schreibstil liegt. Charlotte hat mir am besten gefallen, nicht nur, dass sie für Tobias ein Anker ist, auch für die anderen Protagonisten entwickelt sie sich zu einem Fixstern. Was mich beim Lesen ein wenig gestört hat, war der unterschwellige Rassismus von Paul und die ständige Realität zwischen ihm und Tobias. Ich hätte gerne erfahren, wie die Story weitergeht.

Besonders erwähnenswert finde ich die Symbolkraft, die im Buch beschrieben wird, nicht nur von der Magie der Nordlichter, sondern auch vom Schicksal (in Form eines Wolfes – so habe ich es jedenfalls interpretiert).

Fazit: Schicksalhafte Begegnungen in einem eiskalten Setting spannend zusammengefasst: Wie viele Lügen verträgt eine Freundschaft?




Donnerstag, 2. März 2023

Hagen von Tronje von Wolfgang Hohlbein - Rezension

Hagen von Tronje kommt nach wochenlanger Reise durch das mächtige Burgunderreich zurück an den Hof zu Worms. Doch Zeit neue Kräfte zu sammeln bleibt nicht, da der schillernde Held Siegfried von Xanten zusammen mit seinen 12 Nibelungenreitern vor den Toren Worms steht und um Audienz bei König Gunther bittet. Der König empfängt Siegfried als seinen Gast, doch Hagen hat seine Zweifel, um die Absichten des strahlenden Helden. Wäre dies nicht genug, zieht am Horizont eine neue Gefahr auf, sächsische und dänische Truppen haben es auf Burgunds Reichtum abgesehen.

Das Buch "Hagen von Tronje" von Wolfgang Hohlbein erzählt eine eigene Geschichte und liefert einen neuen Blickwinkel auf die Nibelungensage und besonders auf die Figur Hagen von Tronje. Der Autor bedient sich einer bildhaften und ausführlichen Sprache. Die ursprüngliche Geschichte wird größtenteils auf ihr Grundgerüst reduziert, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut.

Hagen von Tronje ist eine tragische Figur, voller Ehrgefühl für seinen König, verliebt in die falsche Frau, Anhänger einer „alten“ Religion, die vom Christentum verdrängt wurde und er steht im Schatten von Siegfried. Was mich beim Lesen gestört hat, ist besonders im letzten Drittel des Buches der plötzliche Wechsel des Handlungsorts. Der Cut zwischen den einzelnen Kapiteln ist meiner Meinung zu hart.

Fazit: Eine interessante Interpretation der Nibelungensage, die sich mit Hagen von Tronje auseinandersetzt und diesen in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.





Dienstag, 13. Dezember 2022

Senf mit Safran: Deutschland für Anfänger von Kaveh Ahangar - Rezensionsexemplar

Das Buch „Senf mit Safran: Deutschland für Anfänger“ handelt von einem kleinen Jungen, der die islamische Revolution hautnah miterlebt und nach Ausbruch des Ersten Golfkriegs nach Deutschland fliegen kann. Hier angekommen, erwartete ihn eine völlig neue und fremde Welt. Hautnah beschreibt er mit Humor und Verstand, aber auch mit viel Kummer und Schmerz sein neues Alltagsleben und die Kluft zwischen zwei Kulturen.

Das Buch ist episodenhaft aufgebaut. Die einzelnen kurzen Geschichten sind chronologisch aufgebaut und stehen in loser Verbindung zueinander. Zwar sind die Sprünge der einzelnen Episoden relativ groß, aber genau dieses „Tempo“ passt zum Buch, da es teilweise die Trostlosigkeit und das anfängliche fehlen einer Perspektive des Jungen aufzeigt. Wichtig ist bei diesem Buch nicht nur, was wir Leser beim Lesen erfahren, sondern auch das was wir zwischen den Zeilen und den einzelnen Geschichten erahnen können. Ich konnte aus diesem Buch sehr viel mitnehmen. Klar war mir bewusst, dass es nicht einfach ist, sein Land verlassen zu müssen, aber was es wirklich bedeutet, seine Heimat und seine Familie aufzugeben und in ein weit entferntes Land fliehen zu müssen, wie es ist als Kind seine Freunde zu verlieren und in ständiger Angst zu leben, wurde mir erst durch dieses Buch ins Bewusstsein gerufen. Der Autor beschreibt die einzelnen „Geschichten“ sehr gefühlvoll, oft sogar mit einem „zwinkernden Auge“ am Ende. Mit 172 Seiten und seinen kurzen Geschichten lässt sich das Buch sehr schnell lesen, aber ich würde empfehlen, das Buch die Möglichkeit zu geben, die einzelnen Geschichten auf sich wirken zu lassen.

Fazit: An manchen Stellen hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, dennoch muss ich sagen, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat und wir mehr davon brauchen, um Vorurteile und Rassismus abzubauen. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre an Schulen werden.

4 von 5 Sternen




Mittwoch, 9. November 2022

Nach dir der Tod von Philip Eilinger - Rezensionsexemplar

Hannas Leben läuft alles andere als rund. Ihre Kinder darf sie nach der Trennung von Ihrem Mann nur sporadisch sehen, im Job hat sie zu kämpfen und zum Trost greift sie immer öfter zum Alkohol. Als ein „Stalker“ sie und ihre Kinder bedroht, beginnt für Hanna ein blutiger Alptraum, der sie zum Äußersten treibt. Als ein Freund von Hanna ermordet wird, bricht für Hanna eine Welt zusammen. Wie kann man gegen jemanden bestehen, der immer einen Schritt voraus ist ? 

Der Autor  Philip Eilinger hat in seinem Debütroman „Nach dir der Tod" eindrucksvoll bewiesen, wie vielschichtig ein Thriller sein kann. Es werden nicht nur die Themen Alkoholsucht, Stalking und extreme Gewalt angesprochen, sondern auch das über sich Hinauswachsen trotz aller Widerstände bekommt in diesem Buch einen hohen Stellenwert. Hanna schafft es trotz aller Widerstände und eines mangelnden Selbstwertgefühls im Laufe der Geschichte, sich gegen einen unbekannten Feind zu behaupten. Das Buch lässt sich trotz kleinerer Fehler flüssig lesen. Dem Autor gelingt es an den richtigen Stellen Spannung aufzubauen und diese auch auf hohem Niveau halten zu können. Die polizeilichen Ermittler sind wenig präsent und arbeiten hauptsächlich im Hintergrund. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn die Polizei ganz außen vor geblieben wäre und sich zwischen Täter und Opfer ein Psychospiel entwickelt hätte, das Potenzial dazu war da, aber wurde leider nicht ausreichend genutzt.

Die Auflösung am Ende war okay, wurde aber für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt. Ich hätte gerne einen besseren Blick in die Psyche des Täters bekommen.

Fazit: Philip Eilinger hat seine Hausaufgaben gemacht und mit „Nach dir der Tod“ ein interessanten und spannenden Debütroman geschrieben, zwar mit kleinen Fehlern, aber alles im Rahmen.

4 von 5 Sterne



Dienstag, 8. November 2022

Fairy Tale von Stephen King - Rezension

Das Leben war nicht immer fair zu Charlie Reade, mit sieben Jahren hat er seine Mutter verloren, sein Vater ist durch dieses Unglück den Alkohol verfallen. Charlie muss früh lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als der inzwischen siebzehnjährige Charlie seinem Nachbarn, dem alten einsamen Mr Bowditch, das Leben rettet und beide sich "anfreunden", offenbart der alte Mann Charlie ein gefährliches Geheimnis, dass das Leben des jungen Mannes für immer verändern wird. Charlie begibt sich auf den Weg in eine fremde bösartige Welt, wo mächtige Kreaturen die Einwohner bedrohen und unterdrücken.

Das Stephen King auch Märchen schreiben kann, dürfte jeder Stephen King Fan, der das Buch „Die Augen des Drachen“ gelesen hat, bereits wissen, wobei der „märchenhafte“ Teil erst nach knapp 300 Seiten zum Vorschein kommt. Alles bis dahin ist eine interessante Coming-of-age Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Den märchenhaften Teil fand ich zeitweise zu vorhersehbar, mir persönlich hat das Besondere gefehlt. Auch die Bösewichte sind mir persönlich zu blass. Der finale Kampf zwischen Gut und Böse ist zu schnell abgehandelt, ich hätte bei dem Umfang des Buches und der Beschreibung der Bösewichten gewünscht, dass der finale Kampf spannungsvoller beschrieben wird.

Gelungen wiederum fand ich die vielen Querverweise zu anderen literarischen Werken wie z.b zu den Gebrüdern Grimm, H.P. Lovecraft oder Alice im Wunderland. Ein weiterer Pluspunkt wäre für mich gewesen, wenn Stephen King einen Verweis gegeben hätte, dass durch diese märchenhafte Welt, die uns bekannten Märchen und Geschichten in unsere Welt gekommen sind. Mit knapp 800 Seiten ist das Werk ziemlich umfangreich, lässt sich aber auf Grund der vielen Kapiteln gut lesen. Jedes Kapitel fängt mit einer ganz knappen Beschreibung an, was den Leser erwartet, so dass man sofort wieder in der Geschichte drinnen ist.

Ich würde gerne noch mehr über die Märchenwelt und ihre Figuren erfahren. Leider bleiben am Ende viele Fragen offen, aber vielleicht entführt uns King nochmal dorthin.

Fazit: Stephen King hat eine neue Welt erschaffen und uns einen leider nur recht kurzen Einblick gewährt. Die Verweise zu anderen Märchen und literarischen Werken peppen die Geschichte enorm auf, da sie stellenweise doch recht langatmig ist. 

4 von 5 Sterne



Mittwoch, 12. Oktober 2022

Der betrunkene Berg von Heinrich Steinfest - Rezension

Willkommen in der höchsten Buchhandlung der Welt, auf einem Berg in 1765 Meter Höhe. Katharina betreibt dort die Buchhandlung „Bücherberg“, als Anbau zu einer Schutzhütte. In den dunklen Monaten ruht hier oben das Leben weitestgehend, doch diese Ruhe wird plötzlich gestört, als Katharina plötzlich einen Mann draußen im Schnee findet. Halb erfroren rettet sie ihm das Leben, indem sie den Unbekannten mit in ihre Hütte nimmt. Der Gerettete leidet unter Amnesie und kann sich an nichts erinnern.

Wer ist dieser unbekannte Mann und was hat er auf dem Berg zu suchen ?

Heinrich Steinfest schafft es, eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die Gefahr ist nicht greifbar und doch merkt der Leser schnell, das irgendwas passieren muss. Im Laufe der Geschichte lernen wir nicht nur etwas über Katharina, sondern auch über „Robert“. Beide haben Schuld auf sich geladen und beide waren oder sind vor etwas auf der Flucht. Beide verbringen die gemeinsamen Abende mit dem Vorlesen eines Buches, das sich mit der Erstbesteigung des Berges beschäftigt und auch hier versucht jemand vor etwas wegzulaufen. Der Leser bekommt quasi 2 Geschichten in einem Buch präsentiert. Der Berg und die Laune des Wetters bestimmen nun den Alltag der beiden. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist mit seinen 224 Seiten nicht besonders dick. Das Ende kam für mich viel zu schnell, dabei hätte man die Geschichte weiter fortführen können.

Fazit: Ein tolles Buch, perfekt für die kalte Jahreszeit. Vor seinen Sünden und dem Schicksal kann man nicht davon laufen, am Ende holen uns unsere Taten ein.

4 von 5 Sterne



Dienstag, 11. Oktober 2022

Turbulenzen von David Szalay - Rezension

Eine turbulente Reise um die Welt. Zwölf Menschen begegnen sich flüchtig und alle haben etwas gemeinsam, ihr Leben ist im Umbruch und voller Turbulenzen. Sei es die Frau, die ihren krebskranken Sohn in London besucht, ein Frachtpilot, der Zeuge eines tödlichen Unfalls wird. Wie durch ein Flugzeugfenster bekommen wir als Leser einen recht kurzen Einblick in das Leben der Protagonisten. Mir hat das Buch gut gefallen, ich hätte bei einigen Geschichten gerne gewusst, wie es weitergeht und hier liegt auch der Reiz. Der Autor David Szalay beschreibt die einzelnen Schicksale sehr tiefsinnig, beim Lesen sind mir die vielen Figuren sofort ans Herz gewachsen und doch lässt der Autor die einzelne Enden offen und uns Leser oft neugierig zurück.


Das Buch lässt sich prima lesen und ist mit 136 Seiten die ideale Lektüre für zwischendurch.

Fazit: Kennt ihr so Menschen, die in der Bahn so laut telefonieren, dass man jedes Wort mitbekommt und wir für die Dauer der Fahrt Einblick in deren Leben bekommen, das Buch ist ähnlich nur mit wesentlich mehr Tiefgang.

4 von 5 Flugzeuge



Donnerstag, 8. September 2022

Schafe für die Wölfe von Thomas Müller - Rezensionsexemplar

Was haben ein Inuit und ein französisches Rentnerpaar gemeinsam? Beide wurden Opfer von skrupellosen Investmentberatern, die keine Spur von Reue zeigen, für sie zählt nur der Spaß und das schnelle Geld. Als 2007 das Banken- und Finanzsystem kurz vor dem Kollabieren war, treffen Politiker und Bänker verhängnisvolle Entscheidungen, die 10 Jahre später zu einem Gerichtsprozess führen, auf den die ganze Welt schaut. Haben Ethik und Anstand in einer Welt, wo nur das schnelle Geld zählt überhaupt eine Chance?

Das Buch "Schafe für die Wölfe" von Thomas Müller ist ein spannender Wirtschaftsroman, der uns Leser einen tiefen Einblick in die Finanzwelt und deren Verknüpfungen gibt. Der Roman ist spannend geschrieben und das Personenregister am Ende des Buches hilft uns die vielen Protagonisten zuzuordnen, dies hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, somit lässt sich das Buch gut lesen, auch weil immer wiederkehrende Bezeichnungen wie z.B. Premierminister mit durch PM ersetzt werden. Ein paar Handlungsstränge sind aber für meinen Geschmack zu ausführlich beschrieben. Auch mit einem digitalen Avatar konnte ich mich nicht anfreunden, da er zu futuristisch ist für den Zeitraum, in dem die Handlung spielt.

Fazit: Eine schonungslose Abrechnung mit dem Banken- und Finanzsystem.



Mittwoch, 27. Juli 2022

Die Stimme des Wahns von Ethan Cross - Rezension

In einem Hochsicherheitsgefängnis in den Rocky Mountains sitzt Demon, einer der gefährlichsten Verbrecher der Welt ein, oder doch nicht? Zusammen mit seiner Partnerin Nadia Shirazi findet Francis Ackerman Jr. heraus, dass Ackerman und sein Bruder damals einen Doppelgänger von Demon eingesperrt haben, der echte Serienkiller ist noch auf freiem Fuß und plant seine Rache und dieser kennt Ackermanns Schwachstellen ganz genau.

"Die Stimme des Wahns" von Ethan Cross  ist der dritte Band der Ackerman & Shirazi-Reihe, zwar kommt die Reihe nicht ganz an die Vorgänger Bände (Ich bin die Nacht, ich bin die Angst etc.) heran, aber die Reihe hat ihren eignen Charme. Im aktuellen Buch muss Ackerman einen Fehler gerade bügeln, den er und sein Bruder Marcus bei der Jagd auf den Serienkiller Demon begangen haben. Ich finde die Entwicklung von Francis Ackerman Jr extrem interessant. Aus dem eiskalten Killer wird ein Gesetzeshüter, der keine Reue kennt, sich aber sich immer mehr mit seinen Handlungen auseinander setzt und dies geschieht auch in diesem Buch. Zwar ist die Rahmenhandlung erneut ziemlich überspitzt, aber genau das gehört dazu und bringt Tempo in die Geschichte. Als Leser dürfen wir uns auch über ein Wiedersehen mit Markus und seinem Sohn freuen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist aber etwas schwächer als seine Vorgänger, da ein Handlungsstrang, der in meinen Augen extrem interessant war, hört mittendrin auf. Auch das Ende kommt ziemlich überraschend, hält aber einen Cliffhanger bereit, den ich so nicht erwartet habe und Lust auf mehr macht.

Fazit: Der Serienmörder Francis Ackerman Jr wird „menschlich“. Ich bin gespannt, wie sich der Charakter weiter entwickelt. Ein Vorwissen ist nicht nötig, aber Ackerman ist ein extrem komplexer und interessanter Charakter, dass es Spass macht seine Entwicklung zu verfolgen.

4 von 5 Serienkiller




Donnerstag, 30. Juni 2022

Toxische Tiefe: Ostsee (Ein Fall für Journalistin Arnold 3) von Karen Kliewe - Rezensionsexemplar

Die angehende Journalistin Johanna Arnold bekommt die Chance ihres Lebens. Auf dem Forschungsschiff Neptun soll sie für ein renommiertes Magazin einen Artikel über den Klimawandel und die Folgen für die Tiefen der Ostsee schreiben. Johanna (Ann) versteht sich mit der Crew gut  und freundet sich mit Dr. Alette Roux an. Diese ist Teilhaberin eines Geo-Engineering-Unternehmens und arbeitet an einer Methode, um die Sauerstoffversorgung der Ostsee und vor allem der tieferen Schichten zu verbessern. Als dann mitten auf hoher See ein Mitglied des Forschungsteams verschwindet, bricht leichte Panik aus: ist unter den Mitgliedern der Crew ein Mörder?

Das Buch "Toxische Tiefe: Ostsee" ist der 3. Fall für die sympathische Journalistin Johanna Arnold. Die Bücher davor habe ich leider noch nicht gelesen, aber dies war für die Handlung des Buches nicht relevant. Das Buch lässt sich auch ohne Vorwissen prima lesen, wobei ich schon neugierig bin, woher Johannas Angstzustände kommen. Mir persönlich war nicht bewusst, dass der Klimawandel auch ein Problem für die Tiefen der Weltmeere ist und es bereits in der Ostsee Todeszonen gibt, wo kein Leben mehr möglich ist. Das Buch ist spannend von der ersten Seite an, was mich aber ein wenig gestört hat, ist die Ermittlungsarbeit der Polizei. Ann ermittelt auf eigene Faust und lässt die Polizei etwas alt aussehen (hier hätte ich mir mehr Ermittlungsarbeit gewünscht). An die nordischen (schwedischen) Namen musste ich mich erst etwas gewöhnen, aber wenn man einmal drinnen ist, klappt es super.

Fazit: Ein spannender Krimi und die perfekte Urlaubslektüre, wobei ich das Buch nicht am Ostseestrand lesen würde, man weiß nie was sich im Wasser befindet.

4,5 Sterne



Donnerstag, 23. Juni 2022

Grave - Verse der Toten von Preston und Child - Rezension

Special-Agent Aloysius Pendergast ist zurück, der inzwischen 18. Fall des Einzelgängers, der diesmal von seinem Chef beim FBI einen Partner zur Seite gestellt bekommt. Mit seinem neuen Partner Agent Coldmoon reist Pendergast nach Miami Beach, wo ein Serienkiller die Herzen ermordeter Frauen zusammen mit kryptischen Briefen auf Gräbern ablegt. Schnell ergeben die Ermittlungen, dass in allen Gräber Selbstmörderinnen beigesetzt sind. Was verbindet die toten Frauen mit den neuen Morden? Pendergast und Coldmoon sind sich schnell einig, dass die Antwort auf die Frage weit in der Vergangenheit liegen muss.

Das Buch „Grave Verse der Toten“ ist wie bereits das 18. Buch rund um den sonderbaren Special-Agent Aloysius Pendergast vom Autoren Douglas Preston und Lincoln Child. Das Setting ist spannend und das Buch lässt sich, wie seine Vorgänger flüssig lesen. Was das Buch aber von seinen Vorgängern unterscheidet, ist die Tatsache, dass das Mystische und Geheimnisvolle, was Pendergast und seine ganze „Familie“ betrifft, diesmal keine Rolle spielt. Das Buch besinnt sich auf die klassische Polizeiarbeit, was ich persönlich sehr erfrischend fand. Auch das Verhältnis zwischen Pendergast und Coldmoon. Pendergast, der ruhige, ausgeglichene und kultivierte „Gentleman“ und Coldmoon, der junge aufstrebende Agent, der seinen Kaffee am liebsten aufgewärmt trinkt. Die Geschichte ist spannend und die Auflösung des Falls hat ich sehr überrascht, wobei ich mir doch mehr Informationen über den Mörder und seine Intention gewünscht hätte.

Fazit: Ein spannender neuer Fall für Agent Pendergast, ohne schnick schnack, dafür mit guter solider Ermittlungsarbeit.


4,5 Sterne