Das mächtige Metallunternehmen Stinzigwerke hat volle Auftragsbücher. Blöd für das Unternehmen, dass die aktuelle Tarifrunde ansteht. Für die VGM (Vereinigte Gewerkschaft Metall) soll Johannes Trappe, der jüngster Gewerkschaftssekretär, den die Vereinigte Gewerkschaft Metall je hatte, die Verhandlungen führen. Die Verhandlungen stehen von Anfang an unter keinem guten Stern, den die Stinzigwerke zeigen sich nicht gesprächsbereit. Im Laufe der Verhandlungen erfährt Trappe, dass das Schicksal seiner Familie ganz eng mit dem der Stinzigwerke verbunden ist und ein altes Geheimnis alles verändern kann.
Das Buch "Tarif" von Simon Tanner ist ein Wirtschaftsroman, in dem eine Familiendynastie ein dunkles Geheimnis hütete und alles dran setzt, dass dieses niemals ans Licht kommt. Als Leser können wir gleich am Anfang erahnen, um was für ein Geheimnis es sich handelt und sind den Protagonisten immer einen Schritt voraus. Der Autor schafft es dennoch, an den richtigen Stellen Spannung aufzubauen und gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Gewerkschaften. Leider hat der Autor meine Sympathien gegen Ende des Buches ein wenig verspielt, da es in meinen Augen zu klischeehaft wurde, hier wäre “weniger“ mehr gewesen.. Das Buch lässt sich aufgrund der kurzen Kapitel wunderbar lesen. Die „Auflösung“ am Ende und die „moralische Entscheidung'' fand ich sehr interessant. Ich weiß nicht, ob ich mich genauso entschieden hätte. Mit seinen 212 Seiten ist das Buch recht schmal, was sich sehr schade finde, da ich mir an manchen Stellen mehr Tiefgang gewünscht hätte.
Fazit: Als kleiner Lesesnack völlig okay, leider mit zu wenig Tiefgang
3 von 5 Sterne