Donnerstag, 17. November 2022

DROSSEL: Strähnchen und der Killer Band 2 von Georg Bruckmann - Rezensionsexemplar

Für Robert Capou ist dieser Auftrag sehr persönlich, er ist auf der Jagd auf den menschenverachtenden Mörder und Millionärssohn Karsten Bläsberg. Seine Jagd führt ihn auf die Insel Abd Al-Khurin. Während Robert um sein Leben kämpft, muss die junger Punkerin Elli eine schreckliche Nachricht verarbeiten, die nicht nur Ihre Freiheit gefährdet sondern auch ihr Leben. Robert Capou und Elli leben in unterschiedlichen Welten und doch verbindet beide ein moralisches Grundprinzip für das sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.

Band 2 der Strähnchen und der Killer Reihe schliesst direkt am Ende vom 1. Band an und lässt sich somit nicht ohne Vorwissen lesen, ich habe einen kleinen Moment gebraucht um wieder in der Geschichte zu sein. Die Geschichte umfasst zwei Handlungsstänge, wobei mir die Geschichte rund um Elli besser gefallen. Bei Elli merkt man das moralische Dilemma, ihre frisch gewonnene Freiheit steht auf dem Spielt, für sie geht es um alles und ihre „Unerfahrenheit“ fand ich sehr sympathisch. Robert Capou ist eher ein Jäger auf einer Mission, zwar ist er nicht mehr der „unkaputtbare“ Held ohne Ecken und Kanten wie im ersten Band aber seine Entwicklung geht mir noch nicht weit genug. Mir hat ein wenig der rote Faden gefehlt, wobei man auch nicht vergessen darf, dass zeitlich Band 2 zeitlich am ersten Band anschließt. Das Buch lässt sich wunderbar und einfach lesen, das hin und her wechseln der einzelnen Handlungen hat mich etwas gestört, nicht weil es schlecht umgesetzt war ganz im Gegenteil, sondern weil Elli mich so gefesselt hat, dass ich da gerne mehr erfahren hätte. Der Autor Georg Bruckmann hat nicht nur zwei interessante Geschichten in ein Buch verpackt sondern dieses auch mit einigen Leseproben abgerundet.

Fazit: Mit Robert Capou werde ich noch nicht richtig warm, vielleicht ändert es sich noch in den folgenden Bänden, Elli hingegen finde ich sehr gelungen, Elli ist wie ein kleiner Vogel (vielleicht eine Drossel) die lernt zu fliegen und nun entdecken muss, welche Gefahren lauern und dass jede Handlung Konsequenzen hat.

3 Sterne




Freitag, 11. November 2022

Stanislaw Petrow: Der Mann, der den Atomkrieg verhinderte von Ingeborg Jacobs - Rezension

Wenn wir an Helden denken, fallen uns zuerst Namen wie Superman, Batman, Wonder Woman oder Catwoman ein, aber was ist mit Stanislaw Petrow?

Stanislaw Petrow hat am 26. September 1983 um 0:15 Uhr den 3. Weltkrieg / Atomkrieg verhindert, als das sowjetische Raketenfrühwarnsystem den Start einer US-amerikanischen Interkontinentalrakete meldete, behielt Oberstleutnant Stanislaw Petrow die Nerven und entschied, dass sich um einen Fehlalarm handeln muss, und hat so die Welt vor der Vernichtung bewahrt. Dieses Buch erzählt uns nicht nur die Geschichte des mutigen Mannes und die Umstände dieser für die Menschheit entscheidenden Nacht, sondern zeigt auf, dass es bei einem atomaren Schlagabtausch keinen Gewinner geben kann.

Selten hat mich ein Sachbuch so gefesselt. Das Buch ist leider wieder sehr aktuell, auch im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine und dass die beiden größten Atommächte aktuell wieder aufrüsten. Auf 231 Seiten erfahren wir kompakt und anhand der Weltuntergangsuhr/Atomuhr, die am Ende eines jeden Kapitel steht, wie knapp wir Menschen vor der Auslöschung standen (z.b 1984 11:57 drei Minuten vor 12…). Die einzelnen Kapitel lassen sich flüssig lesen, ein umfangreiches Geschichtswissen für die Zeit des Kalten Krieges ist nicht erforderlich, da das Buch einen wunderbaren Einblick in die damalige Zeit und Gesellschaft gibt, nicht nur auf die Sowjetunion bezogen.

Fazit: Auch wenn Stanislaw Petrow von sich behauptete, er sei kein Held, in meinen Augen ist er es. Am 26.09.1983 hat dieser Mann Ruhe, auf die Gefahr hin als Vaterlandsverräter zu gelten. Die Welt wäre ohne Stanislaw Petrow eine andere, ich finde es schade, dass dieser Mann in der Weltgeschichte keinen größeren Platz hat. Stanislaw Petrow war Träger des Dresdens Preises (einen internationalen Friedenspreis). 2017 starb Petrow. Ich hoffe, dass diese Rezension dazu beitragen kann, dass dieser Mann niemals vergessen wird.





Mittwoch, 9. November 2022

Nach dir der Tod von Philip Eilinger - Rezensionsexemplar

Hannas Leben läuft alles andere als rund. Ihre Kinder darf sie nach der Trennung von Ihrem Mann nur sporadisch sehen, im Job hat sie zu kämpfen und zum Trost greift sie immer öfter zum Alkohol. Als ein „Stalker“ sie und ihre Kinder bedroht, beginnt für Hanna ein blutiger Alptraum, der sie zum Äußersten treibt. Als ein Freund von Hanna ermordet wird, bricht für Hanna eine Welt zusammen. Wie kann man gegen jemanden bestehen, der immer einen Schritt voraus ist ? 

Der Autor  Philip Eilinger hat in seinem Debütroman „Nach dir der Tod" eindrucksvoll bewiesen, wie vielschichtig ein Thriller sein kann. Es werden nicht nur die Themen Alkoholsucht, Stalking und extreme Gewalt angesprochen, sondern auch das über sich Hinauswachsen trotz aller Widerstände bekommt in diesem Buch einen hohen Stellenwert. Hanna schafft es trotz aller Widerstände und eines mangelnden Selbstwertgefühls im Laufe der Geschichte, sich gegen einen unbekannten Feind zu behaupten. Das Buch lässt sich trotz kleinerer Fehler flüssig lesen. Dem Autor gelingt es an den richtigen Stellen Spannung aufzubauen und diese auch auf hohem Niveau halten zu können. Die polizeilichen Ermittler sind wenig präsent und arbeiten hauptsächlich im Hintergrund. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn die Polizei ganz außen vor geblieben wäre und sich zwischen Täter und Opfer ein Psychospiel entwickelt hätte, das Potenzial dazu war da, aber wurde leider nicht ausreichend genutzt.

Die Auflösung am Ende war okay, wurde aber für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt. Ich hätte gerne einen besseren Blick in die Psyche des Täters bekommen.

Fazit: Philip Eilinger hat seine Hausaufgaben gemacht und mit „Nach dir der Tod“ ein interessanten und spannenden Debütroman geschrieben, zwar mit kleinen Fehlern, aber alles im Rahmen.

4 von 5 Sterne



Dienstag, 8. November 2022

Fairy Tale von Stephen King - Rezension

Das Leben war nicht immer fair zu Charlie Reade, mit sieben Jahren hat er seine Mutter verloren, sein Vater ist durch dieses Unglück den Alkohol verfallen. Charlie muss früh lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als der inzwischen siebzehnjährige Charlie seinem Nachbarn, dem alten einsamen Mr Bowditch, das Leben rettet und beide sich "anfreunden", offenbart der alte Mann Charlie ein gefährliches Geheimnis, dass das Leben des jungen Mannes für immer verändern wird. Charlie begibt sich auf den Weg in eine fremde bösartige Welt, wo mächtige Kreaturen die Einwohner bedrohen und unterdrücken.

Das Stephen King auch Märchen schreiben kann, dürfte jeder Stephen King Fan, der das Buch „Die Augen des Drachen“ gelesen hat, bereits wissen, wobei der „märchenhafte“ Teil erst nach knapp 300 Seiten zum Vorschein kommt. Alles bis dahin ist eine interessante Coming-of-age Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Den märchenhaften Teil fand ich zeitweise zu vorhersehbar, mir persönlich hat das Besondere gefehlt. Auch die Bösewichte sind mir persönlich zu blass. Der finale Kampf zwischen Gut und Böse ist zu schnell abgehandelt, ich hätte bei dem Umfang des Buches und der Beschreibung der Bösewichten gewünscht, dass der finale Kampf spannungsvoller beschrieben wird.

Gelungen wiederum fand ich die vielen Querverweise zu anderen literarischen Werken wie z.b zu den Gebrüdern Grimm, H.P. Lovecraft oder Alice im Wunderland. Ein weiterer Pluspunkt wäre für mich gewesen, wenn Stephen King einen Verweis gegeben hätte, dass durch diese märchenhafte Welt, die uns bekannten Märchen und Geschichten in unsere Welt gekommen sind. Mit knapp 800 Seiten ist das Werk ziemlich umfangreich, lässt sich aber auf Grund der vielen Kapiteln gut lesen. Jedes Kapitel fängt mit einer ganz knappen Beschreibung an, was den Leser erwartet, so dass man sofort wieder in der Geschichte drinnen ist.

Ich würde gerne noch mehr über die Märchenwelt und ihre Figuren erfahren. Leider bleiben am Ende viele Fragen offen, aber vielleicht entführt uns King nochmal dorthin.

Fazit: Stephen King hat eine neue Welt erschaffen und uns einen leider nur recht kurzen Einblick gewährt. Die Verweise zu anderen Märchen und literarischen Werken peppen die Geschichte enorm auf, da sie stellenweise doch recht langatmig ist. 

4 von 5 Sterne



Montag, 7. November 2022

Buchmesse 2022

Insgesamt 4000 Aussteller aus 95 Ländern präsentierten ihre Neuerscheinungen auf der 74. Buchmesse. Mit mehr als 180.000 Besucherinnen (davon 93.000 Fachbesucher) liegen die Besucherzahlen noch weit hinter den Zahlen von 2021 und 2020. Im Vergleich dazu haben im Jahr 2019 rund 300.000 Menschen die Messe besucht.

Ehrengastland war Spanien. Mir hat der Ehrengastland Pavillon nicht so gut gefallen wie letztes Jahr, dieser wirkte zu steril". Mir persönlich hat dieses Jahr die Magie gefehlt. Auch die Kooperation mit TikTok - #Booktok und der Buchmesse finde ich sehr bedenklich. Es ist zwar richtig und wichtig, jungen Menschen das Thema Bücher näher zu bringen, aber um ein Buch ausführlich zu besprechen, ist es die falsche Plattform. Außerdem finde ich TikTok für junge Menschen generell sehr bedenklich, da dort sehr viel nackte Haut, frauenfeindlicher Content und gefährliche Challenges zu finden sind, die bereits einigen Jugendlichen das Leben gekostet haben.

Ich habe dieses Jahr wieder sehr nette Menschen getroffen (leider nicht alle, die ich sehen wollte), habe gute Gespräche geführt und ein paar neue Bücher gekauft.

Tschüss FBM22
 
Gastland 2023: Slowenien

Gastland:2024 Italien