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Sonntag, 30. Juni 2024

Der Report der Magd von Margaret Atwood

Margaret Atwoods "Der Report der Magd" entführt uns in eine dystopische Vision der USA, umgeformt zur Republik Gilead – einem Ort, an dem Frauenrechte der Vergangenheit angehören und eine theokratische Herrschaft das Leben bestimmt. Erstmals 1985 veröffentlicht, zeichnet die Autorin ein beklemmendes Bild einer Gesellschaft, die auf Unterdrückung und Kontrolle aufgebaut ist.

Im Zentrum der Handlung steht Desfred, eine der seltenen fruchtbaren Frauen, die in dieser neuen Weltordnung eine zentrale Rolle spielt. Als Magd ist sie dazu verdammt, dem Kommandanten und seiner Frau Serena Joy Nachkommen zu schenken. Die Erzählung folgt ihrer Sichtweise und legt schonungslos die Tragödie ihres Daseins offen – geprägt von Einsamkeit und dem schmerzhaften Verlust ihrer eigenen Familie.

Margaret Atwoods Werk ist weit mehr als eine packende Geschichte; es ist eine scharfsinnige Analyse gesellschaftlicher Machtstrukturen und ein Plädoyer für individuelle Freiheit und für Gleichberechtigung. Mir hat das Buch sehr gefallen, da es sehr fesselt geschrieben wurde. In Rückblenden erfahren wir Stück für Stück, wie es zu diesen extremen Veränderungen der Gesellschaft gekommen ist. Wobei ich mir noch mehr Hintergrundinformationen (wie der Staat genau aufgebaut ist etc.) gewünscht hätte.

Fazit: Ein moderner Klassiker, der aufzeigt, wie fragil unser gesellschaftliches Leben ist.



Sonntag, 12. Mai 2024

Der Prozess von Franz Kafka - Vorstellung

"Der Prozess" von Franz Kafka ist ein unvollendetes Werk, das posthum im Jahr 1925 veröffentlicht wurde. Das Buch ist bekannt für seine komplexe Erzählstruktur und tiefgründige Thematik. Der Roman erzählt die Geschichte von Josef K., einem Bankangestellten, der an seinem 30. Geburtstag ohne ersichtlichen Grund verhaftet wird. Die Verhaftung stört seinen Alltag nicht, aber die Anklage bleibt bestehen, und Josef K. wird in einen kafkaesken Prozess verwickelt, dessen Natur er nie vollständig versteht.


Die Handlung folgt Josef K.s Versuchen, mit dem undurchsichtigen und bürokratischen Gerichtssystem umzugehen, das ihn angeklagt hat. Trotz der Hilfe eines Advokaten und anderer Figuren bleibt der Grund für seine Anklage unklar.

Kafkas Werk lässt sich auf viele Weisen interpretieren, vielleicht ist es aber auch "nur" Kafkas literarische Verarbeitung einer verlorenen Liebe.

Egal, wie man das Werk deuten mag, es ist ein zeitloser Klassiker, der nicht
einfach zu lesen ist, aber zum Nachdenken anregt.



Samstag, 11. Mai 2024

Oliver Twist von Charles Dickens - Vorstellung

"Oliver Twist" ist einer der berühmtesten Gesellschaftsroman von Charles Dickens und erzählt Geschichte des Waisenjungen Oliver Twist, der im Armenhaus einer englischen Kleinstadt aufwächst, ohne etwas über seine Herkunft zu wissen. Seine Identität ist das zentrale Geheimnis der Geschichte.


Die Handlung folgt Oliver, der durch die katastrophalen Zustände im Armenhaus gezwungen wird, um mehr Nahrung zu bitten, was dazu führt, dass er zum Sarg-Tischler Mr. Sowerberry geschickt wird. Nachdem er von dort geflohen ist, gerät er in London in die Fänge des Hehlers Fagin und seiner Diebesbande.

Das Buch ist eine Anklage gegen das britische Sozialsystem zur Zeit der Industrialisierung, mit ihrer Kinderarbeit, den Armenhäusern und der Kriminalität.

Die Geschichte lässt sich spannend lesen und ist ein regelrechter Pageturner. Als Leser leiden wir mit Oliver mit und können oft die beschriebenen Szenen aus heutiger Sicht kaum vorstellen. Ich habe die Geschichte rund um Oliver geliebt.



Freitag, 10. Mai 2024

Die Straße der Pfirsiche von F. Scott Fitzgerald - Vorstellung

„Die Straße der Pfirsiche“ ist ein Buch von F. Scott Fitzgerald. Es erzählt von einem Morgen im Jahr 1920, als Zelda, das blonde Mädchen aus den Südstaaten, mit einem unbändigen Appetit auf Biscuits und Pfirsiche aufwacht, wie es sie nur in ihrer Heimat gibt. Daraufhin macht sich Fitzgerald zusammen mit seiner Frau und dem bereits in die Jahre gekommenen Automobil, liebevoll „Rolling Junk“ genannt, auf den Weg.

Die Geschichte ist eine Art „Roadmovie“, der die Goldenen Zwanziger ebenso anklingen lässt wie die vielschichtige Beziehung von Zelda und Scott. Die Geschichte ist voller Beinahe-Katastrophen, Pannen und Begegnungen, die das glamouröseste Paar seiner Zeit auf ihrem spontanen Weg in den Süden erlebt, wobei die Begegnungen immer recht oberflächlich bleiben.

Wer das Buch lesen will, sollte zuerst mit dem Nachwort anfangen, da hier vieles beschrieben ist, was hilft, Zelda und ihren Mann besser zu verstehen, wobei ich für keinen von beiden Sympathien hatte. Mein Lieblingsprotagonist war eindeutig das Auto.



Sonntag, 7. April 2024

Gullivers Reisen von Jonathan Swift - Vorstellung

Das Buch Gullivers Reisen vom irischen Schriftsteller, Priester und Politiker Jonathan Swift besteht aus vier Teilen und wurde 1726 veröffentlicht.

Die vier Teile des Werks führen uns auf die folgenden Reisen:
Reise nach Liliput: Hier landet der Protagonist Lemuel Gulliver auf einer Insel, die von winzigen Liliputanern bewohnt wird. Er wird von den sechs Zoll kleinen Bewohnern gefesselt und in ihre Stadt gebracht. Die anschauliche Erzählweise und die skurrilen Begegnungen machen diesen Teil zu einem Klassiker der Weltliteratur.

Reise nach Brobdingnag: In diesem Abschnitt verschlägt es Gulliver ins Land der Riesen. Hier ist er selbst der Winzling und muss sich mit den gigantischen Bewohnern auseinandersetzen. Der Kontrast zwischen dem ersten und zweiten Teil ist sehr interessant und es werden gesellschaftliche Missstände kritisiert.

Reise nach Laputa, Balnibarbi, Luggnagg, Glubbdubdrib und Japan:
Gulliver erkundet exotische Orte, geheimnisvolle Länder und fliegende Inseln. Diese Reise hat viele satirische Elemente, besonders das Zusammentreffen mit skurrilen Wissenschaftlern.
Reise in das Land der Houyhnhnms: In diesem letzten Teil gelangt Gulliver auf eine Insel, die von intelligenten Pferden, den Houyhnhnms, bevölkert und regiert wird. Doch auf der Insel befindet sich noch eine menschenähnliche Rasse, die bei weiten nicht so weit entwickelt ist, wie die Realität der vermeintlich vernünftigen und zivilisierten Menschen.

Die Houyhnhnms verabscheuen die "unzivilisierten Menschen" und diskutieren offen darüber, diese auszulöschen. Für mich war dieser Teil der Reisen einer der schwächsten. Nicht nur, dass Gulliver immer "Pferde ähnlicher wird", er selbst distanziert sich von der anderen Menschenrasse und dann auch am Ende von seiner Familie.
Fazit: Teil eins und zwei gehören für mich zur den Klassiker der Weltliteratur, ab Teil 3 nahm für mich die "Magie" der Geschichten merklich ab, und durch den vierten Teil musste ich mich stellenweise quälen.



Freitag, 5. April 2024

Moby Dick von Herman Melville - Vorstellung

Der Roman "Moby Dick" von Herman Melville erzählt die Geschichte von Ismael, einem jungen Mann, der sich auf einem Walfangschiff namens Pequod anheuert. Kapitän Ahab, der von einem unbändigen Hass getrieben wird, hat es auf einen einzigen Wal abgesehen: Moby Dick. Einen riesigen, weißen Pottwal, der ihm einst sein Bein abgebissen hat. Ahabs Besessenheit und sein Rachedurst treiben die Pequod und ihre Mannschaft auf eine monatelange Reise über die Weltmeere.

"Moby Dick" gilt als eines der bedeutendsten Werke der amerikanischen Literatur. Der Roman ist eine vielschichtige Erzählung, die auf verschiedenen Ebenen interpretiert werden kann. Er befasst sich mit Themen wie Rache, Besessenheit, dem Kampf zwischen Mensch und Natur und dem Wesen des Bösen.

"Moby Dick" ist ein anspruchsvoller Roman, der aber stellenweise sehr trocken ist. Wir Leser erfahren viel über Technik und Grauen des Walfangs und über das Leben auf hoher See.

Das Buch ist voller Abenteuer, Spannung und Symbolik.

Oft reichen nur ein paar Wörter aus um uns in seinen Bann zu ziehen: Nennt mich Ismael...



Freitag, 22. März 2024

Der Kurier des Zaren von Jules Verne - Vorstellung

In der Ära von Zar Alexander II. entfaltet sich eine dramatische Szene im russischen Zarenreich. Irkutsk, die pulsierende Hauptstadt Ostsibiriens, ist von der Außenwelt abgeschnitten, und der dort residierende Großfürst, ein Bruder des Zaren, ist in der Gefahr, unwissend in die Fänge des Verräters Ogareff zu geraten. Ein dringendes Telegramm muss nach Sibirien gesendet werden, und die Verantwortung liegt auf den Schultern des jungen Offiziers Michael Strogoff.

Seine Reise beginnt in Moskau und führt ihn quer durch das weitläufige Reich bis nach Irkutsk in Sibirien. Es ist eine Reise voller Abenteuer, die ihn tief in die Weiten des russischen Zarenreichs führt und ihn zahlreichen Intrigen und Gefahren aussetzt.

Diese Erzählung ist ein lebendiges Porträt von Entschlossenheit und Mut,
sowie eine Hommage an den menschlichen Geist und die Fähigkeit, selbst unter den härtesten Bedingungen zu überleben. Als Leser erfahren wir viel über die russische Seele sowie über die Weite Sibiriens. Als Leser tauchen wir direkt in die Geschichte und den Spannungsbogen ein. Jules Verne schafft es, die aufgebaute Spannung bis zum Ende hin auf einem hohen Niveau zu halten.

Es ist eine Geschichte, die den Leser auf jeden Fall fesselt und ihn dazu bringt, die Grenzen seiner eigenen Entschlossenheit zu hinterfragen, einzig das Ende wurde für mich zu schnell abgearbeitet.

Fazit: Jules Verne in Bestform. Für mich eins seiner besten Werke.



Mittwoch, 6. März 2024

Keraban der Starrkopf von Jules Verne - Vorstellung

 “Keraban der Starrkopf”, ein literarisches Werk des renommierten französischen Schriftstellers Jules Verne, erblickte erstmals 1883 das Licht der Welt in der französischen Originalausgabe.

Die Erzählung entführt uns in das Leben des niederländischen Tabakhändlers Jan Van Mitten, der nach einem Ehestreit seine Heimat Rotterdam verlässt und in Konstantinopel Zuflucht bei seinem Freund und Geschäftspartner Keraban sucht. Eine geplante Überquerung des Bosporus mit Kerabans Diener Nizib wird durch die Ankündigung eines Offiziers unterbrochen, der eine geringe Steuer für die Überfahrt mit dem Boot einführt. Keraban, bekannt für seinen unerschütterlichen Starrsinn, lehnt es ab, diese Steuer zu entrichten. In einem Akt des Trotzes entscheidet er sich dafür, das Schwarze Meer in seiner Kutsche zu umrunden, um in seiner Villa zu speisen.

Dieser Roman ist reich an Handlung und überraschenden Wendungen. Besonders hervorzuheben ist der Charakter Keraban, dessen Starrsinn die Handlung vorantreibt und seinen Prinzipien der gesamten Geschichte über treu bleibt.

“Keraban der Starrkopf" ist eine faszinierende Erzählung über das Gebiet und den Menschen rund um das Schwarze Meer im späten 19. Jahrhundert.

Ein Sturkopf auf Reisen.



Sonntag, 18. Februar 2024

Die Abenteuer des Huckleberry Finn von Mark Twain - Meinung

“Die Abenteuer des Huckleberry Finn” ist der erfolgreichste Roman von Mark Twain und gilt als Schlüsselwerk der US-amerikanischen Literatur. Der Roman wurde am 10. Dezember 1884 in Großbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Huck Finn erzählt, einem Jungen, der in seiner Zeit und seiner Umwelt verhaftet ist, sie aber auch in Frage stellt. Der Roman liefert eine detailreiche Beschreibung der Menschen und Orte an den Ufern des Mississippi und gibt ernüchternde und bissige Einblicke in die fest verwurzelten Verhaltensweisen dieser Zeit, insbesondere den Rassismus und die Sklaverei.

Nachdem Huck Finn mit seinem Freund Tom Sawyer einen Schatz gehoben hat, ist er wohlhabend und wohnt bei der Witwe Douglas und Miss Watson, die ihn streng erzieht. Huck sehnt sich nach seinem früheren unbeschwerten Leben. Als er mitbekommt, dass sein geldgieriger und gewalttätiger Vater in der Stadt erscheint, um sich Hucks Geld unter den Nagel zu reißen, verkauft er sein Vermögen an Richter Thatcher. Kurz darauf wird er von seinem Vater gefangen genommen, kann jedoch fliehen und stößt auf Jim, einen Haussklaven. Die Beziehung zwischen Huck und Jim vertieft sich mit der Zeit zur Freundschaft, in der die unterschiedlichen Hautfarben keine Rolle mehr spielen. Das Buch ist eine scharfe Kritik an der Sklaverei und dem Rassismus, die in der Zeit vor dem Bürgerkrieg herrschten und hat viele Leser dazu angeregt, über die Ungerechtigkeit und die Grausamkeit des Systems nachzudenken und sich für die Rechte und die Würde aller Menschen einzusetzen.

Mir persönlich haben die Abenteuer von Huck Finn nicht sosehr gefallen. Obwohl das Buch seine Stärken hat, scheint es dennoch aus der Zeit gefallen zu sein. Die einzelnen Geschichten bieten kaum Spannung.

Das Buch beinhaltet das N-Wort, welches für PoC diskriminierend und beleidigend sein könnte.



Mittwoch, 3. Januar 2024

Von der Erde zum Mond von Jules Verne - Meinung

“Von der Erde zum Mond” ist ein Science-Fiction-Roman von Jules Verne, der 1865 veröffentlicht wurde. Die Geschichte handelt von dem Kanonenclub in Baltimore, der nach dem Sezessionskrieg beschließt, ein Geschoss zum Mond zu schicken. Trotz Widerstand und Herausforderungen wird das Projekt vorangetrieben, wobei Florida als geeigneter Standort für die Kanone ausgewählt wird. Ein Telegramm von Michel Ardan aus Paris schlägt vor, dass statt einer Kugel ein zylindrisch-konisches Geschoss mit ihm an Bord in Richtung Mond geschickt werden sollte.
Die Geschichte nimmt die Mondlandung um etwa hundert Jahre vorweg.

Die Geschichte beschäftigt sich hauptsächlich mit den Vorbereitungen der ersten Mondfahrt und ist dadurch sehr physik- und techniklastig. Jules Verne ist bekannt für seine gründlichen, detailreichen Recherchen zu technisch möglichen Abläufen und Geräten.

Ein interessanter Fun Fact: zu Ehren des berühmten Romanciers heißt heute ein Mondkrater „Jules Verne“.

Fazit: Die Amerikaner haben schon immer ihre Waffen geliebt, warum also nicht einen Menschen mit einer Kanone zum Mond schießen, mit dieser Besonderheit nimmt Jules Verne die Amerikaner aufs Korn.





Sonntag, 24. Dezember 2023

Schuld und Sühne von Fjodor Dostojewski - Meinung

“Schuld und Sühne” ist ein bedeutender Roman von Fjodor Dostojewski, der erstmals 1866 veröffentlicht wurde. Der Roman wurde, während Dostojewski laufend weitere Kapitel schrieb, als Feuilletonroman in 12 Fortsetzungen in einer Zeitschrift veröffentlicht.

Die Handlung des Romans spielt in Sankt Petersburg um 1860. Der Protagonist ist der bitterarme, aber überdurchschnittlich begabte, ehemalige Jura-Student Rodion Romanowitsch Raskolnikow. Raskolnikow entwickelt die Idee eines „erlaubten Mordes“, die seine Theorie „von den ‚außergewöhnlichen‘ Menschen, die im Sinne des allgemein-menschlichen Fortschritts natürliche Vorrechte genießen“ zu untermauern scheint. Um seine Theorie zu testen, ermordet er eine alte Pfandleiherin, die er für eine Schmarotzerin hält, und ihre unschuldige Schwester, die ihn überrascht. Er entkommt knapp der Entdeckung, aber er wird von Schuldgefühlen und Angst geplagt. Er verstrickt sich in ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem klugen Ermittler Porfirij Petrowitsch, der ihn verdächtigt, aber keine Beweise hat. Raskolnikow lernt auch die Prostituierte Sofja Semjonowna Marmeladowa kennen, die Tochter eines alkoholkranken Beamten. Raskolnikow fühlt sich zu ihr hingezogen, weil sie ebenfalls ein leidendes und schuldiges Wesen ist. Er gesteht ihr seinen Mord und sie versucht, ihn zur Reue und zur Selbstanzeige zu bewegen. Sie glaubt, dass er noch gerettet werden kann, weil er auch gute Taten vollbracht hat. In “Schuld und Sühne” verbinden sich eine Kriminalgeschichte mit psychologischer Spürsinn und mystische Weltanschauung. "Schuld und Sühne" gilt als einer der vollkommensten der Romane von Dostojewski.



Sonntag, 12. November 2023

Wellen von Eduard von Keyserling - Meinung

Das Buch "Wellen" von Eduard von Keyserling handelt von einer schönen und jungen Adeligen, die sich aus den Fesseln ihrer Ehe mit einem viel älteren Grafen befreit. Dieser hat versucht sie nach seinen Vorstellungen und Werte zu erziehen. Doch auch in ihrer neuen Beziehung mit einem bürgerlichen Künstler fühlt sie sich eingeengt. Das Paar sorgt für reichlich Gesprächsstoff und Aufregung unter den Feriengästen. Der Roman beschreibt die starre Gesellschaftsordnung um 1900, die vor allem die Frauen in ihrer Freiheit einschränkt und beschneidet. Als Kontrast zu dieser verstaubten Gesellschaftsordnung der Aristokraten steht das Meer, der Sturm und das einfache Leben der Fischer. Der Roman lässt sich einfach lesen und ist teils ironisch und humorvoll.



Samstag, 11. November 2023

Sternstunden der Menschheit von Stefan Zweig - Meinung

Das Buch "Sternstunden der Menschheit" von Stefan Zweig wurde das erste Mal 1927 veröffentlicht. Es ist eine Sammlung von Essays über „herausragende Momente“ und Begegnungen in der Geschichte, die das Schicksal der Menschheit beeinflusst haben. Das Buch hat im Laufe der Jahre viele Leser beeindrucken können und gilt als eines der bekanntesten Werke von Stefan Zweig. Zwar bietet das Buch historische Einblicke auf bestimmte Situationen, bzw. Ereignisse wie z.B. die Entdeckung des Pazifiks durch Vasco Núñez de Balboa, die Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen, die Verlegung des ersten Transatlantischen Kabels oder Lenins Rückkehr nach Russland. Ich hatte mir unter den Begriff "Sternstunden" etwas anderes vorgestellt. Natürlich sind das alles Ereignisse, die die Geschichte der Menschheit maßgeblich beeinflusst haben, aber dennoch fehlt mir bei einigen Texten das Besondere, eben die Sternstunde!



Freitag, 11. August 2023

Der Spieler von Fjodor Dostojewski - Meinung

"Der Spieler" von Fjodor Dostojewski ist ein Roman, der erstmals 1867 veröffentlicht wurde. Die Geschichte handelt von einem jungen Mann namens Alexei Iwanowitsch, der als Hauslehrer für eine russische Familie arbeitet. Er verliebt sich in die Tochter seines Arbeitgebers und gerät während eines Urlaubs in Roulettenburg in den Bann des Glücksspiels und entwickelt dabei eine zwanghafte Spielsucht. Das Buch gibt einen tiefen Einblick in die Themen Sucht, Geld und Liebe. Die Handlung wird größtenteils aus der Perspektive von Alexei Iwanowitsch erzählt. Der Schreibstil ist geprägt von lebendigen Beschreibungen, fesselnden Dialogen. Die Figuren in "Der Spieler" sind vielschichtig und psychologisch gut ausgearbeitet. Auch die gesellschaftlichen Aspekte der damaligen Zeit spielen eine große Rolle, insbesondere die Position der russischen Aristokratie und die Beziehung zwischen den Bediensteten und ihren Arbeitgebern.

Fazit: Obwohl das Buch vor über 150 Jahren geschrieben wurde, berühren die darin behandelten Themen wie Sucht, Liebe, menschliche Schwächen und Sehnsüchte immer noch die Leser von heute.

BZgA-Telefonberatung zur Glücksspielsucht Telefon 0800 1 37 27 00




Sonntag, 30. Juli 2023

"Im Zeichen der Vier" von Sir Arthur Conan Doyle - Rezension

"Im Zeichen der Vier" von Sir Arthur Conan Doyle ist der zweite veröffentlichte Roman von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Holmes und Watson werden von Ms Morstan beauftragt, bei der Suche nach ihrem verschollenen Vater zu helfen, der jahrelang Offizier war und bei seiner Rückkehr nach England plötzlich verschwand.

Holmes und Watson sind zurück, wie bereits in der ersten Geschichte bin ich gut in die Geschichte reingekommen, die Figuren wirken noch immer sehr sympathisch, wobei mir die Geschichte nicht so gut wie „Eine Studie in Scharlachrot“ gefallen hat. Mit fehlt in der Geschichte ein wenig die „Action“, die bis auf die Bootsverfolgung kaum vorhanden ist. Leider hält sich auch die Spannung in Grenzen, was aber auch daran liegt, dass ich mit einer „verrückte“ Religionsgemeinschaft mehr anfangen kann, als den Protagonisten in dieser Geschichte.

Sprecher: Der Sprecher Erich Räuker schafft es, die Geschichte, wie bereits in der ersten Geschichte, sehr spannend und klar vorzutragen. Stellenweise war die Geschichte aber etwas lahm, was aber nicht am Sprecher lag.

Fazit: fahrende Kutschen, regennasses Kopfsteinpflaster in einem London um 1900, dies ist die Kulisse von Sir Conan Doyles Sherlock Holmes. Auch wenn mich die zweite Geschichte nicht packen konnte, werde ich mich weiterhin mit Holmes literarisch beschäftigen. Das von mir gehörte Hörbuch ist ein Audible "Exklusiv" Titel, aber die Rezension bezieht sich zum größten Teil auf die Geschichte an sich.




Freitag, 28. Juli 2023

Mrs Dalloway von Virginia Woolf - Meinung

Der Roman “Mrs Dalloway” von Virginia Woolf aus dem Jahr 1925 beschreibt einen Tag im Leben von Clarissa Dalloway, einer wohlhabenden Londonerin, Anfang 50 und Frau eines Politikers, die eine Party vorbereitet. Der Roman zeigt ihre Gedanken und Gefühle im Laufe des Tages. Durch verschiedene Begegnungen reflektiert sie ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart. Der Roman beginnt mit Clarissa Dalloways morgendlichem Blumenkauf in der Bond Street und einem geheimnisvollen Auto mit Fehlzündung … 

Das Buch besitzt kaum Handlung und dennoch wird dem Leser Einiges geboten. Die Autorin Virginia Woolf gibt uns einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren und zeigt uns dadurch, in welchen gesellschaftlichen Grenzen die Frauen von damals gefangen waren und welche Entbehrungen sie erleiden mussten. Das Buch lässt sich prima lesen, erfordert aber vom Leser völlige Konzentration. Fazit: Der Roman gilt als ein Meisterwerk der modernen Literatur und hat die Literaturgeschichte nicht nur in England beeinflusst. Das Werk hat großen Einfluss auf die feministische Literatur gehabt.



Donnerstag, 27. Juli 2023

Die Verwandlung von Franz Kafka - Meinung

"Die Verwandlung" erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Gregor Samsa, einem jungen Mann, der sich eines Tages in einen riesigen, ungeheuerlichen Käfer verwandelt. Die Handlung beginnt mit dem Aufwachen von Gregor, die Verwandlung verursacht bei ihm keine Panik, sondern er betrachtet sie eher rational und ruhig. Gregor war ein gehorsamer Sohn und hatte sich stets für seine Familie aufgeopfert, indem er als Handelsreisender Geld verdiente. Sein Vater war verschuldet, und seine Familie war von Gregors Einkommen abhängig. Doch die Verwandlung in einen Käfer machte es ihm unmöglich, weiterhin für die Familie zu sorgen und arbeiten zu gehen. Anfangs versucht Gregor seine Verwandlung vor seiner Familie zu verbergen, doch recht schnell stoßen sie schließlich auf sein Geheimnis. Seine Familie (Vater, Mutter und seine Schwester Grete), ist zunächst entsetzt und entfremdet sich immer mehr von ihm. Gregors hilfloser Vater, der mit der Situation umgehen und diese akzeptieren kann, treibt ihn oftmals mit Gewalt zurück in sein Zimmer. Auch Gretes anfängliches Mitleid schwindet mit der Zeit, anfangs bringt sie ihrem Bruder Gregor noch essen, doch im Laufe der Zeit wird sie immer distanzierter und verliert ihr Mitgefühl ihn. Auch der Rest der Familie zieht sich zunehmend zurück.


Ich muss zugeben, ich bin schwer in die Geschichte reingekommen, die gesamte Handlung der Geschichte findet nur in 2 Räumen statt (Wohnzimmer und Gregors Zimmer). Es lässt sich sehr viel in die Geschichte reininterpretieren. Für mich konnte ich die Kritik am Kapitalismus sowie ein gestörtes Familienbild extrahieren. Sobald man zum Pflegefall wird und man seine Arbeitskraft einbüßt, interessiert sich kaum einer mehr für einen. Generell herrscht in dieser Familie wenig bis gar kein Mitgefühl. Inwieweit Franz Kafka seine eigene Familiengeschichte aufarbeitet, darüber möchte ich mir hier kein Urteil erlauben..

Fazit: Was ist Familie, was macht unser Familienverständnis aus und wie gehen wir mit unseren Liebsten um, wenn sie nicht mehr so können wie wir es gewohnt sind? Ein zeitloser Klassiker zum Nachdenken und einer tiefgründigen Symbolik.



Mittwoch, 26. Juli 2023

Ein Zimmer für sich alleine von Virginia Woolf - Meinung

Das Essay "Ein Zimmer für sich alleine" von Virginia Woolf wurde erstmals im Jahr 1929 als Vortrag vor der Frauenabteilung des Newnham College, Cambridge, gehalten und zählt zu den Meilensteinen der feministischen Literatur. Das Essay setzt sich mit den sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Hindernissen auseinander, die Frauen in der Kunst und vor allem in der Literatur ihrer Zeit entgegenstanden. Virginia Woolf stellt die These auf, dass eine Frau, um sich kreativ entfalten zu können, ein eigenes Zimmer bzw. einen Rückzugsort sowie ein gesichertes Einkommen benötigt. Aufgrund von traditionellen Geschlechterrollen sowie gesellschaftlicher Restriktionen (Bildungsmangel, ökonomischer Abhängigkeit usw.) hatten Frauen nicht dieselben Möglichkeiten wie Männer. Literatur von Frauen wurde, bis auf wenige Ausnahmen, ignoriert oder verunglimpft.

Das Essay lässt sich gut lesen, aber dennoch haben mich zwei Dinge gestört. Virginia Woolf schießt für mein Empfinden oft über das Ziel hinaus und zieht die literarischen Werke anderer Frauen ins Lächerliche oder nimmt diese selbst gar nicht ernst. Auch die Vergleiche zu Shakespeare sind in meinen Augen zu oft und zu plump. Die Englische Literatur hatte bereits 1929 mehr zu bieten als Shakespeare. Was ich in diesem Werk ein wenig vermisst habe bzw. nicht weit genug ging ist eine Art Ursachenforschung, wieso Frauen nur diese begrenzen Möglichkeiten hatten.

Am Ende des Essays ermutigt Virginia Woolf Frauen dazu, ihre Stimmen zu erheben und ihre kreativen Bestrebungen zu verfolgen. Es ist ein Aufruf zur Gleichberechtigung und eine Aufforderung an die Gesellschaft, Frauen die gleichen Möglichkeiten und Freiheiten einzuräumen wie ihren männlichen Kollegen.

Noch heute zählt das Essay zu den bedeutendsten Werke feministischer Literatur und hat über die Jahre hinweg zahlreiche Leserinnen inspiriert.




Montag, 10. Juli 2023

Hiob von Joseph Roth - Rezension

Der Tora-Lehrer Mendel Singer ist ein frommer, jüdischer Mann, der zusammen mit seiner Familie ein bescheidenes, aber doch recht glückliches Leben in einer kleinen jüdisch geprägten Stadt irgendwo in Osteuropa lebt. Als nach und nach harte Schicksalsschläge die Familie treffen, beschließen Sie nach New York zu emigrieren, in der Hoffnung dort wieder glücklich zu werden. Doch der Plan schlägt fehl und weitere harte Schicksalsschläge treffen Ihn und seine Familie. Mendel Singer verliert seinen Glauben an Gott und all seine Hoffnung. Jetzt kann nur noch ein Wunder Mendel Singer helfen, doch Wunder lassen sich nicht erzwingen.

Der Schreibstil in "Hiob" ist geprägt von einer präzisen und poetischen Sprache und lässt sich dadurch wunderbar lesen. Dem Autor Joseph Roth gelingt es, die innere Zerrissenheit und den seelischen Schmerz seines Protagonisten, Mendel Singer, mit großer Empathie darzustellen. Beim Lesen hatte ich mehr als einmal Tränen im Auge.

Das Buch "Hiob" ist nicht ausschließlich ein Buch über Antisemitismus. Obwohl dieser immer im „Hintergrund“ präsent und wie eine Art Schatten über der Geschichte liegt. Das Buch gewährt einen tiefen Einblick in die menschliche Natur und die verzweifelte Suche nach Trost und Hoffnung inmitten unabwendbarer Tragödien. Auch wenn Glaube in diesem Werk eine besondere Stellung einnimmt, kann man das Buch auch lesen, wenn man nicht gläubig ist. Positiv möchte ich noch hervorheben, dass der Leser einen wunderbaren Einblick in die verschiedenen jüdischen Bräuche und Rituale erhält.

Fazit: Das Buch bietet einen Einblick in die menschliche Natur, die Bedeutung von Glauben und Identität sowie die Auswirkungen von Leid und Verlust.





Montag, 19. Juni 2023

“Die Schatzinsel” von Robert Louis Stevenson - Rezension

 Ho-ho-ho und 'ne Buddel voll Rum!

“Die Schatzinsel” von Robert Louis Stevenson zählt neben "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" zu seinen berühmtesten Werken. Das Buch "Die Schatzinsel" wurde erstmals 1883 veröffentlicht und zählt zu den einflussreichsten Werke der Abenteuerliteratur.

Die Geschichte handelt von dem jungen Jim Hawkins, der in der Pension seiner Eltern arbeitet. Als eines Tages ein geheimnisvoller, alter Seemann namens Billy Bones in der Pension auftaucht, ahnt er noch nicht, welche Gefahren von dem alten Seemann ausgehen. Billy Bones hat eine Schatzkarte bei sich, die den Weg zu einem verborgenen Piratenschatz zeigt. Nachdem Billy Bones stirbt, durchsucht der junge Jim zusammen mit seiner Mutter die Habseligkeiten des Seemanns und nimmt die Schatzkarte an sich. Dort, wo ein Schatz ist, dürfen Piraten natürlich nicht fehlen, Teile von Billy Bones alter Mannschaft sind ebenfalls hinter dem Schatz her. Jim begibt sich gemeinsam mit einigen mutigen Abenteurern auf die Suche nach dem Schatz.

"Die Schatzinsel" ist ein fesselndes Abenteuer, das den Leser mit seiner Mischung aus Spannung, Action, Geheimnissen und Charakterentwicklung in den Bann zieht. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und ist spannend geschrieben. Für meinen Geschmack ist der Charakter von Jim Hawkins etwas überzeichnet. Dem Jungen gelingt alles, weiß alles und hat oft mehr Glück als Verstand, aber ich denke aber auch, dass die Abenteuergeschichte nur so funktioniert.

Wer die Schatzinsel nicht kennt, kennt aber sicher "Long John Silver", einer der berühmtesten literarischen Schurken der klassischen Literatur. Die Geschichte von "Die Schatzinsel" wurde mehrfach adaptiert. Es gibt zahlreiche Film- und Fernsehadaptionen sowie Theaterstücke des Romans.

"Fifteen men on a dead man's chest,

Yo-ho-ho, and a bottle of rum!

Drink and the devil had done for the rest,

Yo-ho-ho, and a bottle of rum!"