Dienstag, 29. Dezember 2020

Todesurteil von Andreas Gruber - Rezension

Bei Wien taucht die einst vermisste zehnjährige Clara ein Jahr nach ihrem Verschwinden plötzlich wieder auf, ihr gesamter Rücken ist voller Tattoos. Das traumatisierte Mädchen spricht kein Wort. Indessen nimmt an der BKA-Akademie in Wiesbaden der eigenwillige Profiler Maarten S. Sneijder mit seinen Studenten ungelöste Mordfälle durch. Unter ihnen ist auch Sabine Nemez, Sneijders beste Schülerin, die nur durch Maarten S. Sneijders Fürsprechen an der Akademie aufgenommen wurde. Sabine entdeckt einen Zusammenhang zwischen den Mordfällen, doch was hat das aufgetauchte Mädchen aus Wien damit zu tun?

Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez eines der sympathischsten Ermittlerduos im deutschsprachigen Raum sind zurück. Sneijder wirkt wie ein Mentor und Sabine wie eine lernwillige Schülerin, ein wenig erinnert mich das Zusammenspiel an Meister Yoda und Luke Skywalker aus dem Epos Star Wars. Maarten weiss, welche Knöpfe er bei Sabine drücken muss, um sie zu Höchstleistungen anzuregen. Auch Sabine mit ihrem Verstand und dickköpfigen Art gefällt mir sehr gut.

Die Geschichte ist spannend geschrieben mit vielen Wendungen, Das Lokalkolorit in Wiesbaden samt BKA-Gebäude ist wirklich gut recherchiert. Alles in allen ist das Buch ein klasse Thriller und steht Band 1 in nichts nach. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände.

5 Sterne

Samstag, 12. Dezember 2020

Der Heimweg von Sebastian Fitzek - Rezension

Es ist Samstag. Klara ist auf dem „Heimweg“ und hat entsetzliche Angst; sie glaubt von einem bekannten Mörder verfolgt zu werden, den die Presse den Kalendermörder getauft hat. Jules, ihr telefonischer Begleiter vom Heimwegtelefon, versucht sie zu beruhigen, doch je länger das Telefonat dauert, desto mehr merken die beiden, dass Jules und Klara einiges verbindet. Aus dem Heimweg wird ein Wettlauf gegen die Zeit.

Würde man mich nach meinem Lieblingsbuch von Sebastian Fitzek fragen, wäre meine Antwort, "Der Seelenbrecher", dieses Buch war einfach genial, der Horror hat im Kopf des Lesers stattgefunden und nicht auf den einzelnen Seiten. "Der Seelenbrecher" ist für mich vielleicht der beste deutsche Psychothriller, den ich je gelesen habe! Leider ist "Der Heimweg" von Sebastian Fitzek das völlige Gegenteil. Im Grunde ist das Buch eine Aneinanderreihung von häuslicher und sexueller Gewalt gegen Frauen, die je weiter das Buch vorschreitet, immer mehr zunimmt. Der Horror findet also nicht wie beim Seelenbrecher  mehr im Kopf des Lesers statt, sondern wird teilweise genau beschrieben.

Auch die vielen stellenweise unrealistischen Wendungen sind nicht nur nervig, sondern auch überflüssig, stellenweise kam ich mir als Leser „verarscht“ vor. Die „Auflösung“ war zwar interessant, aber unglaubwürdig. Manchmal ist weniger eben mehr. Als positiv empfand ich das schwarze Cover sowie den schwarzen Buchschnitt. Lieber Herr Fitzek, sie haben mehrfach bewiesen, dass sie es nicht nötig haben, Gewalt so genau zu beschreiben und dass sie die Handlung besser aufbauen können. Bitte beim nächsten Buch mehr „Seelenbrecher“ anstatt "Heimweg".


2,5 Sterne von 5 Sternen


Donnerstag, 10. Dezember 2020

Rezension: Das Mädchen von Stephen King

Ein junges Mädchen kommt beim Wandern vom Weg ab, verliert ihre Mama und irrt alleine durch die Wälder Maines. Ihre Vorräte sind schnell aufgebraucht, das einzige, was ihr seelischen Beistand gibt, ist ein alter Walkman mit Radiofunktion sowie die Übertragungen ihrer Lieblings-Baseballmannschaft den Boston Red Sox, denn dort gibt es einen Spieler, der ihr besonders gut gefällt. Schafft es Trisha rechtzeitig aus dem Wald um zu überleben?

Als ich mit dem Buch „Das Mädchen“ angefangen habe, war ich sehr gespannt, schließlich ist Stephen King ein Garant für spannende und fesselnde Geschichten. Die ausführliche Erzählweise, die King ausmacht, gefällt mir eigentlich sehr gut.

Hier war sie allerdings recht nervig und hat die Geschichte künstlich in die Länge gezogen. Des Weiteren ist Trisha mit ihren neun Jahren ziemlich reif, dies macht die Geschichte in meinen Augen ziemlich unglaubwürdig. Ich hatte mir wirklich mehr von diesem Buch erhofft. 

3 Sterne

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Die Buchhandlung der Wünsche von Shinsuke Yoshitake -Buchvorstellung

 Klappentext:


Dies ist die Geschichte eines Buchhändlers, der alle Leser+innen-Wünsche erfüllt (tun sie das nicht alle?). Immer findet er das perfekt passende Buch, immer gelingt es ihm, Menschen zu beglücken, die Bücher lieben. In seinen Regalen findet man Bücher, die man nur bei Vollmond entziffern kann und solche, die speziell für Verliebte gemacht sind. Ratgeber über Anbau und Pflege von Bäumen, die Bücher als Früchte tragen und einen Reiseführer zur größten Unterwasserbibliothek der Welt.

Vorstellung:


Dies ist die Geschichte einer Buchhandlung voller Wunder für alle, die sich lesend und staunend neue Welten erschließen, ihren Horizont erweitern und neue Ideen kennenlernen wollen, die das Leben verändern. Für alle, die zwischen den Seiten eines Buches Träume suchen und finden oder einfach eine kleine Pause vom Alltag haben möchten. Für alle, die fest davon überzeugt sind, dass Bücher vielleicht noch kein Garant für ein glückliches Leben sind, aber ganz sicher ein wesentlicher Baustein
Das Buch “Die Buchhandlung der Wünsche“ ist vielleicht das schönste und mit Liebe verlegtes Buch der Welt für uns Bücherwürmer.  Das Buch ist für mich ist eine Hommage an den stationären Buchhandel. Die Illustrationen von Shinsuke Yoshitake sind nicht nur liebenswert gezeichnet, sondern gehen direkt ins Herz. Mit seinen 104 Seiten ist das Buch recht schlank aber vielleicht die Geheimwaffe gegen eine aufkommende Leseflaute, weil es uns bewusst macht, wieviel uns Bücher geben.

Dienstag, 1. Dezember 2020

Die Friedensmacher: Wie der Versailler Vertrag die Welt veränderte von Margaret MacMillan - Rezension

 Das Ende des Ersten Weltkriegs führte zum Zusammenbruch von vier großen Reichen in Europa und zur ­folgenreichen Neuordnung des Kontinents  durch die Versailler Friedens­konferenz von 1919. Das Buch „Die Friedensmacher: Wie der Versailler Vertrag die Welt veränderte“ zeigt detailliert auf, vor welchen Herausforderungen die Sieger, allen voran die USA, England und Frankreich, standen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich das Buch nicht nur auf Europa, sondern auf die Auswirkungen weltweit bezieht. Wer sich für die Geschichte der letzten 100 Jahre interessiert kommt an diesem Buch nicht vorbei.


5 von 5 Sternen

Ampelmann: vom Verkehrszeichen zur Kultfigur

Jeder, der schon einmal in Berlin war, kennt die kleinen süßen Ampelmännchen, doch was hat es mit dieser Kultfigur auf sich?  Auf 120 bildreichen Seiten wird die Geschichte dieser Figur beleuchtet, die sehr eng mit der Geschichte Berlins verknüpft ist.




Donnerstag, 19. November 2020

Und mit mir die Dunkelheit von Daniel Leitner - Rezension

 Was als blutiger Streich begann, wird bald schaurige Realität. Als ein Gruppe Jugendlicher die Familie der sechzehnjährigen Winter überfällt, beginnt ein Kampf ums Überleben, doch wer in dieser Nacht stirbt oder überlebt, entscheidet der Prophet.

„Und mit mir die Dunkelheit“ von Daniel Leitner ist ein Genre-Mix aus Horror und Thriller, leider konnte mich die Story nicht immer fesseln. Auf den ca. 250 Seiten wird die Handlung ziemlich schnell vorangetrieben. Hier hätte ich mir gewünscht mehr über die einzelnen Charaktere und deren Beweggründe zu erfahren. Ein weiterer Kritikpunkt, ist die Tatsache, dass das Buch nicht in Österreich spielt, wo Daniel Leitner wohl lebt. Ich finde es immer schwer, wenn Autoren ihre Handlung an fremden Orten spielen lassen, hier fehlt mir das Lokalkolorit.

Als ziemlich positiv empfand ich die vielen Wendungen und das Ende der Geschichte, nicht weil die Geschichte vorbei war, sondern weil das Ende auf einen zweiten Band hoffen lässt.


3,5 von 5 Sternen

Dienstag, 17. November 2020

Im Weltkrieg der Andern. Politischer Roman von E. Dannert 1925

Wir schreiben das Jahr 1925. Das Rheinland ist besetzt, während die Briten die besetzte Kölner Zone räumen und an das Deutsche Reich zurückgeben wollen, besetzen französische Truppen die Zone und verstoßen so gegen Abmachungen mit ihren ehemaligen Verbündeten. Schnell stellt sich heraus: Frankreich hat sich zusammen mit dem Völkerbund jahrelang auf dieses Szenario vorbereitet. Es entsteht ein neuer Weltenbrand, der anfangs hauptsächlich in Afrika ausgetragen wird, dann aber schnell auf den Rest der Welt übergreift.

Als ich von diesem Buch erfahren habe, musste ich es mir unbedingt im Antiquariat besorgen. Ich finde es interessant darüber nachzudenken: Was wäre gewesen, wenn…

Das Lesen war anstrengend, da der Text in Fraktur gedruckt wurde, außerdem ist die Sprache ist typisch für die Zeit um 1920. Als Leser bekommt man ein Gefühl für die Stimmung der „nicht immer goldenen Zwanziger“. Das Buch beschreibt die Sehnsucht der Deutschen nach der Rückgabe ihren Kolonien.

Ein interessantes Setting, das zeigt, wie Geschichte auch hätte verlaufen können. 


Achtung: Bei dem Cover zu meiner aktuellen Rezi handelt es sich um ein Buch, aus dem Jahre 1925 Das Cover entspricht der damaligen Zeit und deren Sichtweise. Diese Sichtweise spiegelt nicht meine Einstellung wider, ich will nur das Cover als Dokumentation und Vervollständigung meiner Rezi verwenden. Da Menschen das Cover verletzend oder verstörend finden könnten, zeige ich es nicht direkt

zum Cover


Freitag, 13. November 2020

Der Anschlag von Stephen King - Rezension

 Wir schreiben das Jahr 1963. Es ist der 22.November, 12:29 gleich werden zwei Schüsse den 35. Präsidenten der USA töten und die Geschichte für immer beeinflussen, doch was, wenn man dieses Geschehen ungeschehen machen könnte? Was wenn man die Möglichkeit hat, in den Verlauf der Zeit einzugreifen? Jake Epping hat diese Möglichkeit, doch die Vergangenheit will sich nicht verändern lassen und versucht alles Jake davon abzubringen.

Man kann Stephen King sicher vieles vorwerfen, was aber definitiv nicht dazugehört, ist die die Tatsache, dass er schlecht oder gar nicht recherchieren würde. Die Ereignisse vom 22. November 1963 haben mich nie besonders interessiert, aber durch das Buch habe ich sehr viel über diesen Tag, sowie über die Begleitumständen erfahren. Für sein Geld bekommt man nicht nur einen ein spannendes, sondern auch ein detailreiches, lehrreiches Buch rund um die Ereignisse am 22.November. Ich persönlich finde das Thema Zeitreise in Büchern sehr schwer umzusetzen, oft wirken die Geschichten zu sehr „gestellt“ und zu kitschig. King hat diese Problematik perfekt gelöst, was mich sehr überrascht hat.

Punktabzug gibt es in meinen Augen für die (Achtung Spoiler) Liebesgeschichte mit Sadie. Mit dieser zentralen Figur bin ich nicht warm geworden, auch die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchlebt, war für mich unglaubwürdig, Stichwort Napfkuchen.

„Der Anschlag“ von Stephen King ist spannend geschrieben zieht sich aber im Mittelteil ein wenig. Wer aber bis zum Ende durchhält, bekommt eine spannende Geschichte zur Geschichte geliefert.

4 von 5 Sternen



Wer fürchtet sich vor Stephen King? von Uwe Anton - Rezension

Das Buch „Wer fürchtet sich vor Stephen King“ gibt einen guten Einblick über die Entstehungsgeschichte der älteren Werke von Stephen King. Leider meint der Autor etwas zu gut und gibt den gesamten Inhalt der einzelnen Bücher wieder, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, WENN man diese Werke bereits kennt. Was mir aber ziemlich gut gefallen hat, sind die Passagen, wo King auch kritisch beäugt wird im Bezug auf die Vermarktung und die Gewinnmaximierung seiner Bücher. Wer sich "fun facts" über den Meister des Horrors erhofft, wird wahrscheinlich enttäuscht werden, aber wer ein kleines, kompaktes Nachschlagewerk sucht, für den ist dieses Buch genau richtig.

3,5 Sterne

Freitag, 6. November 2020

Rezension: Liebes Kind von Romy Hausmann - Bloggerstory





Irgendwo in einem abgeschiedenen Wald nahe der tschechischen Grenze steht mitten im Wald eine fensterlose Hütte. Die junge Studentin Lena lebt dort mit ihren zwei Kindern sowie ihrem „Mann“, doch von Harmonie keine Spur, denn der Vater bestimmt die Regeln. Feste Zeiten fürs Essen, zum Lernen und zum Toilette gehen bestimmen den Alltag der Familie. Im Gegenzug versorgt der Mann die Familie mit Lebensmitteln und „Schutz“ vor den Gefahren, die draußen lauern. Eines Tages gelingt Lena und den Kindern die Flucht und der Albtraum beginnt von vorne.

In „Liebes Kind“ von Romy Hausmann ist nichts, wie es zu sein scheint. Zwar beginnt die Geschichte gut und spannend, man fühlt mit den einzelnen Protagonisten buchstäblich mit und fragt sich, wie war es und wie ist es wirklich, jedoch lässt die Spannung plötzlich nach. Es gibt es zu viele Wendungen, die die Geschichte unglaubwürdig und sogar nervig wirken lassen. Was anfangs wirklich ausgereift war, wirkte plötzlich plump und einfach. Auch das Ende hat mich ziemlich enttäuscht, aus einem Psychothriller wurde plötzlich ein Actionthriller, es stand plötzlich nicht mehr der „psychologische“ Machtkampf zwischen Entführer und Opfer im Vordergrund, sondern die pure Action. Wirklich schade für ein Buch, was so gut begonnen hat.

3, 5 von 5 Sternen




Donnerstag, 5. November 2020

Rezensionsexemplar: Rezension: Dein Tod ist mein Freund von Drea Summer - Bloggerstory

 



Familie Körner erfüllt sich einen langersehnten Traum. Helga und ihr Mann Frank und ziehen von Deutschland ins eigene Haus nach Österreich. Dort, in der Steiermark, könnte das Leben sehr schön sein, wäre da nicht das Gefühl ständig beobachtet zu werden. Als dann Helga mysteriöse Botschaften zugespielt werden und die Nachbarn das Ehepaar meiden, wird klar, irgendwas stimmt hier nicht. Doch was hat das alles zu bedeuten und was hat das einsame Haus am Waldrand damit zu tun?

"Dein Tod ist mein Freund" besticht durch ehrliche „Handwerkskunst“. Die Kapitel sind kurz und knackig geschrieben, die Sprache ist solide und bodenständig ohne unnütze Floskeln. Zwar ist die ein oder andere Formulierung vielleicht etwas „unpassend“, was aber den Lesegenuss nicht im Geringsten schmälert, sondern eher hervorhebt. Das Buch ist eben keine Massenabfertigung wie manch ein Fitzek. "Dein Tod ist mein Freund" war mein erstes Buch von Drea Summer, aber sicher nicht mein letztes.

4 Sterne




"Bloggeralltag" - OBM 2020





Wunschvorstellung vs. Realität

Früh aufstehen, dann ein Glas frisch gepresster O-Saft, ein Kaffee, offenfrische Croissants.Man startet den PC, genießt seinen Kaffee und fängt an zu „bloggen“. Wir nehmen uns Zeit, schreiben Autoren oder Verlage an, beantworten E-Mails, trinken unseren zweiten Kaffee, schreiben ein paar Beiträge für den Blog, machen superschöne Bilder, schalten den PC aus, nehmen uns ein Buch und lesen. So schön könnte der „Bloggeralltag“ sein. Leider entspricht diese Vorstellung nicht der Realität, denn „ehrliches“ Bloggen ist gar nicht so einfach. Ich würde behaupten, der größte Teil der Blogger betreiben ihren Blog als “Hobby“, also nichts mit aufstehen und sich gemütlich bei einer Tasse Kaffee an den PC setzen und anfangen. Wir Blogger müssen unser Hobby in unserer Freizeit nachgehen, also eher aufstehen oder länger wach bleiben, frühstücken, an die Arbeit, heimkommen, Familie, Haushalt. Dann noch etwas bewegen, bloggen, lesen ab ins Bett.

Was ist „ehrliches Bloggen“ und warum ist es so wichtig?

Wenn wir über Bücher oder ein anderes Hobby schreiben, dann sollten wir zu uns und vor allem auch zum Autor, Verlag etc. ehrlich sein. Eine gute Bewertung ist zwar für alle Beteiligten auf den ersten Blick sehr schön, bringt aber (im Bezug auf Bücher) den Autor nichts. Autoren brauchen konstruktive Kritik, um sich weiterentwickeln zu können. Deswegen ist eine auf den ersten Blick eine „schlechtere Bewertung“, wenn sie die eigene ehrliche Meinung widerspiegelt, konstruktiv und am besten noch ausführlich beschrieben ist, für alle Beteiligten mehr wert. Auch zukünftige Leser können, wenn sie eine ehrliche Rezension lesen, besser für sich entscheiden, ob sie dieses Buch / Produkt kaufen wollen. Auch der Blogger selber kann von ehrlichen Rezensionen profitieren. Denn sind wir mal ehrlich, welcher Leser hat das Glück nur gute Bücher zu lesen? Es gibt bei Social Media oder bei Blogs leider ganz viele, die nur 4-5 Sterne vergeben, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sie sehr viel Glück bei der Auswahl ihrer Bücher haben (was sehr unwahrscheinlich ist) oder, dass sie keine „schlechten“ Bewertungen posten und dann nicht ehrlich sind.

Rechtliches und die Qual der Wahl

Bevor wir einen Blog anfangen, gibt es einige Sachen zu beachten, z.B. welchen Blog-Anbieter nehme ich, brauch ich ein Impressum, was muss drinnen stehen, was ist mit der DSGVO, welche Zielgruppe will ich mit meinem Blog erreichen und vieles mehr. Selbst bei „Social Media“ müssen wir „leider“ inzwischen aufpassen, Kennzeichnungspflicht für Beiträge, um nur eins zu nennen. Selbst wenn unser Blog steht, müssen wir uns mit diesen Themen beschäftigen, denn die rechtlichen Gegebenheiten können sich jederzeit ändern.

Keine Angst vorm Bloggen

Im Internet gibt es unzählige Seiten, die sich mit dem Thema Bloggen beschäftigen und super hilfreiche Tipps haben. Auch Youtube ist hier eine wunderbare Quelle.

Schaut euch um, was es gibt und was euch gefällt. Es gibt so viele Möglichkeiten einen Blog zu betreiben, da ist für jeden etwas dabei.

Der Anfang macht ein wenig Arbeit, aber wenn man übers Bloggen Menschen kennenlernt, die ähnliche Bücher lesen, kommt es zu guten Gesprächen, die die "Arbeit" (aber eigentlich soll es ja Spaß machen ;-) ) auch rechtfertigen. 

Somit nicht verzweifeln, wenn der Besucherzahlen oder Follower gering bleiben, wichtig ist, dass das Bloggen Spaß macht und man am Ball bleibt.

Also ran an die Tasten.








Mittwoch, 4. November 2020

Autorenvorstellung/Autoreninterview Drea Summer Autorin des Thrillers "Dein Tod ist mein Freund"

Hallo Frau Summer, vielen Dank für deine Zeit, zum Anfang des Interviews hast du nun die Möglichkeit sich bei deinen Protagonisten zu entschuldigen.

  • Also, ich entschuldige mich auf keinen Fall bei meinen Protas. Die sollten sich eher bei mir entschuldigen, wenn sie ständig ein Eigenleben entwickeln und sich keiner ans Drehbuch hält.

1. Stadt oder eine einsame Hütte am Waldesrand? 

  • Ach, ich bin für die einsame Hütte. Wlan, fließendes Wasser und Strom reichen mir schon. Ich mag ja die Natur sehr gerne. :-) 

2. Wie würdest du reagieren, wenn du in deiner Tasche einen Zettel mit Zahlen und Buchstaben finden würdest? 

  • Vermutlich sofort wegschmeißen und hoffen, dass ich nicht noch einen finde. Auf keinen Fall würde meine Neugier so groß sein, dass ich dieses Rätsel auch wirklich lösen möchte. *lautloslach* Ich weiß ja, was passieren kann. ;-)

3. Weiße oder lieber schwarze Rosen ? 

  • Ich finde schwarze Rosen sehr schön. Sie sind eleganter als weiße. :-) 

4. Sammelst du Puppen? 

  • Oh nein. Ich hasse Puppen. Schon ein kleines Mädchen war mir Lego lieber. Alles klar? *lautloslach* Ich sammle nur Bücher  :-D

5. In deinem Buch spielen Zahlen eine wichtige Rolle. Was ist dir wichtiger, dass der Leser miträtselt oder sich gruselt? 

  • Miträtseln find ich selbst immer super. Aber der Gruselfaktor muss natürlich auch gegeben sein. Ich denke mal, die Mischung macht es.

6. Hast du selber auch so einen "netten" Nachbarn? Oder gibt es kein reales Vorbild? 

  • Ach, weißt du, es gibt da schon hin und wieder eine Szene drin, die ich auch so erlebt habe. Aber da war der Hintergrund ein anderer. ;-) Mehr aus dem Nähkästchen plaudere ich nun aber nicht. 

7. Lieber eine Nacht auf dem "Friedhof der Kuscheltiere" oder eine Nacht im "Haus der Puppen"? 

  • Uih...schwierige Frage. Das Haus ist schon sehr creepy. Das fand ich als Kind schon sehr schaurig. Und der Friedhof ... Muss ich mich wirklich entscheiden? Ich bin ja so ein Angsthase *lach*

8. Wieviel "Daisy Duck" steckt in dem Hund Daisy ?

  • Daisy basiert auf keinem realen Vorbild. Ich mag die Rasse Golden Retriever einfach sehr gerne und der Name Daisy fiel mir als Erstes ein. Ich fand den Hund passend zu meiner Helga. Also da gibt es keine wirkliche Hintergrundgeschichte.

Vielen Dank für das Interview.
 
Mehr zur Autorin:

Dienstag, 3. November 2020

Vorstellung Person/Blog - Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?

 







„Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ (Buch von Richard David Precht)

Ich liebe „gute Bücher“, wobei „gut“ ja immer relativ ist. Bücher sind für mich wie eine Reise zu fremden Welten. Jedes Buch und jeder Autor hat so seine Eigenarten, sei es eine bildhafte Sprache, die Fähigkeit, einen zu fesseln oder eine von 1000 anderen Besonderheiten und diese Besonderheiten liebe ich zu entdecken. Selten breche ich ein Buch ab, es ist zwar kein "Verbrechen" (Buch von Ferdinand von Schirach), aber dennoch fühle ich mich ein wenig schuldig. Bücher sind für mich meine täglichen Begleiter, ich kann immer und überall lesen, fast wie ein „Talisman“ (Buch von Stephen King) habe ich immer ein Buch dabei. Ich persönlich würde mich nicht als „Der Experte“ (Buch von Mark Allen Smith) in Sachen Bücher bezeichnen oder gar als „Der Spezialist“ (Buch von Mark Allen Smith) in Sachen Rezensionen schreiben, aber dafür versuche ich immer fair über ein Buch zu schreiben. Autoren werden mir immer ein „Mysterium “(Buch von Federico Axat) sein, woher nehmen die nur ihre Ideen?


Hier noch ein paar Fakten über mich

-         Noch 35 Jahre alt

-         Verheiratet

-         Kein Psycho wie Patrick Bateman (AmericanPsycho)

-         Ich liebe Apfelstrudel

-         Lieblingsautoren; Preston & Child, Stephen King, F.Paul Wilson...

-         Ich war ein „Liebes Kind" (Romy Hausmann) sagt jedenfalls meine Mama. 

Noch Fragen? 

Dann schreibt mir, ich würde mich freuen.

Freitag, 23. Oktober 2020

Dort, wo die Zeit entsteht von Claudia Wengenroth - Rezensionsexemplar

Die junge Ärztin Katharina hofft auf ein paar entspannte Tage in einer einsamen Berghütte. Doch die Zeit zwischen den Jahren ist eine besondere Zeit, denn als ihre Träume immer realer werden und auch die alte Irmelin, die auf die Hütte aufpasst, mystische Andeutungen macht, wird Katharina klar, die Zeit zwischen den Jahren ist eine besondere ist.

In unseren Träumen ist alles möglich, doch wo beginnt die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit und was, wenn diese Grenze flüssig ist und ineinander übergeht. Ich hätte mir gewünscht, mehr über die alte Irmelin sowie  von der Hütte zu erfahren. Liebe Frau Wengenroth, ich bin mir sicher, dass die Hütte noch einige Geheimnisse hat, die es zu entdecken gibt.

Das Buch „Dort wo die Zeit entsteht“ ist mit nur 176 sehr dünn und schnell zu lesen, das ideale Buch für ein Lese Quickie zwischendurch, am besten im Winter mit einer Tasse Tee, und einer kuscheligen Decke.

Das Buch zeigt uns, wie wichtig es ist, sein Leben zu entschleunigen, dazu braucht es keine einsame Hütte, sondern nur dieses Buch.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 13. Oktober 2020

Der Panther von Andreas Franz/ Daniel Holbe -Rezension:

Der neueste Fall von Julia Durant hat es in sich: eine Hochzeit, ein Missverständnis, und ein Pärchen-Mörder, der von der Presse „Panther“ genannt wird.  Aber was sind die Hintergründe der Morde?

„Der Panther“ ist Julias Durant 19. Fall und in meinen Augen einer der besten.
Viele der älteren Bände waren immer nach einem gewissen Schema aufgebaut (Wohlhabende Bänker/Frankfurter als Mörder und Prostituierte oder junge Damen als Opfer), hier liegt es anders. Die Opfer sind Liebespaare, die eine schöne Zeit im Freien verbringen wollen. Am besten hat mir das Zusammenspiel zwischen Durant und Peter Brandt gefallen. Bis zum Schluss rätselt man, wer wohl der Täter ist. Spannung garantiert.

5 von 5 Sternen

Dienstag, 6. Oktober 2020

Blutige Nachrichten von Stephen King - Rezension

 4-mal King in einem Buch. 

Die Novellen-Sammlung „Blutige Nachrichten“ besteht aus 4 Geschichten. Jede einzelne Story ist spannend geschrieben und lässt einen das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Mr. Harrigans Telefon

Stephen King ist zwar schon älter, aber dennoch sind die Themen seiner Geschichten hoch aktuell. Mr. Harrigan ist wohlhabend und lebt zurückgezogen in einem Dorf. Ein paar Angestellte kümmern sich um sein Wohl, doch wer soviel Reichtum anhäuft, war bestimmt nicht immer ein netter Kerl. Als er von seinem Schützling ein neues IPhone geschenkt bekommt, ändert sich nicht nur das Leben von Mr Harrigans, sondern auch das von seinem Schützling.

Mr Harrigan entwickelt im Laufe der Geschichte eine Art „Smartphone-Sucht“. Seine Art Medien zu konsumieren ändert sich von der klassischen Art des Zeitunglesens hin zum Konsum von Online Medien. Das Handy wird quasi zum Fenster in die weite Welt, aber was passiert, wenn man das Handy mit ins Grab nimmt? Bleibt man erreichbar? Und wer wäre so verrückt einen Toten um Hilfe zu bitten? Die Geschichte „Mr. Harrigans Telefon“ ist eine typische King Geschichte: voller Spannung, Horror und Freundschaft.

„Chucks Leben“

Die Welt steht am Abgrund: Lebensmittelknappheit, Naturkatastrophen, und dennoch beherrscht ein Thema die Nachrichten „CHARLES KRATZ 39 WUNDERBARE JAHRE DANKE, CHUCK!“, doch wer ist dieser mysteriöse Charles Chuck, und was hat er mit dem Ende der Welt zu tun?

Im Buch „Blutige Nachrichten“ ist dies in meinen Augen die schwächste Geschichte, wer hier eine spannende Dystopie vermutet liegt falsch. Die Geschichte ist aufgeteilt in drei Kapitel und nur im „3. Akt“ geht es um das Ende der Welt, der Rest handelt von Chucks Leben und seiner Familie. Das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

"Blutige Nachrichten“

Eine alte Journalistenregel besagt: Blutige Nachrichten verkaufen besonders gut. Durch einen alten Fall der gewisse Ähnlichkeiten mit einem aktuellen Bombenanschlag hat, ist Hollys Wahrnehmung fürs Übersinnliche besonders geschärft. Für ihren ehemaligen Partner bereitet Holly einen Audiobericht vor, doch in ihrem letzten Bericht klingt sie ziemlich atemlos. Wird Holly ihren neuesten Fall überleben?

Holly Gibney ist zurück. In meinen Augen ist Holly einer der besten Charaktere, den King je erschaffen hat. Hollys Charakter ist bereits in der Mr Mercedes Trilogie gereift und erreicht in „Blutige Nachrichten“ einen neuen Höhepunkt. Um Holly lieben zu lernen, sollte man vorher die Mr. Mercedes Trilogie sowie „Der Outsider“ lesen.

Ratte

Drew Larson hat ein Ziel im Leben, er will einen Roman schreiben. Um dieses Ziel endlich zu erreichen, zieht Drew sich zum Schreiben in die abgelegene Waldhütte zurück. Anfangs sprudeln die Wörter aus ihm heraus, die Seiten füllen sich fast von alleine, als er dann jedoch krank wird, ändert es sich, bis er ein unmoralisches Angebot erhält.

Wie weit würden wir für unser Ziel gehen? Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, besonders das moralische Dilemma mit dem sich Drew auseinandersetzen muss. Die Story ist das perfekte Ende für diese wunderbare Novelle. Die Story ist das perfekte Ende für diese wunderbare Novellensammlung


5 Sterne

Mittwoch, 23. September 2020

Tell me!: Wie Sie mit Storytelling überzeugen von Thomas Pyczak - Rezensionsexemplar

Wir alle erzählen eine Geschichte, bewusst oder unbewusst, ob im Beruf, in der Familie oder beim Schreiben. Doch was macht „gutes“ Storytelling aus?  Thomas Pyczak geht dieser Frage auf den Grund und gibt dem Leser auch gleich die Blaupausen für eine erfolgreiche Geschichte mit.

In diesem Buch lernt man


·         Wie schreibe ich Geschichten, die fesseln, inspirieren und im Gedächtnis bleiben

·         Welche Tools und Storytelling-Techniken helfen wirklich weiter

·         Best Practices für alle berufliche Situationen, direkt anwendbar!

·         Und viele weitere nützliche Infos und Techniken rund ums Erzählen

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt, der Autor weiß, von was er schreibt. Die Hintergründe sind gut recherchiert. Ich habe nicht nur etwas über „aktuelles“ Storytelling, sondern auch über die Geschichte des Geschichtenerzählens gelernt. Ein lebensnaher und angenehmer Schreibstil, farbige Diagramme sowie die kleines „Take Aways“ am Ende jeden Kapitels machen dieses Buch zu einem Ratgeber für jeden, der etwas zu erzählen hat oder seinen Geschichten den letzten Schliff geben will. Das Buch ist wirklich die „Eierlegendewollmilchsau“ unter den Sachbüchern zum Thema Geschichten erzählen.

5 von 5 Sternen

Freitag, 4. September 2020

Suchtpotenzial von Maria Kehlenbeck - Rezensionsexemplar:

Eigentlich führt Katja Neumann das perfekte Leben, sie sieht gut aus, hat einen Rezi Mann, zwei Kinder, einen tollen Job und ist eigentlich sehr glücklich, eine glatte 10 auf ihrer Skala. Leider gibt es einen mysteriösen Patienten, der ihr buchstäblich den „Kopf verdreht“.

Das Buch „Suchtpotenzial“ lässt sich schnell und flüssig lesen, leider war mir die Hauptprotagonistin ziemlich unsympathisch und zu selbstverliebt. Dies gibt sich zwar im Laufe der Geschichte etwas, aber dennoch musste ich beim Lesen stellenweise den Kopf schütteln. Wer den Klappentext liest, könnte vielleicht etwas erwarten, was das Buch nicht ist, es ist keine „Liebesschnulze“.

Klappentext:

Wie wird man einen schönen Mann los, dem man eigentlich nicht nahe genug sein kann?Umbringen geht in diesem attraktiven Fall sicher nicht. Als Psychiaterin könnte Katja Neumann ihn vielleicht an die unfähige Kollegin überweisen, bei der sie selbst gerade als Patientin im Wartezimmer sitzt.Doch egal wie mysteriös ihre Erkenntnisse auch sind, es geht so eine unbeschreibliche Anziehung von ihm aus.

Das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen, ich fand das Ende nicht wirklich rund.

Positiv finde ich das Cover, es ist schlicht und einfach, aber die Ente bringt einfach gute Laune.

 

3,5 von 5 Enten

Samstag, 29. August 2020

Rezension: Schuld von Ferdinand von Schirach

Dieses Buch ist vielleicht härter als jeder Thriller, warum? Die Geschichten sind wahr! Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Jede dieser einzelnen Stories lässt sich gut und flüssig lesen, es ist erschreckend, zu was Menschen fähig sind.

Nach „Verbrechen“ ist „Schuld" mein zweites Buch von Ferdinand von Schirach und dieser Band steht dem ersten in nichts nach. Ich lese gerne Thriller. Ich bin mir bewusst und ebenfalls ein wenig beruhigt, dass die Geschichten „frei“ erfunden sind. Hier ist es jedoch anders, hier lauert der Schrecken auf jeder einzelnen Seite, denn „fast“ alles, was Ferdinand von Schirach hier schreibt, ist wahr, denn Ferdinand von Schirach ist nicht nur Autor, sondern auch Strafverteidiger. Die „Stories“ sind alle authentisch, was bleibt ist die Frage, was ist Schuld ?

Freitag, 28. August 2020

Würden SIE den dicken Mann töten? von David Edmonds - Thortis Buchtalk

Eigentlich schreibe ich ungerne Rezensionen über Sachbücher, aber versuche ich es einfach mal. 

Ausgesucht habe ich mir das Buch „Würden SIE den dicken Mann töten? Das Trolley-Problem“. Stellen Sie sich folgende Situation vor: 

Eine führerlose Straßenbahn (Trolley) rast auf fünf an die Gleise gekettete Menschen zu. Diese werden sterben, wenn die Bahn nicht aufgehalten wird. Sie stehen auf einer Brücke neben Ihnen ein dicker Mann. Wenn Sie ihn auf die Gleise schubsen, wird er sterben, die Straßenbahn jedoch aufgehalten und die fünf anderen Menschen gerettet werden. Wie würden Sie entscheiden? 

Egal wie wir uns entscheiden, es sagt sehr viel über uns und unsere Moralphilosophie aus. David Edmonds schafft es in diesem Buch, trotz kleinerer Abschweifungen, das Thema sachlich zu betrachten. In zahlreichen Varianten des Trolley-Experiments wird dem Leser klar, dass sich manche Fragen nicht einfach mit "Ja" oder "Nein" beantworten lassen. Auch wenn die Thematik schon etwas älter ist, ist es dennoch interessant zu erfahren, wie Menschen aus dem Bekannten- und Freundeskreis auf die Frage antworten. Da es ein Sachbuch ist, würde ich nicht empfehlen, das Buch in einem Stück durchzulesen, wenn man sich wirklich damit befasst, kann man sehr viel über seinen moralischen Kompass erfahren. Bleibt am Ende nur eine Frage, würden SIE den dicken Mann töten ?


Montag, 17. August 2020

Mainkurtod von Franziska Franz - Rezension:

Eigentlich hätte die Stelle als Maklerin Marlenes Traumjob sein können, doch schnell stellt sie fest, dass bei Immobilien Richter irgendein falsches Spiel gespielt wird. Als sie dann noch von den mysteriösen Verschwinden ihrer Vorgängerinnen erfährt, ist es für sie fast zu spät. Als sich Marlene kurze Zeit später in einem stockfinsteren Raum wiederfindet, ohne Erinnerung an die letzten Tage, beginnt für sie ein Kampf ums nackte Überleben.

Mainkurtod war mein erster Krimi von Franziska Franz und ich bin völlig begeistert, wobei ich sagen muss, für mich ist das Buch eher ein Thriller als ein Krimi. Statt der Polizeiarbeit steht hier das Verwirrspiel der einzelnen Verdächtigen im Vordergrund. Bei den vielen unerwarteten Wendungen fällt es schwer, das Buch aus der Hand legen. Mainkurtod hat einen klaren Lokalkolorit und lässt sich flüssig lesen. Vielleicht sind hier sogar eins oder zwei Wendungen zu viel eingebaut, was ich als etwas störend empfunden habe. Fest steht, bei Immobilien Richter und im Buch ist nichts so wie es scheint. Mainkurtod war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch von Franziska Franz. Jetzt erstmal durchatmen und ein schönes Glas Äppelwoi genießen.

4 von 5 Exposés

Mittwoch, 12. August 2020

Die Sehnsucht des Vorlesers von Jean-Paul Didierlaurent - Rezension:

Der schüchterne Guylain Vignolles ist 36 Jahre und arbeitet in einer Papierverwertungsfabrik. Da er ein Freund der gedruckten Worte ist, fällt ihm der Beruf sehr schwer. Doch was macht ein Bücherfreund, der zusehen muss, wie jeden Tag unzählige Bücher zu Papierbrei gemacht werden? Jeden Abend rettet er ein paar Seiten, die der "Zerstörer 500" nicht zerstört hat und liest diese Seiten am nächsten Morgen laut im 6 Uhr Zug vor, egal ob Kochrezept, Krimi, oder Liebesroman. Für seine Mitfahrer ist er ein kleiner Star. Eines Tages findet Vignolles im Zug jedoch einen USB-Stick, auf dem das Tagebuch einer ganz besonderen jungen Frau gespeichert ist, für Guylain steht schnell fest, er muss diese Frau finden.

Das Buch “Die Sehnsucht des Vorlesers“ zeigt uns, was Worte und besonders Bücher im Stande sind zu vollbringen. Selbst einzelne Seiten aus Büchern, die vor der Zerstörung bewahrt wurden, haben noch die Macht den Zuhörer zu fesseln. Vignolles schafft es, aus seinem Job, den er nicht mag, noch etwas Positives für sich zu gewinnen.

Das Buch hat mich von Anfang an fesseln können, der Protagonist Guylain Vignolles ist zwar ein komischer Kauz, aber er trägt das Herz am richtigen Fleck. Mich stört zwar ein wenig das Ende, aber es passt zur Geschichte.“Die Sehnsucht des Vorlesers“ ist ein wirklich schöner Roman über Liebe, Freundschaft und der Suche nach einem tieferen Sinn des Seins, sowie Bücher und deren Magie, denn dort wo unsere Träume enden, können Wörter ewig existieren.

Von mir gibt es 5 von 5 (Buch)Seiten

Freitag, 7. August 2020

Der letzte Wohnsitz Gottes von Jens Bühler - Rezension

 Wir schreiben das Jahr 1943, die Städte Moskau und Stalingrad wurden durch eine Atombombe völlig zerstört und die Sowjetunion hat kapituliert. Im Februar 1944 folgen die Waffenstillstandverträgen von Madrid mit den Westmächten. Doch der Frieden ist trügerisch, überall auf der Welt toben Stellvertreterkriege; die Welt bereitet sich auf eine letzte Schlacht vor.

Sommer 1981 der SS-Offizier Max Lenzer entscheidet sich etwas zu tun, was ihn bei der Enthüllung an den Galgen bringen würde. Weitere Jahre später wird er vollkommen unerwartet in das höchste Amt der SS berufen und wird dadurch zur Schachfigur in einem politischen Spiel, denn seine Gegner suchen nach einer Schwachstelle des neuen Reichsmarshalls. Die Geheimagentin Klara Wagner und Wiebke Raabe, eine desillusionierte Inspektorin im Reichsamt für Volkshygiene, kommen dem Geheimnis von Max Lenzer gefährlich nahe. Als Lenzer dann auch noch dem Rätsel um die deutsche Atombombe auf die Spur kommt, schwebt er in Lebensgefahr. Denn, wie kann etwas existieren, was es gar nicht geben dürfte?

Was wäre gewesen, wenn Nazi Deutschland es wirklich geschafft hätte, die Atombombe zu entwickeln? Eine Horrorvorstellung, und genauso ist auch die Atmosphäre im Buch. Das Alltagsleben der Bewohner ist durch gegenseitiges Misstrauen und Misswirtschaft geprägt. Überall im Reich gibt es Aufstände, Kirchen werden gesprengt, Terroranschläge sind an der Tagesordnung. Doch auch im übrigen Teil der Welt sieht es nicht wesentlich besser aus, es herrschen Stellvertreterkriege, die Mächte Japan, USA und Deutschland vertrauen sich keinen Millimeter, es herrscht ein Kalter Krieg.

Das Buch „Der letzte Wohnsitz Gottes“ ist nicht nur ein Roman aus dem Bereich „Alternative Weltgeschichte, sondern vereint auch Elemente aus den Bereichen Fantasy, Thriller, Drama.Die anfangs etwas verwirrenden Handlungsstränge laufen zu einem gemeinsamen Ende zusammen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, jede Handlung der einzelnen Protagonisten lässt sich schlüssig nachvollziehen. Das Buch ist aus meiner Sicht realistischer und besser recherchiert als die Amazon Serie bzw. das Buch „Das Orakel vom Berge (englischer Originaltitel: The Man in the High Castle)

5 von 5 Sternen

Dienstag, 28. Juli 2020

Nesthäkchens Schrei von Marcus-Hünnebeck - Rezension:

Carla Holtzmann wurde Opfer eines schrecklichen Verbrechens, sie wurde gequält, misshandelt und missbraucht. Als Sie etliche Jahre nach der Tat vor der Haustür von Hauptkommissar Lukas Sommers steht, hegt sie einen schrecklichen Verdacht. Ein skrupelloser Täter verschleppt alleinerziehende Mütter und deren kleine Kinder, um die Frauen zu versklaven. Die Unversehrtheit der Kinder dient ihm dabei als Druckmittel. Die Zeit arbeitet erbarmungslos gegen die Polizisten.

Das Buch „Nesthäkchens Schrei“ war mein erstes Buch von Marcus Hünnebeck und ich war (oder vielleicht eher bin?) völlig begeistert. Die Geschichte ist spannend geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Was mich persönlich gestört hat, waren die Beschreibungen der brutalen Vergewaltigungen. Des Weiteren hat mich der Titel ein wenig irritiert, weil dieser nicht wirklich zum Inhalt des Buches passt. „Nesthäkchens Schrei“ war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch von Marcus Hünnebeck.

5 von 5 Sternen

Mittwoch, 22. Juli 2020

Tote spielen kein Klavier von Kees van Kikkerland - Rezensionsexemplar:

Ameli Lorenz ist verschwunden, die verzweifelte Mutter engagiert Privatdetektiv Willi Hübner um das vermisste Mädchen zu finden. Seine erste Anlaufstelle führt Will Hübner ins Pianola Museum, dort wurde Ameli zuletzt gesehen. Je tiefer Will Hübner in denFall eintaucht desto mehr wird klar, jemand will, dass das Mädchen niemals gefunden wird. Als der Druck auf Will immer größer wird, steht auch noch sein 18-jähriger Sohn, den er seit der Geburt nicht mehr gesehen hat, unangemeldet vor seinem Hausboot. Warum will jeder, dass Will Hübner den Fall aufgibt und wie geht manmit jemandem um, den man 18 Jahre lang nicht gesehen hat?
Das Buch „Tote spielen kein Klavier“ist mit etwas mehr als 200 Seiten ziemlich schlank, was dazu führt, dass die Story schnell voranschreitet. Leider haben mich ein paar Sachen gestört. Die Story ist voller Klischees was mich als Krimi-Fan schon gestört hat. Beim Lesen kann man quasi die Grundpfeiler einer Detektivgeschichte abhaken. Dazu zählen:

-Trenchcoat

-Einzelkämpfer

- ein „verdrängtes „Ereignisaus der Vergangenheit was zum Vorschein kommt (hier der Sohn)

- zwielichtige Informanten

-falsche Spuren

-Schlägertypen

usw.

Das Buch ist voller Stereotypen, der Informant, der aus Wien kommt, seine Wiener Melange trinkt und Wiener Dialekt spricht, der schrullige Museumsbesitzer, der altmodische Mitarbeiter der Bibliothek, der nichts von moderner Technik hält, der Trinkende, der ehemalige Seemann, der IT begabte Sohn, der Informationen im Darknet sucht usw. Das Buch lebt von diesen Typen, leider fehlt im Buch der Platz, die Personen näher auszuführen und besser kennen zu lernen, was ich mir bei der ein oder anderen Person gewünscht hätte. Da das Buch in Amsterdam spielt, kommen natürlich auch niederländische Begriffe vor, aber muss der Autor erklären, dass Burgemeester von Amsterdam wirklich der regierende Bürgermeister von Amsterdam bedeutet?
Die Lösung des Falls hat mich etwas enttäuscht. Zwar ist das Ende überraschend, aber dennoch werden nicht alle Handlungsstränge beendet und es bleiben offene Fragen.
Das Lokalkolorit ist wunderbar, man bekommt Lust nach Amsterdam zu reisen und dort vielleicht auf Will Hübner zu treffen.

3 von 5 Sternen

Freitag, 17. Juli 2020

Der Delphi Code von Thomas Pyczak - Rezensionsexemplar,

 Das Orakel von Delphi als revolutionäre neue Liebes-App?

Das Team rund um die Entwicklerin Edelweiß hat es geschafft. Die neue App soll bei einem Firmenmeeting in Delphi einem ersten Realitätstest unterzogen werden. Alles scheint perfekt organisiert zu sein.

Die App analysiert und bewertet in Echtzeit Liebesbeziehungen, erkennt perfekte Paare und bestimmt das erotische Kapital von Menschen. Entwickelt von zwei Programmiererinnen und einer Seherin scheint der Programmcode das Thema Partnersuche auf ein neues Level zu heben. Vorbei die Zeiten jemanden „persönlich“ kennenzulernen, denn das soll zukünftig die KI übernehmen. Aber trifft der Code auch immer die richtigen Entscheidungen?

Die Handlung von „Der Delphicode“ springt immer wieder zwischen den Personen, sowie der Gegenwart,der Vergangenheit und Erinnerungen hin und her, was das Lesen und dem Folgen der Handlung nicht immer einfach macht, aber zum Thema „Machine Learning“ passt. Es scheint fast so, als ob der Leser quasi zuschauen kann, wie der Code lernt, sich verändert und damit auch die Menschen in seiner Umgebung. Weniger gut fand ich den Handlungsstrang mit der „Seherin“, hier hätte ich mir etwas weniger „Magie“ gewünscht oder eine etwas detailliertere Ausführung, was genau ihr Beitrag zum Entwicklerteam ist, denn das geht meiner Meinung nach nicht ganz aus dem Buch hervor.

Das Buch "Der Delphi Code" schafft es das Thema, Liebe, Freundschaft und Technologie perfekt zu verbinden. Künstliche Intelligenz ist das Thema der Zukunft, egal ob bei Finanzentscheidungen,der Jobsuche oder eben in der Liebe, doch können wir der KI wirklich trauen, was weiß so ein Code alles über uns und soll er alles wissen? Der Autor geht dieser Frage auf dem Grund und regt zum Nachdenken an, denn ist Künstliche Intelligenz wirklich das „Allheilmittel"?

4 von 5 Programmcodes


Dienstag, 14. Juli 2020

Der Talisman von Stephen King und Peter Straub - Rezension

Der zwölfjährige Jack Sawyer begibt sich auf eine Reise quer durch die Vereinigten Staaten sowie durch die „Territorien“, eine Welt voller Magie. Die Territorien sind unserer Welt ähnlich und doch so verschieden. Jack ist auf der Suche nach dem geheimnisvollen und mächtigen Talisman, der u.a. die Macht besitzt seine sterbenskranke Mutter zu heilen.
Erwartet hatte ich eine Fantasygeschichte ähnlich wie „der dunkle Turm“ von Stephen King. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ich mag zwar die ausschweifende Erzählform von King, allerdings hat sie mich hier doch ein wenig gestört. Auch das „Flippen“ (der Wechsel zwischen den Welten) empfand ich als etwas anstrengend. Was mir aber widerum sehr gut gefallen hat, waren die „Territorien“. Gerne hätte ich mehr über diese Welt, deren Geschichte, über die einzelnen Protagonisten etc. erfahren. Ich wäre gerne länger in den „Territorien“ geblieben. Der Tod eines Protagonisten hat mich wirklich traurig gemacht.
Der Talisman von King ist eine Reise, bei der nicht immer alles glatt verläuft, die man zwar gerne macht. Man ist aber auch froh, wenn sie vorbei und das Buch abgeschlossen ist. Das Buch handelt von Freundschaft und Vertrauen, aber auch von Verrat, Missgunst, und Neid.
Nicht der beste King.

Von mir gibt es 3,5 Sterne

Montag, 6. Juli 2020

Brumm von Helmut Barz - Rezensionsexemplar,

Dr. Urs A. Podini hat einen Sprachfehler, er kann nicht "nein" sagen. Dies führt dazu, dass er mit seinem Leben unzufrieden ist. Besonders macht ihm seine derzeitige Lebensgefährtin das Leben schwer, denn sie liebt Ihn nicht, sie duldet ihn nur.  Als er dann im Schaufenster der Boutique "Transitions!" ein Panda-Kostüm entdeckt, ändert sich sein Leben von Grund auf. Dr. Urs A. Podini wird zum ersten menschlichen Panda.

Leider hat es ca. 50 Seiten gebraucht, bis ich im Buch drinnen war, aber dann war ich völlig begeistert. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich. Sprachlich bietet das Buch einige Highlights und stellenweise musste ich laut loslachen. Das Buch „Brumm“ ist, wie ist eine Reise quer durch unsere Gesellschaft; gewaltbereiten Eltern, überforderten Politiker, mediengeilen Prominenten usw. Jeder bekommt in diesem Buch seinen Platz. Doch auch über Pandas habe ich eine Menge gelernt, lehrreich, gesellschaftskritisch, und lustig einfach "BRUMM". Ich mache mich mal auf die Suche nach meinem Kraftier vielleicht, vielleicht bin ich auch ein Panda, Bambus ?

4 von 5 Pandabären

Mehr dazu auf Sarahs Lesereise

Freitag, 26. Juni 2020

Thortis Buchtalk: Vorstellung American Psycho von Bret Easton Ellis

American Psycho von Bret Easton Ellis wurde 1995 in Deutschland von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Seit 2001 ist der Roman in Deutschland wieder frei verkäuflich.


Inhalt


Patrick Bateman ist jung (27 Jahre), gutaussehend, und als Investmentbanker mehr oder weniger erfolgreich. Er bewohnt ein kostspieliges Apartment in New York, trägt teure Designer-Anzüge und trifft sich mit seinen neureichen Bekannten und Arbeitskollegen in Luxus-Restaurants, Nachtclubs oder auf Koks-Partys. Doch hinter der Fassade gibt es noch einen anderen Patrick Bateman. Dieser versucht die Leere in seinem Leben mit Sex, Gewalt und Morden zu füllen. Seine Gewaltexzesse nehmen immer weiter zu und er weiß bald nicht mehr zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden.

Meinung

American Psycho einer der bestenThriller, die je geschrieben wurden. Auch wenn das Buch Ende der 1980-Jahre spielt, ist es noch heute „aktuell“. Ich kann mir leider schon vorstellen, dass es neureiche Menschen gibt, die dazu neigen anderen Menschen auf Grund ihrer Herkunft, Ihrer Lebensweise oder Vorlieben, zu unterdrücken oder gar zu misshandeln (in welcher Form auch immer). Im Buch kommen ganz viele Markennamen sowie Produkte vor, dies könnte man kritisieren, aber die Gier nach Luxus, gehört einfach zum Leben von Patrick Bateman. Aber was macht Patrick Bateman so besonders? Im Grunde ist er ein eiskalter Mörder, ohne Reue oder Gefühle, ohne die Fähigkeit Liebe für andere Menschen zu empfinden. Wo er aber so etwas wie Liebe empfindet ist die Musik. Er liebt die Musik, ja fast kommt es sogar vor, als brauch er diese, um sich „normal“ zu fühlen. Wer einen „spannenden Thriller“ sucht, könnte hier enttäuscht sein, wer aber einen Serienmörder über die Schulter schauen und teilweise in seiner „kranken“ Gedankenwelt reinschauen möchte, ist hier vollkommen richtig. Auf Grund der teilweise beschriebenen Gewaltexessen spreche ich hier eine klare Trigger Warnung aus!

Montag, 22. Juni 2020

Rezensionsexemplar: Der Bodyguard von Sonja Rüther

Der schwerreiche Industrielle Peter van Holland hat nicht nur Freunde, sondern auch eine Menge Feinde. Um seine Familie zu schützen, beschäftigt er ein ganzes Team von Personenschützern und Sicherheitspersonal. Maik ist der Neue im Team. Er soll Lynn beschützen, eine junge Frau deren Rolle er anfangs noch nicht zuzuordnen kann. Von der ersten Minute an geht Lynn ihm nicht mehr aus dem Kopf. Als dann die Sicherheitsstufe wegen verdächtiger Vorkommnisse erhöht wird, macht Maik einen Fehler und muss mit ansehen, wie Lynn vor seinen Augen entführt wird. Maik wird schnell klar, will er Lynn retten, muss er gegen die Regeln verstoßen. Der Titel lässt einen schnell an den Film „Bodyguard“ mit Kevin Costner und Whitney Houston denken, wer jetzt sagt, die Story kenne ich, ich muss das Buch nicht lesen, liegt falsch. Das Buch „Der Bodyguard“ von Sonja Rüther schlägt hier einen ähnlichen, aber dennoch anderen Weg ein. Zu Beginn lässt sich die Autorin ausreichend Raum und Zeit die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sorgfältig einzuführen. Besonders Maik war mir von Anfang an sehr sympathisch. Maik gehört nicht zu diesen Romanhelden, die unbesiegbar sind und keine Fehler haben. Auch Maiks Freunde habe ich sofort ins Herz geschlossen. Mit Lynn habe ich eine kleine Achterbahnfahrt erlebt, anfangs war sie mir mega unsympathisch, was dann aber viel besser wurde, ja, ich hatte dann sogar Mitleid mit Ihr. Kurz vorm Ende habe ich Lynn sogar verflucht und war fassungslos, aber am Ende habe ich mich wieder mit Lynn anfreunden können und war erleichtert. Das Buch ist ziemlich vielschichtig, es geht nicht nur um einen Personenschützer und seiner Klientin, sondern auch um Freundschaft, Vertrauen und Verrat. Für mich ein etwas anderer Thriller, der mir ziemlich gut gefallen hat. 
4 von 5 Sternen

Sonntag, 7. Juni 2020

Leseorte – Runter von der Couch

Was gibt es Schöneres, als auf der Couch zu sitzen, eine Tasse Tee oder gar ein Glas Wein, dazu ein gutes Buch, himmlisch. Aber warum nur daheim lesen? Warum nicht mal einen Spaziergang zum nächst gelegenem Park und dort lesen, oder in einem kleinen gemütlichen Cafe? Warum nicht ans Wasser, sei es ein Weiher, oder ein See, am Rhein oder Main, die Welt da draußen hat so viele schöne Orte. Wer will, kann auch eine Wanderung unternehmen und vor oder nach dem Lesen die Aussicht genießen. Vielleicht zieht es den Leser auch an Ort des Verbrechens? Warum nicht den Fundort der Leiche aufsuchen, warum nicht ins Grüne oder in den Wald? Der gewählte Leseort kann so schön oder spannend sein wie das Buch selber. Und es gibt soviele verschiedene und vielleicht endeckt man ja einen neuen Lieblings-Leseort, also runter von der Couch!

Freitag, 5. Juni 2020

Leseexperimente oder der Einblick in fremde Bücherwelten

Wir alle haben unser Lieblingsgenre, egal ob Krimi, Fantasy, Horror oder ein anderes der vielen unterschiedlichen Genres, die die Bücherwelt bietet. Ich persönlich liebe gute Thriller, Krimis oder ab und zu einen gutes Horrorbuch. Eigentlich ein guter Mix, aber dennoch finde ich es schade, dass ich nicht mal ein Buch zur Hand nehme, was aus einer anderen Kategorie stammt. Oft habe ich keine Ahnung, welcher Autor „gut“ schreibt; was ich genau lesen möchte (gerade bei Fantasy ist es in meinen Augen sehr schwer) oder welches Buch gerade zu meiner jetzigen Lesestimmung passt. Seit Mai 2020 habe ich ein paar Comics gelesen (Sin City Reihe von Frank Miller). Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, öfters in fremde Buchwelten zu reisen, vielleicht entdecke ich ja ein neues Lieblingsgenre und tolle Geschichten.

Freitag, 29. Mai 2020

Lokalkolorit in Büchern

Beispiel Frankfurt
Lokalkolirit, oder die Kunst die Eigenart bzw. Atmosphäre einer Stadt oder Region wiederzugeben.
Für mich muss ein Regionalroman immer typische Eigenschaften der Region wiedergeben. Leider
versäumen es viele Autoren diese „Kunst“ anzuwenden. Ich als Thriller- bzw. Krimi-Fan liebe vor
allem Fälle, die in Frankfurt oder Umgebung spielen. Also warum gibt es keine typisch hessischen
Gerichte wie z.b Frankfurter Rippchen oder Grüne Soße? Warum Bier statt Apfelwein? Ich finde es
schade, wenn Bücher laut Klappentext in Frankfurt spielen, aber man beim Lesen nicht das Gefühl
hat, Frankfurt zu erkennen. Oder es ist sogar so schlecht, dass man Frankfurt gegen jede x-beliebige
Stadt austauschen kann. Es ist doch viel glaubwürdiger, wenn der Ermittler bei einem Glas Apfelwein
über die Eintracht philosophiert und Frankfurter Schimpfwörter benutzt und der Autor, der die Stadt
wie seine Westentasche kennt, vielleicht sogar 2-3 Sehenswürdigkeiten erwähnt.

Lokalkolorit – (Tat)Orte
Wenn ich ein Buch lese, was z.b.in Berlin spielt, will ich bei meinem Besuch in Berlin die Örtlichkeit
wiedererkennen und das Gefühl haben, diesen Ort bereits zu kennen, ja sogar den Nervenkitzel
spüren über eine Leiche zu stolpern. In einem Krimi, den ich mal gelesen habe (Dolphin Dance von
Helmut Barz), hatte ich am Westendplatz das Gefühl mitten im Buch zu sein. Der Autor hat es
geschafft, den Ort so genau zu beschreiben, dass man alles sofort wiedererkannt hat. Diese
Momente, wo quasi Buch und Realität verschmelzen sind einmalig. Auch beim Lesen, wenn ich einen
Ort kenne, an dem sich die Protagonisten gerade befinden, habe ich das Gefühl beim Lesen dabei zu
sein. (vielleicht eher „habe ich das Gefühl im Buch dabei zu sein?“)

Lokalkolorit – Dialekte
Red keinen Schmarrn, wer will sowas lesen? Na ich, dazu ein schönes Glas Äppelwoi, ach weißt du
was, lieber gleich ein Bembel… Oans, zwoa, gsuffa. Na alles verstanden? Ich gebe zu, ich bin was
Dialekte betrifft ein echter Amateur, ich habe gerade einen österreichischen Spruch gepaart mit
Hessisch und Bayrisch und dennoch denke ich, dass viele, die diese Zeilen gelesen haben, ungefähr
verstanden, was gemeint ist. Liebe Autoren traut euch auch Dialekte zu verwenden, gut dosiert,
versprühen sie eine Menge Charme und Lokalkolorit. Ihr könnt das sicher besser als ich.

Freitag, 22. Mai 2020

Warum meiner Meinung nach Motivationsbücher schwer zu rezensieren sind und was ein gutes Motivationsbuch für mich ausmacht.



Motivations- bzw. Selbstoptimierungsbücher gibt es wie Sand am Meer, wie soll man da das beste für sich finden. Hier ist auch gleich der erste Knackpunkt. Was will ich genau erreichen und warum?

Das „Warum“
Warum will ich abnehmen, warum will ich mehr Geld, warum will ich fitter werden, warum will ich xyz erreichen und warum gerade dieses Buch? Das „Warum“ ist der Schlüssel zum Erfolg. Viele Bücher beachten diesen Aspekt gar nicht, sie wollen uns eine Zauberformel anbieten die es so nicht geben kann, schnell abnehmen, schnell reich werden, werde ein besserer Mensch etc. ohne auf das „Warum“ einzugehen. Warum lohnt sich Methode X besser als Y? Warum ist diese Methode für mich als Leser geeignet? Einfach gesagt, ess nach meinem Plan, mach mehr Sport, zack schlank, oder kauf ein paar ETF, spar etwas, zack werde reich.

Die Story hinter der Story
Was hat der Autor für eine Geschichte? Und geht es um den Punkt wie authentisch ist der Autor. Ein Autor der etwas darüber schreibt wie man am besten Gewicht abnehmen kann, der aber selber nie „dick“ war, kann die Problematik nicht verstehen. Er kann vielleicht aufgrund seiner Ausbildung, seines Studiums oder seines Jobs darüber schreiben, aber das Gefühl, was es bedeutet „abzunehmen“, wie sich ein Mensch fühlt der zu viel auf den Rippen hat, dies kann er gar nicht wissen. Diese Erfahrungen lernt man nicht, man muss diese erleben. Genauso wie Leute die Ratgeber übers reich werden schreiben. Wenn der Autor schon ewig reich ist (mit dem goldenen Löffel geboren), wie will er dann beurteilen was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, die nicht die Möglichkeiten hatten wie er. Es ist doch viel „geiler“ zu lesen, ich hatte einen Job von „nine to five“, ich habe für mich festgestellt ich muss was ändern, der Weg war schwer aber er hat sich gelohnt, Folgendes habe ich gemacht…Provokativ ausgedrückt wer nie Scheiße fressen musste, der weiß auch nicht wie Scheiße schmeckt.

Zufriedenheit
Beim Stöbern in der Buchhandlung kann man ganz schnell den Eindruck gewinnen „ICH MUSS MICH OPTIMIEREN“ Wir sehen Buchtitel wie Abnehmen schnell und einfach, werde reich, in 100 Tagen ein neues Leben. Aber statt, darf ich nicht so sein und bleiben wie ich bin, muss ich mich ständig verbessern und am Ende unglücklich sein? Muss ich mit Ende 30 meine erste Millionen haben? NEIN, ich muss mich wohlfühlen. Ich will kein Buch lesen wo ich als „Loser“ dargestellt werde, weil ich ein anderes Leben als der Autor habe. Ich will, dass mir ein Autor die Alternativen aufzeigt wie z.B „Hey du bist so wie du bist toll, perfekt, aber schau was dich erwartet, wenn du das und das machst“. Wenn ich ein Buch zuklappe, will ich zufrieden sein.
Fazit
Jeder Autor will Geld verdienen, aber mich stört teilweise die plumpe Art wie. Es gibt Influencer die meinen, ein Buch schreiben zu müssen, weil die x -Tausend Follower haben. Hier ist in meinen Augen ganz klar zu erkennen warum die das Buch schreiben, nicht aus Nächstenliebe oder weil Die was Gutes tun wollen, sondern rein aus Kommerz, was ja völlig legitim ist, aber dann stellt euch nicht als „Übermensch“ dar.

Positive Beispiele.
Hier eine kleine Auswahl von Büchern die in meinen Augen authentisch geschrieben sind, die ich selber gelesen habe und in meinen Augen einen „echten“ Mehrwert haben.

Tobias Beck – Unbox your Life!

Biyon Kattilathu - Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt 

Stefan Frädrich - Das Günter-Prinzip

Kolja Barghoorn - Der rationale Kapitalist

Die Liste wird ständig erweitert


Mittwoch, 20. Mai 2020

Rezension: Blutwette von Andreas Franz/Daniel Holbe

Ein ehemaliger Sportler hat Selbstmord begangen, eigentlich reine Routine für das Team um Julia Durant und doch scheint dieser Fall nicht so einfach zu sein. Denn nach dem Ableben des Sportlers decken die Ermittler einen Abgrund auf: Drogen, Glücksspiel, hohe Schulden und wieso sollte sich jemand umbringen, der kurz davor ist Vater zu werden? Julia Durant möchte diesen neuen Erkenntnissen auf den Grund gehen, doch sie stößt auf eine Mauer des Schweigens.
Bluttwette hat mich von der ersten Seite an gepackt, die Thematik ist spannend und authentisch geschrieben. Kommissar Zufall hat hier eine kleinere Rolle als in den vielen Fällen davor. Daniel Holbe besinnt sich auf solide Polizeiarbeit. Des Weiteren bekommen die anderen Ermittler eine größere Rolle zugesprochen, allen voran Durants Kollege Kullmer. Auch der eigenwillige Offenbacher Ermittler Peter Brand ist wieder dabei. So macht Julia Durant Spass!

5 von 5 Sternen

Dienstag, 19. Mai 2020

Rezension: Tot bist du perfekt von JP Delaney

Abbie Cullen wacht in einem Krankenhaus auf. Offensichtlich hatte sie einen Unfall und hat diesen überlebt, doch schnell wird klar, etwas stimmt mit Abbie nicht. Tim, ihr „geliebter“ Ehemann und zugleich erfolgreicher Programmierer erzählt ihr, dass er jahrelang daran gearbeitet hat, sie wieder zu bekommen, schnell wird ihr klar, sie ist nicht Abbie, sondern nur eine Kopie. (ich denke du meinst nicht "du" sondern "sie"?)
Ich habe einen Thriller erwartet und ein Leseerlebnis bekommen. Das Buch deckt sehr viele Themenbereiche ab u.a. Künstliche Intelligenz, Ethik, obsessive Liebe, Autismus und ein rätselhafter Kriminalfall. JP Delaney schafft es diese Themenfelder perfekt und spannend zu vereinen. Die kurzen Kapitel lassen das Buch flüssig lesen, auch wenn die Erzählform anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, so passt sie zum Buch. Man kann die einzelnen „Gedankengänge“ von Abbie mitverfolgen und ihre Entwicklung miterleben. „Tot bist du perfekt“ ist nicht nur ein außergewöhnlicher Sci-Fi -Thriller, sondern ein echtes Leseerlebnis. Wieweit darf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz gehen?

Von mir gibt es 5 von 5 Cobots

Montag, 4. Mai 2020

Der Outsider von Stephen King - Rezension

Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Tatortspuren sowie Augenzeugenberichte deuten auf den allseits beliebten Coach der Jugendbaseballmannschaft Terry Maitland hin. Maitland ist verheiratet, hat zwei kleine Töchter und gilt in Flint City als ziemlich unbescholten. Detective Ralph Anderson ordnet eine sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Terry Maitland kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen. Bei den andauernden Ermittlungen kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht. Wie kann Terry Maitland an zwei Orten gleichzeitig gewesen sein?


Wenn wir an Stephen King denken, dann fallen jeden von uns bestimmt die „Meisterwerke“ wie "Es","Carrie", "Friedhof der Kuscheltiere" etc. ein. Der Outsider hat das Potenzial genau dahin zu kommen, denn das Buch ist vielleicht die perfekte Mischung zwischen einem Krimi und einem Horrorroman. Wie so oft ist bei King nichts wie es wirklich scheint. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass King unseren moralischen Kompass neu einstellen will, denn selbst, wenn alle Beweise gegen einen Verdächtigen sprechen, können wir uns dann wirklich sicher sein, dass es wirklich so ist? Das Buch erinnert mich, wie oben beschrieben, an die alten Klassiker und steht ihnen in nichts nach. Ein echter Pagetuner. Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Bücher "Mr. Mercedes", "Finderlohn" und "Mind Control" sollten vorher gelesen werden, den es gibt ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten, die eine erstaunliche Entwicklung mitgemacht hat.
5 von 5 Outsider



Freitag, 17. April 2020

Rezension: Geister: Ein Jo-Lasker-Thriller von Jens Bühler

Kriminalhauptkommissar Jo Lasker und sein Team spielen nicht immer nach den Regeln und können dadurch eine außergewöhnlich hohe Aufklärungsquote vorzeigen. Doch die neue Führung im Präsidium will die Dienststelle auflösen. Ein letzter Einsatz verlangt Jo Laskerund seinem Team alles ab, denn dieser Einsatz ist alles andere als Routine. Am Ende ist nicht mehr klar, wer gut und wer schlecht ist.
Der Autor Jens Bühler ist selber Kriminalhauptkommissar. Er weiß wie am besten wie „echte“ Polizeiarbeit funktioniert und wovon er schreibt. Dadurch hebt sich der Thriller „Geister“ von anderen Büchern dieses Genres ab. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Die verschiedenen Handlungsstränge laufen am Ende zusammen. Die Handlung spielt in Frankfurt und Umgebung, was für mich als „fast“ Frankfurter ein weiterer Pluspunkt ist. Das Buch „Geister“ von Jens Bühler ist der perfekte Thriller für zwischendurch. Ich hätte mir nur ein anderes Ende gewünscht.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 14. April 2020

Bruderherz von Silke Nowak - Rezensionsexemplar

Eine kleine beschauliche Gemeinde wird von einem Mord erschüttert. Auf dem Handy des Toten eine Nachricht: „Grüße von Kronos, wenn der erste Schnee fällt, kehre ich zurück“. Als dann die Tatwaffe auf den Grab einer jungen Frau entdeckt wird, stehen die Ermittler vor einem Rätsel, denn das Dorf schweigt.


Eigentlich habe ich einen spannenden Thriller zum Thema Good Cop vs. Bad Cop erwartet, leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Collin, der den Part als „Bad Cop“ übernimmt, ist psychisch total instabil und recht unglaubwürdig. Er bedient so ziemlich jedes Klischee, was einen „Bad Cop“ ausmachen soll, hier ist die Autorin ganz klar über das Ziel hinausgeschossen. Joy, die den "Good Cop" darstellen soll, verblasst neben Collin total. Joy wirkt oft unbeholfen und naiv.
Bei mir kam beim Lesen leider keine Spannung auf, am Ende musste ich mich durch das Buch quälen. Ich hätte mir gerne mehr mythologische Aspekte gewünscht. Die Aufmachung mit Zitaten am Anfang eines Kapitels haben mir sehr gut gefallen.

Von mir gibt es leider nur 2 Sterne.

Freitag, 3. April 2020

KRYONIUM. Die Experimente der Erinnerung von Matthias A. K. Zimmermann - Rezensionsexemplar

Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der anonyme Erzähler heimlich Fluchtpläne. Doch wieso hat er keine Erinnerungen daran, wie er in das Schloss gekommen ist? Mit jedem Tag wächst sein Verlangen auszubrechen. Doch draußen im Wald lauern nicht nur Ungeheuer und Fabelwesen, sondern zusätzlich auch noch eine alte Hexe. Mit der Zeit lernt der Protagonist, dass die Realität nicht das ist, was sie zu sein scheint.

Wie fängt man an über ein Buch zu schreiben, was so man so in der Art noch nie gelesen hat? In KRYONIUM.Die Experimente der Erinnerung haben scheinbar unwichtige Details, Gegenstände oder Personen einen speziellen Einfluss auf die Geschichte. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Kryonium ist nicht nur komplex, auch die vielen Wendungen lassen die Hauptfigur sowie wie den Leser rätseln was real ist und was nicht. Das Buch ist eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Fantasy trifft auf Gesellschaftskritik, Science-Fiction auf Realität. Am Ende stellt sich eine Frage, "In wieweit können wir unseren Erinnerungen (ver)trauen?"

5 von 5 Schneeflocken

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Donnerstag, 2. April 2020

Amalias Song von Verena Wilmes - Rezensionsexemplar

Maxie ist eine junge Basketballspielerin aus Kronberg, doch ihre eigentliche Leidenschaft gehört der Musik. Als Maxie einen Song über Ihre ehemalige Teamkollegin beim BBC Kronberg schreibt, bekommen einige Personen im Verein Panik; denn was Maxie in Amalias Song besingt, belastet die Vereinsführung sehr.
Eigentlich bin ich kein Basketballfan, aber die Mischung aus Sport, „Krimi“ und regionalen Bezug hat mich doch neugierig gemacht. Der Autorin nimmt uns mit hinter die Kulissen eines Basketballvereins und zeigt auf, dass hinter dem Sport nicht nur der Spass, sondern auch wirtschaftliche sowie persönliche Interessen stehen. Leider bin ich etwas zwiegespalten, was das Buch betrifft. Anfangs konnte mich die Handlung zwar fesseln, leider ließ das dann sehr schnell nach. Ich hatte das Problem, mir die vielen Namen zu merken und diese auch zuzuordnen. Des Weiteren fand ich die Handlung etwas in die Länge gezogen, ich hätte mir gewünscht mehr über Maxie und Amalia zu erfahren. Erst zum Ende hin hatte ich wieder das Gefühl das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Positiv fand ich aber den Schreibstil, die Ortskenntnisse und den Einblick in den Profisport. Das Ende ist super gelungen und ich konnte mich wieder etwas mit dem Buch anfreunden.

2 von 5 Basketbällen

Freitag, 20. März 2020

Asklepios von Charlotte Charonne - Rezensionsexemplar

Als die 5-jährige Emma wird entführt, vergewaltigt und ermordet wird, bricht für die Eltern eine Welt zusammen. Wenig später ist der Täter Georg Schwarz gefasst. Dieser wird beschuldigt, ein weiteres Mädchen ermordet zu haben, allerdings kann ihm diese weitere Tat nicht nachgewiesen werden. Georg Schwarz wird nach 15 Jahren freigelassen, kurz danach verschwindet er. Kommissarin Ruby und ihr Kollege Spike übernehmen den Fall und müssen schnell sein, den Emmas Mörder befindet sich in der Hand von Asklepios.  

Vor dem Lesen hatte ich großen Respekt vor der Story, denn das Thema ist ziemlich heikel. Und die Autorin schafft es, die Tat des Mörders nicht in den Vordergrund zu stellen. Asklepios ist kein Thriller von der Stange; zwar gibt es ein paar Ungereimtheiten, z.b. in der Ermittlungsarbeit der Kommissare, ABER das muss nicht schlecht sein. Die „Therapie“, die Asklepios den Vergewaltiger unterzieht, ist sehr gut recherchiert und ausgearbeitet.  

Mir hat das Buch trotz der kleinen Ungereimtheiten sehr gut gefallen. Das liegt auch daran, das der eigene moralische Kompass vielleicht neu kalibriert wird. Denn am Ende stellt sich die Frage, war es richtig, was Asklepios getan hat?

Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 10. März 2020

WASTELAND - Schuld und Sühne von Russel Blake - Rezension

Nachdem eine tödliche Grippewelle die Finanzwelt in die Knie gezwungen hatte, stürzten die Regierungen und die Versorgungswege versiegten. Fünf Jahre nach dem Kollaps der Zivilisation schlägt sich der ehemalige Texas-Ranger Lucas Shaw durchs postapokalyptische Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko. Willkommen im neuen wilden Westen.

Durch die kurzen Kapitel lässt sich das Buch ziemlich flüssig lesen, auch das „Western“ Setting passt. Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Der Protagonist Lucas Shaw könnte vielleicht etwas weniger „unbesiegbar sein“.

Was mir vielleicht nicht so gut gefallen hat, aber es gehört einfach zu so einem Endzeit Szenario dazu, sind die vielen unterschiedlichen Waffen, die teilweise zu genau erklärt werden. Ein Waffennarr hat da sicher mehr Freude dran als ich. Wasteland –Schuld und Sühne ist ein spannender Endzeit-Thriller nicht nur für Westernfans.
Es ist beängstigend, „aktuell“ das Buch ist. In Zeiten von Corona und den damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken wirkt dieses Buch als Warnung, wie unsere Welt im schlimmsten Fall aussehen kann. Ich bin gespannt, wie die Geschichte um Lucas Shaw weitergeht.


5 von 5 Revolver