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Mittwoch, 17. Februar 2021

Das Mädchen, das eine Wolke so groß wie der Eiffelturm verschluckte von Romain Puértolas - Rezension:

Die Pariser Briefträgerin Providence Dupois hat einen Wunsch, ihre Adoptivtochter Zahera nach Paris zu holen, um ihr das Leben zu retten. Zahera ist ziemlich krank und es gibt wenig Hoffnung auf Besserung, denn das kleine Mädchen hat "eine Wolke verschluckt so groß wie der Eiffelturm“ und diese „Wolke“ raubt ihr die Luft zum Atmen. Providence erfährt am Flughafen, dass in Island ein Vulkan ausgebrochen ist und der Flugverkehr komplett eingestellt ist. Ihr bleibt keine andere Wahl, sie muss nach Marrakesch und was bliebt ihr anderes übrig, als selber fliegen zu lernen?

Romain Puértolas gelingt es im Buch das Schicksal eins kleinen kranken Mädchens zu beschreiben ohne zu sehr abzudriften. Natürlich hat die kleine Zahera keine wirkliche Wolke verschluckt, sondern leidet an Mukoviszidose, einer Lungenkrankheit, an der sie langsam erstickt. Der Autor schafft es, das schwere Los des kleinen Mädchens passend zu umschreiben ohne die Krankheit oder ihre Folgen ins Lächerliche zu ziehen. Beim Lesen kann man die Liebe spüren die Providence Dupois für ihre kleine Adoptivtochter empfindet. Als Leser ist man dem Schicksal beider Frauen verbunden und man fiebert mit. Das Buch „Das Mädchen, das eine Wolke so groß wie der Eiffelturm verschluckte“ ist ein modernes Märchen, was uns zeigt, wie wir aus Märchen und Geschichten Kraft und Hoffnung schöpfen können. Das Buch hat mich zum Lachen, Weinen und zum Nachdenken gebracht. Besonders hat mir auch die leise Kritik an der Geltungssucht mancher Politiker erinnert. Wer mehr dazu wissen will, muss das Buch lesen, alles andere würde nur spoilern.

5 von 5 Wolken

Montag, 18. Januar 2021

Der kleine Kaiser ist zurück von Romain Puértolas - Rezension:

 Er ist wieder da, Napoleon Bonaparte, der erste Kaiser der Franzosen. Napoleon wird von einem norwegischen Fischer samt Pferd aus dem Wassern des Polarmeers gezogen. Dort war er mehrere Jahre gut konserviert und schockgefroren in einer Kiste. Kaum aufgetaut zeigt sich der kleine Kaiser voller Tatendrang und entwickelt schnell eine Leidenschaft für die Erfindungen der letzten Jahre. Allen voran Cola Light, das er liebevoll „schwarzen Champagner“ nennt. Doch zum Ausruhen und Cola trinken bleibt keine Zeit, in Paris geschieht ein Attentat und Napoleon muss Frankreich retten.

Was wäre wenn Napoleon Bonaparte ins heutige Frankreich zurückkehren würde? Wer hier ein Buch aller „Er ist wieder Da“ von Timur Vermes erwartet, wird sicher enttäuscht. Das Buch „ Der kleine Kaiser ist zurück“ ist sehr fantasievoll geschrieben, hier spinnt sich der Autor ordentlich etwas zusammen, was ich einfach klasse finde. Der Protagonist, also Napoleon, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Der Charakter ist sicher zu überzogen und passt sich zu schnell der heutigen Welt an, wer aber mit Humor an die Sache ran geht wird belohnt. Wer sich auf das Buch einlässt, erfährt nicht nur eine Menge über den kleinen Kaiser und seine Eigenarten, sondern auch viel über Paris und die heutige Welt. Das Thema Terrorismus ist zwar nicht lustig, aber das Buch zeigt uns auch, dass Waffengewalt nie der beste Weg ist. Es lebe Kaiser Napoleon.

5 von 5 Spitzhüten