Dienstag, 28. Juli 2020

Nesthäkchens Schrei von Marcus-Hünnebeck - Rezension:

Carla Holtzmann wurde Opfer eines schrecklichen Verbrechens, sie wurde gequält, misshandelt und missbraucht. Als Sie etliche Jahre nach der Tat vor der Haustür von Hauptkommissar Lukas Sommers steht, hegt sie einen schrecklichen Verdacht. Ein skrupelloser Täter verschleppt alleinerziehende Mütter und deren kleine Kinder, um die Frauen zu versklaven. Die Unversehrtheit der Kinder dient ihm dabei als Druckmittel. Die Zeit arbeitet erbarmungslos gegen die Polizisten.

Das Buch „Nesthäkchens Schrei“ war mein erstes Buch von Marcus Hünnebeck und ich war (oder vielleicht eher bin?) völlig begeistert. Die Geschichte ist spannend geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Was mich persönlich gestört hat, waren die Beschreibungen der brutalen Vergewaltigungen. Des Weiteren hat mich der Titel ein wenig irritiert, weil dieser nicht wirklich zum Inhalt des Buches passt. „Nesthäkchens Schrei“ war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch von Marcus Hünnebeck.

5 von 5 Sternen

Mittwoch, 22. Juli 2020

Tote spielen kein Klavier von Kees van Kikkerland - Rezensionsexemplar:

Ameli Lorenz ist verschwunden, die verzweifelte Mutter engagiert Privatdetektiv Willi Hübner um das vermisste Mädchen zu finden. Seine erste Anlaufstelle führt Will Hübner ins Pianola Museum, dort wurde Ameli zuletzt gesehen. Je tiefer Will Hübner in denFall eintaucht desto mehr wird klar, jemand will, dass das Mädchen niemals gefunden wird. Als der Druck auf Will immer größer wird, steht auch noch sein 18-jähriger Sohn, den er seit der Geburt nicht mehr gesehen hat, unangemeldet vor seinem Hausboot. Warum will jeder, dass Will Hübner den Fall aufgibt und wie geht manmit jemandem um, den man 18 Jahre lang nicht gesehen hat?
Das Buch „Tote spielen kein Klavier“ist mit etwas mehr als 200 Seiten ziemlich schlank, was dazu führt, dass die Story schnell voranschreitet. Leider haben mich ein paar Sachen gestört. Die Story ist voller Klischees was mich als Krimi-Fan schon gestört hat. Beim Lesen kann man quasi die Grundpfeiler einer Detektivgeschichte abhaken. Dazu zählen:

-Trenchcoat

-Einzelkämpfer

- ein „verdrängtes „Ereignisaus der Vergangenheit was zum Vorschein kommt (hier der Sohn)

- zwielichtige Informanten

-falsche Spuren

-Schlägertypen

usw.

Das Buch ist voller Stereotypen, der Informant, der aus Wien kommt, seine Wiener Melange trinkt und Wiener Dialekt spricht, der schrullige Museumsbesitzer, der altmodische Mitarbeiter der Bibliothek, der nichts von moderner Technik hält, der Trinkende, der ehemalige Seemann, der IT begabte Sohn, der Informationen im Darknet sucht usw. Das Buch lebt von diesen Typen, leider fehlt im Buch der Platz, die Personen näher auszuführen und besser kennen zu lernen, was ich mir bei der ein oder anderen Person gewünscht hätte. Da das Buch in Amsterdam spielt, kommen natürlich auch niederländische Begriffe vor, aber muss der Autor erklären, dass Burgemeester von Amsterdam wirklich der regierende Bürgermeister von Amsterdam bedeutet?
Die Lösung des Falls hat mich etwas enttäuscht. Zwar ist das Ende überraschend, aber dennoch werden nicht alle Handlungsstränge beendet und es bleiben offene Fragen.
Das Lokalkolorit ist wunderbar, man bekommt Lust nach Amsterdam zu reisen und dort vielleicht auf Will Hübner zu treffen.

3 von 5 Sternen

Freitag, 17. Juli 2020

Der Delphi Code von Thomas Pyczak - Rezensionsexemplar,

 Das Orakel von Delphi als revolutionäre neue Liebes-App?

Das Team rund um die Entwicklerin Edelweiß hat es geschafft. Die neue App soll bei einem Firmenmeeting in Delphi einem ersten Realitätstest unterzogen werden. Alles scheint perfekt organisiert zu sein.

Die App analysiert und bewertet in Echtzeit Liebesbeziehungen, erkennt perfekte Paare und bestimmt das erotische Kapital von Menschen. Entwickelt von zwei Programmiererinnen und einer Seherin scheint der Programmcode das Thema Partnersuche auf ein neues Level zu heben. Vorbei die Zeiten jemanden „persönlich“ kennenzulernen, denn das soll zukünftig die KI übernehmen. Aber trifft der Code auch immer die richtigen Entscheidungen?

Die Handlung von „Der Delphicode“ springt immer wieder zwischen den Personen, sowie der Gegenwart,der Vergangenheit und Erinnerungen hin und her, was das Lesen und dem Folgen der Handlung nicht immer einfach macht, aber zum Thema „Machine Learning“ passt. Es scheint fast so, als ob der Leser quasi zuschauen kann, wie der Code lernt, sich verändert und damit auch die Menschen in seiner Umgebung. Weniger gut fand ich den Handlungsstrang mit der „Seherin“, hier hätte ich mir etwas weniger „Magie“ gewünscht oder eine etwas detailliertere Ausführung, was genau ihr Beitrag zum Entwicklerteam ist, denn das geht meiner Meinung nach nicht ganz aus dem Buch hervor.

Das Buch "Der Delphi Code" schafft es das Thema, Liebe, Freundschaft und Technologie perfekt zu verbinden. Künstliche Intelligenz ist das Thema der Zukunft, egal ob bei Finanzentscheidungen,der Jobsuche oder eben in der Liebe, doch können wir der KI wirklich trauen, was weiß so ein Code alles über uns und soll er alles wissen? Der Autor geht dieser Frage auf dem Grund und regt zum Nachdenken an, denn ist Künstliche Intelligenz wirklich das „Allheilmittel"?

4 von 5 Programmcodes


Dienstag, 14. Juli 2020

Der Talisman von Stephen King und Peter Straub - Rezension

Der zwölfjährige Jack Sawyer begibt sich auf eine Reise quer durch die Vereinigten Staaten sowie durch die „Territorien“, eine Welt voller Magie. Die Territorien sind unserer Welt ähnlich und doch so verschieden. Jack ist auf der Suche nach dem geheimnisvollen und mächtigen Talisman, der u.a. die Macht besitzt seine sterbenskranke Mutter zu heilen.
Erwartet hatte ich eine Fantasygeschichte ähnlich wie „der dunkle Turm“ von Stephen King. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ich mag zwar die ausschweifende Erzählform von King, allerdings hat sie mich hier doch ein wenig gestört. Auch das „Flippen“ (der Wechsel zwischen den Welten) empfand ich als etwas anstrengend. Was mir aber widerum sehr gut gefallen hat, waren die „Territorien“. Gerne hätte ich mehr über diese Welt, deren Geschichte, über die einzelnen Protagonisten etc. erfahren. Ich wäre gerne länger in den „Territorien“ geblieben. Der Tod eines Protagonisten hat mich wirklich traurig gemacht.
Der Talisman von King ist eine Reise, bei der nicht immer alles glatt verläuft, die man zwar gerne macht. Man ist aber auch froh, wenn sie vorbei und das Buch abgeschlossen ist. Das Buch handelt von Freundschaft und Vertrauen, aber auch von Verrat, Missgunst, und Neid.
Nicht der beste King.

Von mir gibt es 3,5 Sterne

Montag, 6. Juli 2020

Brumm von Helmut Barz - Rezensionsexemplar,

Dr. Urs A. Podini hat einen Sprachfehler, er kann nicht "nein" sagen. Dies führt dazu, dass er mit seinem Leben unzufrieden ist. Besonders macht ihm seine derzeitige Lebensgefährtin das Leben schwer, denn sie liebt Ihn nicht, sie duldet ihn nur.  Als er dann im Schaufenster der Boutique "Transitions!" ein Panda-Kostüm entdeckt, ändert sich sein Leben von Grund auf. Dr. Urs A. Podini wird zum ersten menschlichen Panda.

Leider hat es ca. 50 Seiten gebraucht, bis ich im Buch drinnen war, aber dann war ich völlig begeistert. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich. Sprachlich bietet das Buch einige Highlights und stellenweise musste ich laut loslachen. Das Buch „Brumm“ ist, wie ist eine Reise quer durch unsere Gesellschaft; gewaltbereiten Eltern, überforderten Politiker, mediengeilen Prominenten usw. Jeder bekommt in diesem Buch seinen Platz. Doch auch über Pandas habe ich eine Menge gelernt, lehrreich, gesellschaftskritisch, und lustig einfach "BRUMM". Ich mache mich mal auf die Suche nach meinem Kraftier vielleicht, vielleicht bin ich auch ein Panda, Bambus ?

4 von 5 Pandabären

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