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Samstag, 9. Dezember 2023

Weltgeschichte - Weg in die Dunkelheit. Der Erste Weltkrieg von Dominic Sandbrook - Rezension

An einem Sommermorgen im Jahr 1914 verändert ein junger Mann namens Gavrilo Princip die Weltgeschichte unwiderruflich. Mit der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in Sarajevo leitet er eine düstere Ära ein, die Millionen von Menschenleben fordert und das Ende der Kaiserreiche Deutschland, Russland und Österreich besiegelt.

Während des Ersten Weltkriegs wird der junge Yves Zeuge der Invasion Frankreichs. Die Krankenschwester Edith Cavell riskiert ihr Leben, um verwundete Soldaten zu verstecken. J.R.R. Tolkien, der später als Autor von u.a. "Herr der Ringe" Berühmtheit erlangt, kämpft in den Schützengräben an der Somme. Alice Lines, ein Kindermädchen, überlebt einen U-Boot-Angriff, während der britische Soldat Henry Williamson ein unvergessliches Weihnachtsfest mit deutschen Soldaten jenseits der feindlichen Linien feiert. Und schließlich erlangt Manfred von Richthofen als ‘Roter Baron’ Berühmtheit bei Freund und Feind.
Das Buch "Weltgeschichte - Weg in die Dunkelheit. Der Erste Weltkrieg" von Dominic Sandbrook beschreibt die Schrecken des Ersten Weltkriegs unheimlich fesselnd. Es wird nichts verschönt. Stellenweise hat mir aber manch eine Glorifizierung des Krieges bzw. der „Heldenfiguren“ nicht gefallen. Das vom Verlag empfohlene Alter für das Buch liegt bei 10 Jahren, was ich so nicht unterschreiben würde, da manche Szenen in meinen Augen sehr heftig sind und die gesamte Thematik doch komplexer ist, als das Buch es darstellt. Das Buch ist aber ideal, um einen Überblick der Jahre von 1914 bis 1918 zu erhalten. Was diesem Buch aber fehlt, sind Kartenausschnitte der einzelnen Kapitel.

Fazit: Ein interessantes Buch, dass einen tollen überblick über die Schrecken des Ersten Weltkriegs liefert

4,5 Sterne




Freitag, 28. Juli 2023

Unser letzter Tag: In sieben Sünden zum Weltuntergang Roman von Stefan Suchanka - Rezension

Stell dir vor dein Leben endet heute Abend um Punkt 20:12, was würdest du tun? Wem würdest du nochmal sehen wollen, welche Entscheidungen in deinem Leben würdest du bereuen, welche würdest du versuchen ändern zu wollen? Sieben Menschen, die durch ihre Vergangenheit eng miteinander verbunden sind, müssen sich dieser Fragen stellen, denn es gibt keinen Ausweg, der Tod ist gewiss.

Der Autor Stefan Suchanka setzt sich in seinem Buch „Unser letzter Tag: In sieben Sünden zum Weltuntergang“ mit den philosophischen Fragen unserer Zeit auseinander.  Humorvoll und gradlinig schildert er, wie die Menschen ihren letzten Tag auf dieser Welt verbringen würden. Wir lernen unterschiedliche Charaktere kennen, denen es zwar an Tiefgründigkeit fehlt (Das Buch wäre wahrscheinlich um einiges dicker), aber dennoch gut und glaubwürdig beschrieben werden.  Der Ort der Handlung ist hauptsächlich Köln-Ehrenfeld, aber der Stadtteil steht stellvertretend für uns alle z.b. der Millionär, der am letzten Tag noch ne Party schmeißen will, ein findiger Geschäftsmann der „das Geschäft seines Lebens macht“ eine Frau die erkennen muss, das Sex nicht alles ist, ein Nazi der erkennt, dass er jahrelang falsch lag und viele weitere Personen. Einer der wenigen Kritikpunkte ist vielleicht die „Background Geschichte“, ich hätte mir mehr über die Versuche der Menschheit, das Unglück zu verhindern, gewünscht.

Fazit: kurz und knackig, humorvoll und ernst. Das Buch lädt uns ein, über uns und unser Leben nachzudenken. Was würdest du an deinem letzten Tag machen?

4,5 von 5 Sternen


Mehr über den Autor:

instagram

https://www.stefansuchanka.de/





Mittwoch, 7. Juni 2023

Nighthawks: Stories nach Gemälden von Edward Hopper

Was passiert, wenn man 17 namhafte Autoren bittet, Geschichten zu berühmten Kunstwerken von Edward Hopper zu schreiben? Es kann nur gut werden!

Die Sammlung ist mehr als gelungen und abwechslungsreich. 

Jeder Autor hat auf seine eigene Art und Weise das Thema interpretiert. Unter ihnen Stephen King (Das Musikzimmer), Michael Connelly (Nachtfalken, Eine Geschichte mit Harry Bosch), Lee Child (Was wirklich geschah), Megan Abbott (Burlesque) und viele weitere Autoren. Die Geschichten sind sehr abwechslungsreich, die Vereinigung zwischen Literatur und Kunst ist sehr gut gelungen. Hier kommen beide Seiten auf ihre Kosten, wobei ein Kunstkenner dann wohl eher zum Kunstbuch greifen wird. Am Anfang jeder Geschichte, wird der Autor und ggf. seine Verbindung zu Hopper dargestellt. Ich hätte mir aber gewünscht, mehr über die Werke zu erfahren.

Wer war Edward Hopper?

Edward Hopper war ein amerikanischer Maler (1882 - 1967) und gilt als eine Ikone des modernen Amerikanischen Realismus. Seine Bilder zeigen Momentaufnahmen aus dem Alltagsleben. Hopper benutzt für seine Werke überwiegend kühle Farben, die Bilder dadurch eine besondere Atmosphäre versprühen.

Fazit: Eine gelungene Anthologie mit Starbesetzung.



ISBN: 9783426281642


Dienstag, 25. April 2023

OCEAN - Insel des Grauens von Douglas Preston und Lincoln Child - Rezension

OCEAN - Insel des Grauens ist bereits der 19. Fall des Autoren-Duos Douglas Preston und Lincoln Child rund um Agent Pendergast, den wahrscheinlich eigenartigsten Ermittler seit Sherlock Holmes. Eigentlich steht der Strand auf einer kleinen Insel vor Florida für Sonne, Erholung und Urlaub, doch was die Gäste des kleinen Urlaubsparadies erwartet, ist purer Horror. Über hundert identische blaue Sneaker samt Inhalt werden am Strand angespült - ganz klar ein Fall für Agent Pendergast findet sein Vorgesetzter. Doch dieser befindet sich noch im wohlverdienten Urlaub. Mit Mühe und Not gelingt es dem Direktor des FBI Pendergast den Fall schmackhaft zu machen und dieser stürzt sich auch gleich in die Arbeit, zuvor holt er aber noch seinen „Partner“ Agent Coldmoon mit ins Boot. Nach 19 Bücher rund um Pendergast könnte man meinen, der Agent hätte schon alles erlebt und ich muss zugeben, die letzten Bände haben mich ein wenig enttäuscht, weniger Magie und ebenso weniger Spannung als zum Beginn der Reihe. Mit „Magie“ kann dieser Band nicht glänzen, dafür aber mit einer Menge Spannung. Leider fand ich das Motiv nicht ganz glaubwürdig, auch die Entwicklung von Constance Greene als Racheengel finde ich etwas bedenklich. Das Buch lässt sich prima lesen, es ist kein Vorwissen aus den vergangenen Bänden notwendig. Ich würde mich freuen, wenn Agent Coldmoon weiterhin eine Rolle spielt, er ist der ideale Kontrast zum FBI Agenten.



ISBN: 9783426524169

Mittwoch, 29. März 2023

Raserei von Sascha Reh - Rezension

Das Reise-Influencer-Pärchen Jonas und Vera Nimrod kehren zusammen mit ihren zwei Kindern von einer Reise nach Berlin zurück. Kurz vor Ihrer Haustür passiert ein schrecklicher Unfall. Radomir Milić, ein berühmter Clananwalt, verliert die Kontrolle über seinen SuV und fährt Vera und eins der Kinder tot. Für Jonas bricht eine Welt zusammen. Jonas hat nur noch ein Ziel: Er will Gerechtigkeit, doch wie kann Jonas alleine gegen einen erfahrenen Anwalt ankommen, der sich in der Berliner Unterwelt sehr gut auskennt und nebenbei an einem ganz großen Deal arbeitet?

"Raserei" von Sascha Reh nimmt uns mit auf eine Fahrt ohne Wiederkehr. Wir erleben hautnah, wie die Trauer um seine Frau und seinen Sohn Jonas in den Wahnsinn treibt und er langsam den Verstand verliert. Auf der anderen Seite befindet sich Radomir Milić, ein zwielichtiger Anwalt, der hauptsächlich für einen libanesischen Clan arbeitet. Beide Protagonisten sind sehr stark gezeichnet, beide verfolgen ihre Ziele ohne Rücksicht auf ihre Angehörigen. Das Buch ist in zehn Abschnitte aufgeteilt, die wie ein Countdown langsam herunterzählen und je weiter der Countdown voranschreitet, desto verzweifelter werden beide Männer. Das Buch lässt sich flüssig lesen und hat mit 240 Seiten eine optimale Länge um das „ungleiche“ Duell zu einem starken Ende zu bringen, soviel sei verraten, es kann nur einen geben. Doch ist derjenige am Ende auch der „Gewinner“ ?

Fazit: falscher Stolz, ein Unfall mit Folgen, und die Sünden der Vergangenheit, die besser verborgen geblieben wären, machen das Buch zu einem interessanten, lesenswerten Buch.



Donnerstag, 2. März 2023

Hagen von Tronje von Wolfgang Hohlbein - Rezension

Hagen von Tronje kommt nach wochenlanger Reise durch das mächtige Burgunderreich zurück an den Hof zu Worms. Doch Zeit neue Kräfte zu sammeln bleibt nicht, da der schillernde Held Siegfried von Xanten zusammen mit seinen 12 Nibelungenreitern vor den Toren Worms steht und um Audienz bei König Gunther bittet. Der König empfängt Siegfried als seinen Gast, doch Hagen hat seine Zweifel, um die Absichten des strahlenden Helden. Wäre dies nicht genug, zieht am Horizont eine neue Gefahr auf, sächsische und dänische Truppen haben es auf Burgunds Reichtum abgesehen.

Das Buch "Hagen von Tronje" von Wolfgang Hohlbein erzählt eine eigene Geschichte und liefert einen neuen Blickwinkel auf die Nibelungensage und besonders auf die Figur Hagen von Tronje. Der Autor bedient sich einer bildhaften und ausführlichen Sprache. Die ursprüngliche Geschichte wird größtenteils auf ihr Grundgerüst reduziert, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut.

Hagen von Tronje ist eine tragische Figur, voller Ehrgefühl für seinen König, verliebt in die falsche Frau, Anhänger einer „alten“ Religion, die vom Christentum verdrängt wurde und er steht im Schatten von Siegfried. Was mich beim Lesen gestört hat, ist besonders im letzten Drittel des Buches der plötzliche Wechsel des Handlungsorts. Der Cut zwischen den einzelnen Kapiteln ist meiner Meinung zu hart.

Fazit: Eine interessante Interpretation der Nibelungensage, die sich mit Hagen von Tronje auseinandersetzt und diesen in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.





Dienstag, 8. November 2022

Fairy Tale von Stephen King - Rezension

Das Leben war nicht immer fair zu Charlie Reade, mit sieben Jahren hat er seine Mutter verloren, sein Vater ist durch dieses Unglück den Alkohol verfallen. Charlie muss früh lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als der inzwischen siebzehnjährige Charlie seinem Nachbarn, dem alten einsamen Mr Bowditch, das Leben rettet und beide sich "anfreunden", offenbart der alte Mann Charlie ein gefährliches Geheimnis, dass das Leben des jungen Mannes für immer verändern wird. Charlie begibt sich auf den Weg in eine fremde bösartige Welt, wo mächtige Kreaturen die Einwohner bedrohen und unterdrücken.

Das Stephen King auch Märchen schreiben kann, dürfte jeder Stephen King Fan, der das Buch „Die Augen des Drachen“ gelesen hat, bereits wissen, wobei der „märchenhafte“ Teil erst nach knapp 300 Seiten zum Vorschein kommt. Alles bis dahin ist eine interessante Coming-of-age Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Den märchenhaften Teil fand ich zeitweise zu vorhersehbar, mir persönlich hat das Besondere gefehlt. Auch die Bösewichte sind mir persönlich zu blass. Der finale Kampf zwischen Gut und Böse ist zu schnell abgehandelt, ich hätte bei dem Umfang des Buches und der Beschreibung der Bösewichten gewünscht, dass der finale Kampf spannungsvoller beschrieben wird.

Gelungen wiederum fand ich die vielen Querverweise zu anderen literarischen Werken wie z.b zu den Gebrüdern Grimm, H.P. Lovecraft oder Alice im Wunderland. Ein weiterer Pluspunkt wäre für mich gewesen, wenn Stephen King einen Verweis gegeben hätte, dass durch diese märchenhafte Welt, die uns bekannten Märchen und Geschichten in unsere Welt gekommen sind. Mit knapp 800 Seiten ist das Werk ziemlich umfangreich, lässt sich aber auf Grund der vielen Kapiteln gut lesen. Jedes Kapitel fängt mit einer ganz knappen Beschreibung an, was den Leser erwartet, so dass man sofort wieder in der Geschichte drinnen ist.

Ich würde gerne noch mehr über die Märchenwelt und ihre Figuren erfahren. Leider bleiben am Ende viele Fragen offen, aber vielleicht entführt uns King nochmal dorthin.

Fazit: Stephen King hat eine neue Welt erschaffen und uns einen leider nur recht kurzen Einblick gewährt. Die Verweise zu anderen Märchen und literarischen Werken peppen die Geschichte enorm auf, da sie stellenweise doch recht langatmig ist. 

4 von 5 Sterne



Mittwoch, 12. Oktober 2022

Der betrunkene Berg von Heinrich Steinfest - Rezension

Willkommen in der höchsten Buchhandlung der Welt, auf einem Berg in 1765 Meter Höhe. Katharina betreibt dort die Buchhandlung „Bücherberg“, als Anbau zu einer Schutzhütte. In den dunklen Monaten ruht hier oben das Leben weitestgehend, doch diese Ruhe wird plötzlich gestört, als Katharina plötzlich einen Mann draußen im Schnee findet. Halb erfroren rettet sie ihm das Leben, indem sie den Unbekannten mit in ihre Hütte nimmt. Der Gerettete leidet unter Amnesie und kann sich an nichts erinnern.

Wer ist dieser unbekannte Mann und was hat er auf dem Berg zu suchen ?

Heinrich Steinfest schafft es, eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die Gefahr ist nicht greifbar und doch merkt der Leser schnell, das irgendwas passieren muss. Im Laufe der Geschichte lernen wir nicht nur etwas über Katharina, sondern auch über „Robert“. Beide haben Schuld auf sich geladen und beide waren oder sind vor etwas auf der Flucht. Beide verbringen die gemeinsamen Abende mit dem Vorlesen eines Buches, das sich mit der Erstbesteigung des Berges beschäftigt und auch hier versucht jemand vor etwas wegzulaufen. Der Leser bekommt quasi 2 Geschichten in einem Buch präsentiert. Der Berg und die Laune des Wetters bestimmen nun den Alltag der beiden. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist mit seinen 224 Seiten nicht besonders dick. Das Ende kam für mich viel zu schnell, dabei hätte man die Geschichte weiter fortführen können.

Fazit: Ein tolles Buch, perfekt für die kalte Jahreszeit. Vor seinen Sünden und dem Schicksal kann man nicht davon laufen, am Ende holen uns unsere Taten ein.

4 von 5 Sterne



Dienstag, 11. Oktober 2022

Turbulenzen von David Szalay - Rezension

Eine turbulente Reise um die Welt. Zwölf Menschen begegnen sich flüchtig und alle haben etwas gemeinsam, ihr Leben ist im Umbruch und voller Turbulenzen. Sei es die Frau, die ihren krebskranken Sohn in London besucht, ein Frachtpilot, der Zeuge eines tödlichen Unfalls wird. Wie durch ein Flugzeugfenster bekommen wir als Leser einen recht kurzen Einblick in das Leben der Protagonisten. Mir hat das Buch gut gefallen, ich hätte bei einigen Geschichten gerne gewusst, wie es weitergeht und hier liegt auch der Reiz. Der Autor David Szalay beschreibt die einzelnen Schicksale sehr tiefsinnig, beim Lesen sind mir die vielen Figuren sofort ans Herz gewachsen und doch lässt der Autor die einzelne Enden offen und uns Leser oft neugierig zurück.


Das Buch lässt sich prima lesen und ist mit 136 Seiten die ideale Lektüre für zwischendurch.

Fazit: Kennt ihr so Menschen, die in der Bahn so laut telefonieren, dass man jedes Wort mitbekommt und wir für die Dauer der Fahrt Einblick in deren Leben bekommen, das Buch ist ähnlich nur mit wesentlich mehr Tiefgang.

4 von 5 Flugzeuge



Montag, 12. September 2022

Der Würfler von Luke Rhinehart - Rezension

Luke Rhinehart ist ein erfolgreicher Psychoanalytiker, sein Leben langweilt ihn bis er eines Tages einen Würfel bei sich entdeckt. Von nun an lässt er bei allem, was er tut den Würfel entscheiden und entdeckt so die vielen Facetten seiner Persönlichkeit und die dunkelsten Ecken seiner Seele. Sein neuestes Motto heißt: „Würfeln heißt glauben“.

Das Buch „ Der Würfler“ erzählt in der Ich-Perspektive, die Geschichte von Luke Rhinehart. Luke lässt anfangs nur Dinge seines Alltags erwürfeln  z.b die Behandlungsformen seiner Patienten, Kindererziehung oder auch in welche Stellung er und seine Frau Sex haben. Ich finde die Theorie, einen Würfel für sich entscheiden zu lassen ziemlich faszinierend und das ist beim Lesen des Buches auch wichtig, man muss offen sein für Neues, um in die Geschichte einzutauchen. Das Buch lässt sich mehr oder weniger flüssig lesen, was aber bei der komplexen Thematik völlig in Ordnung ist. Luke Rhinehart entwickelt die Theorie, dass jeder Mensch eine Art "multiple Persönlichkeit" besitzt und auch das Buch lässt sich nicht einfach in ein Genre einordnen. Die Story kritisiert unsere Gesellschaft und sprengt sämtliche gesellschaftliche Normen auf. Auch der den Beruf der Psychoanalytiker und Psychologen kommt hier nicht gut weg.

Als Leser bekommen wir den „Zerfall“ von Lukes Persönlichkeit hautnah mit. Ein negativer Punkt wäre vielleicht, dass die Geschichte stellenweise doch zu lang gezogen wirkt.

Eigentlich bin ich kein großer Freund von Trigger Warnungen, aber dieses Buch sollte mit Vorsicht genossen werden. Ich habe es mal getestet bei Entscheidungen den Würfel zu befragen und es war/ist eine sehr interessante Erfahrung.
 
Fazit:  Wer Lust auf ein Buch hat, welches nicht alltäglich ist, oder einfach Lust auf ein Experiment hat, ist hier genau richtig.

Sterne erwürfelt: 1

Persönliche Meinung: 4,9 von 5 Sterne

Vielleicht kann ja bei der Wahl des nächsten Buches der Würfel helfen. Wer würde sich trauen, Entscheidungen zu er würfeln, wenn mehrere Möglichkeiten zur Auswahl stehen.





Dienstag, 2. August 2022

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach von Julia Mattera - Rezension

Der beschauliche Gasthof von Elsa und Robert Walch ist weit über die Grenzen des Elsass bekannt. Während Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt ihr eigensinniger Bruder Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Dort spricht und kümmert er sich rührend um seine Möhren und das restliche Obst und Gemüse, denn für Robert sind das nicht nur Erzeugnisse von Mutter Natur, sondern auch seine engsten Vertrauten. Und genau hier liegt das Erfolgsrezept für die leckeren Gerichte. Eines Tages taucht Maggie auf dem Gasthof auf und das Leben von Robert beginnt sich für immer zu verändern.


Das Buch "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera ist eine Hommage an das Essen, die Natur und ans wunderschöne Elsass. Wobei letzteres kaum erwähnt wird, was ich etwas schade fand, aber die leckeren Gerichte sind meistens typisch Elsässisch. Das Buch lässt sich wunderbar und einfach lesen, es weckt die Lust, raus in die Natur zu fahren. Das Buch sollte man auf keinen Fall mit leerem Magen lesen, da die Gerichte die Robert zubereitet und die Liebe, die er reinsteckt, lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Es ist ein typischer Wohlfühl-Sommer-Roman, ideal für den Urlaub bei dem man nichts falsch machen kann .Wie bereits oben erwähnt, finde ich es ein wenig schade, dass nicht mehr über das Elsass erzählt wird.

Am Ende des Buches erwarten dem Leser leckere Rezepte direkt aus Roberts Küche

Fazit: Eine kulinarische Reise ins traumhafte Elsass, die uns zeigt, dass Essen nicht gleich Essen ist. Es müsste mehr Menschen wie Robert geben.
 
3,5 von 5 Möhren

Mittwoch, 27. Juli 2022

Die Stimme des Wahns von Ethan Cross - Rezension

In einem Hochsicherheitsgefängnis in den Rocky Mountains sitzt Demon, einer der gefährlichsten Verbrecher der Welt ein, oder doch nicht? Zusammen mit seiner Partnerin Nadia Shirazi findet Francis Ackerman Jr. heraus, dass Ackerman und sein Bruder damals einen Doppelgänger von Demon eingesperrt haben, der echte Serienkiller ist noch auf freiem Fuß und plant seine Rache und dieser kennt Ackermanns Schwachstellen ganz genau.

"Die Stimme des Wahns" von Ethan Cross  ist der dritte Band der Ackerman & Shirazi-Reihe, zwar kommt die Reihe nicht ganz an die Vorgänger Bände (Ich bin die Nacht, ich bin die Angst etc.) heran, aber die Reihe hat ihren eignen Charme. Im aktuellen Buch muss Ackerman einen Fehler gerade bügeln, den er und sein Bruder Marcus bei der Jagd auf den Serienkiller Demon begangen haben. Ich finde die Entwicklung von Francis Ackerman Jr extrem interessant. Aus dem eiskalten Killer wird ein Gesetzeshüter, der keine Reue kennt, sich aber sich immer mehr mit seinen Handlungen auseinander setzt und dies geschieht auch in diesem Buch. Zwar ist die Rahmenhandlung erneut ziemlich überspitzt, aber genau das gehört dazu und bringt Tempo in die Geschichte. Als Leser dürfen wir uns auch über ein Wiedersehen mit Markus und seinem Sohn freuen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist aber etwas schwächer als seine Vorgänger, da ein Handlungsstrang, der in meinen Augen extrem interessant war, hört mittendrin auf. Auch das Ende kommt ziemlich überraschend, hält aber einen Cliffhanger bereit, den ich so nicht erwartet habe und Lust auf mehr macht.

Fazit: Der Serienmörder Francis Ackerman Jr wird „menschlich“. Ich bin gespannt, wie sich der Charakter weiter entwickelt. Ein Vorwissen ist nicht nötig, aber Ackerman ist ein extrem komplexer und interessanter Charakter, dass es Spass macht seine Entwicklung zu verfolgen.

4 von 5 Serienkiller




Donnerstag, 23. Juni 2022

Grave - Verse der Toten von Preston und Child - Rezension

Special-Agent Aloysius Pendergast ist zurück, der inzwischen 18. Fall des Einzelgängers, der diesmal von seinem Chef beim FBI einen Partner zur Seite gestellt bekommt. Mit seinem neuen Partner Agent Coldmoon reist Pendergast nach Miami Beach, wo ein Serienkiller die Herzen ermordeter Frauen zusammen mit kryptischen Briefen auf Gräbern ablegt. Schnell ergeben die Ermittlungen, dass in allen Gräber Selbstmörderinnen beigesetzt sind. Was verbindet die toten Frauen mit den neuen Morden? Pendergast und Coldmoon sind sich schnell einig, dass die Antwort auf die Frage weit in der Vergangenheit liegen muss.

Das Buch „Grave Verse der Toten“ ist wie bereits das 18. Buch rund um den sonderbaren Special-Agent Aloysius Pendergast vom Autoren Douglas Preston und Lincoln Child. Das Setting ist spannend und das Buch lässt sich, wie seine Vorgänger flüssig lesen. Was das Buch aber von seinen Vorgängern unterscheidet, ist die Tatsache, dass das Mystische und Geheimnisvolle, was Pendergast und seine ganze „Familie“ betrifft, diesmal keine Rolle spielt. Das Buch besinnt sich auf die klassische Polizeiarbeit, was ich persönlich sehr erfrischend fand. Auch das Verhältnis zwischen Pendergast und Coldmoon. Pendergast, der ruhige, ausgeglichene und kultivierte „Gentleman“ und Coldmoon, der junge aufstrebende Agent, der seinen Kaffee am liebsten aufgewärmt trinkt. Die Geschichte ist spannend und die Auflösung des Falls hat ich sehr überrascht, wobei ich mir doch mehr Informationen über den Mörder und seine Intention gewünscht hätte.

Fazit: Ein spannender neuer Fall für Agent Pendergast, ohne schnick schnack, dafür mit guter solider Ermittlungsarbeit.


4,5 Sterne



Samstag, 21. Mai 2022

Zwischen den Fronten von Chris Landow - Rezension

Ralf Parcevals Schwester und Nichte leben weiterhin in Gefangenschaft irgendwo in Afghanistan. Als Parceval das Angebot erhält, seine Familie gegen den gefangenen IS-Terroristen Nils Walau auszutauschen, nimmt er dieses Angebot zähneknirschend an. Das Problem, der Gefangene wird schwer bewacht, eine Befreiungsaktion ist fast unmöglich. Doch auch sein Auftraggeber spielt nicht mit offenen Karten, schnell wird Parceval klar, dass das seine Schwester Mission wird und er niemanden trauen kann.

Das Buch „Zwischen den Fronten“ von Chris Landow ist bereits der vierte Band um den Ex-Bundespolizist Ralf Parceval und steht seinen Vorgängern in nichts nach. Der Autor hat es geschafft, ein Action Feuerwerk in Buchform zu erschaffen. Ralf Parceval ist für mich die perfekte Mischung aus John Clane (Stirb Langsam) und Robert McCall (The Equalizer), er kann einstecken, aber auch austeilen und würde niemals Unschuldige verletzen und genau hier liegen die Stärke in diesem Buch. Wir sind als Leser nicht nur bei der Planung für die Befreiungsaktion dabei, wir erleben auch noch einen zwiegespaltenen Helden, der einerseits seine Familie befreien will, aber nicht auf Kosten zivilen Opfern. Das Buch behandelt aber auch die aktuelle Lage in Afghanistan. Das Thema Sklavenhandel wird ebenfalls behandelt und das hat mich doch ziemlich erschreckt, weil es mir so nicht bekannt war. Es ist zwar möglich das Buch ohne Vorkenntnisse zu lesen, ich empfehle aber die Bände 1-3 vorher zu lesen, da viele Handlungen und Personen aus den vergangenen Büchern nochmals vorkommen oder erwähnt werden.

Das Ende hätte vielleicht etwas spektakulärer sein können, aber das wäre jammern auf hohen Niveau.

Fazit: Ein Actionfilm in Buchform

5 von 5 Sterne

Kennt ihr den Autor Chris Landow bzw. welcher deutsche Autor könnte sich hinter diesem Pseudonym verstecken ?




Donnerstag, 12. Mai 2022

Larissas Lebenspoesie von Kati Diermann - Rezensionsexemplar

Für Larissa bricht eine Welt zusammen. Ihre Mama hat den Kampf gegen den Krebs verloren, in ihrer Trauer gibt sie ihrem Vater eine Mitschuld für den Tod. Mitten im pubertären Gefühlschaos weiß sie nicht, wohin mit ihren Gefühlen, Larissas Gefühlswelt zeigt immer mehr depressive Tendenzen. Ihr Vater erkennt die Gefahr und will sie zum Psychologen schicken, Larissa isoliert sich immer mehr, eine Spirale von negativen Gedanken und Gefühle nimmt ihren Anfang.

Das Buch „Larissas Lebenspoesie“ von Kati Diermann gibt uns einen Einblick in die Gefühlswelt einer 17 Jährigen, die mit dem Tod der Mutter und der dazugehörigen Trauer lernen muss umzugehen. Das Buch wirkt sehr authentisch, es ist ehrlich geschrieben und wirkt sehr persönlich und genau damit hatte ich ein kleines Problem. Mir ist es beim Lesen oft schwer gefallen, eine Distanz zwischen Larissas negative Gedanken und der eigenen Gefühlswert aufzubauen, das Buch kann einen runterziehen, was aber nicht negativ gemeint ist. Das Buch besteht aus 520 Seiten, hauptsächlich Geschichte, aber auch einiger Gedichte, die uns einen weiteren Einblick in die Gefühlswelt von Larissa zeigen. Für mich war das Buch aber stellenweise etwas zu langatmig.

Ich bin, was die Bewertung betrifft unschlüssig. Als Jugendroman ( und ich denke, das ist auch die Zielgruppe ) ist es ein gutes und wichtiges Buch, hier vermisse ich nur eine Triggerwarnung sowie einen Hinweis zum Info-Telefon Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe unter 0800 3344533. Als Erwachsener ist es mir teilweise schwer gefallen Larissas Handlungen zu verstehen, weil mir hier die Bezugspunkte fehlen.
Fazit: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, mit vielen Tiefen, aber auch Hoffnung das alles irgendwie gut wird.

Montag, 9. Mai 2022

Tote wird man nicht los von Sebastian Garthoff - Rezensionsexemplar

Die Frau des Bürgermeisters Annabell Ballas ist tot, mit einem eingeschlagenem Schädel erwacht sie mitten im Wald. Ohne Erinnerungen, wie sie dorthin gekommen ist. Als ihr dann auch noch die 17 Jährige Priscilla über den Weg läuft; nutzt Annabell die Chance um von Ihr zu naschen, plötzlich gibt es zwei untote Frauen, voller Wut und Hunger im Bauch machen sie sich auf dem Weg in die Stadt um Antworten zu bekommen. Nicht in die Stadt sondern raus will der Lokaljournalist Lorenz Hardmann, der eigentlich andere Pläne für sein Leben hatte, als in einer kleinen Ortschaft zu versauern.


Das Buch "Tote wird man nicht los" von  Sebastian Garthoff ist ein Genre Mix aus Komödie und Horror, voller Humor beschreibt der Autor auf 142 Seiten, was wohl einem Untoten durch den Kopf geht, wenn er von den Toten erwacht und wie er mit der neuen Situation zurechtkommt. Die ab und an blutigen Abschnitte sind genau das Gegenteil, sie sind teils detailreich und sicherlich nicht für jeden Leser geeignet. Was mich persönlich beim Lesen gestört hat, sind die vielen Figuren und die doch recht knappen Kapitel. Ich hätte mir einen Focus auf die verstorbenen Frau des Bürgermeisters gewünscht. Die Vielzahl an Protagonisten fand ich doch recht störend, was den Lesefluss betrifft.

Fazit: Ein kurzweiliger Ausflug in die Welt der Untoten, der hätte interessant werden können, jedoch nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat.

2,5 von 5 Untote



Freitag, 29. April 2022

Die Anomalie von Hervé Le Tellier - Rezension

Juni 2021, eine Boing 787 fliegt von Paris nach New York durch einen elektromagnetischen Sturm, das Flugzeug wird beschädigt, kann aber unbeschadet in New York landen, nur hatte dieses Flugzeug gar nicht existieren dürfen, denn die exakt selbe Maschine, mit denselben Passagieren ist bereits im März gelandet, somit gibt es jeden Passagier nun 2 mal.

Was für ein interessantes Setting, der Autor Hervé Le Tellier verzichtet auf eine wissenschaftliche Erklärung, stellt jedoch nur ein paar Theorien auf, wie z.B. die Welt sei eine Simulation im Vordergrund steht aber die Frage, was passiert mit den einzelnen Menschen, die plötzlich ihren Doppelgänger gegenüberstehen und wie reagiert die Gesellschaft auf das plötzliche Auftreten der Doppelgänger? Anhand einzelner Personen wie z.B. dem Rap-Sänger "Slimboy", dem Auftragsmörder Blake, oder dem erfolgslosen Autor Victor Miesel, erfahren wir von den Fragen und Problemen, die sich dadurch ergeben. Hier liegt in meinen Augen die Stärke von diesem Buch, die Schicksale sind facettenreich, jede Figur geht anders mit der Situation um.
Wer hier einen spannungsgeladenen Roman erwartet, wird sicherlich enttäuscht, man muss sich schon auf das Buch und den philosophisch, psychologisch Aspekten auseinandersetzen. Mit seinen 345 Seiten ist das Buch kein „dicker Klopper“, aber es wird alles erwähnt, was erwähnt werden kann und meiner Ansicht nach erwähnt werden sollte.
Fazit: Wer seine Lese-Komfortzone verlassen will und sich auf eine literarische Abenteuereise begeben will und nicht davor zurückschreckt, sich mit den philosophisch, psychologisch Aspekten auseinandersetzen, der kommt hier völlig auf seine Kosten. Ein Buch, was man problemlos mehrmals lesen kann. Bereits jetzt eins meiner Jahreshighlights.

5 Sterne +





Sonntag, 10. April 2022

Der Geschichtenbäcker von Carsten Henn - Rezension

Sofies Leben liegt in Scherben, das Ballett tanzen war ihr Leben, doch nun ist ihre Karriere vorbei. Auch mit Ihrem Freund Florian, der als Choreograf weiterhin am Theater arbeitet, läuft es nicht mehr wie gewohnt. Da das Arbeitsamt will, dass Sophie so schnell wie möglich zurück ins Berufsleben findet, soll sie sich bei der kleinen Bäckerei im Ort vorstellen. Der sympathische italienischen Bäcker Giacomo schließt Sophie sofort ins Herz, doch Sophie hat andere Pläne, denn eigentlich will sie den neuen Job gleich wieder kündigen. Doch die Bäckerei hat viel mehr zu bieten als leckere Brote: die Weisheit eines Mannes, der seine Liebe und seine Weisheit, die er in jedes einzelne Brot verbackt. Für Sophie beginnt eine Reise zu sich und zu der Erkenntnis, dass das Glück in den kleinen Dingen des Lebens steckt.

 
Das Buch „ Der Geschichtenbäcker“ von Carsten Henn zeigt uns, dass jede Veränderung auch ein Neuanfang ist. Die verschiedensten Charaktere sind so wunderbar, tiefsinnig und bildhaft gezeichnet, dass beim Lesen direkt ein Film im Kopf des Lesers entsteht. Ein Protagonist finde ich besonders gut getroffen, das kleine Mädchen Anouk, das seinen Glauben so auslebt, wie sie es möchte und dabei extrem kreativ ist, so sehr, das beim Lesen und Lachen kein Auge trocken bleibt. Das Buch ist aber kein reiner Wohlfühl-Roman, da ein paar Stellen im Buch einen beim Lesen nachdenklich stimmen, aber genau diese Mischung aus Magie, nachdenklichen Momenten, und wunderbaren Charakteren machen das Buch zu einer Reise zu sich selber.
Fazit: Man nehme wundervolle, tiefsinnige und bildhafte Charaktere, eine Prise nachdenkliche Momente, dann ganz viel Weisheit und zum Schluss einen Tropfen Magie, das alles zusammen mischen und liebevoll kneten, fertig ist ein Buch, dass uns wie ein frisches Laib Brot Freude bereitet.

5 von 5 frisch gebackene Brote



Dienstag, 29. März 2022

Das Monstrum von Stephen King - Rezension

Eigentlich ist Haven eine kleine verschlafene Stadt in Maine. Das Leben dort könnte so schön sein, wäre da nicht dieses geheimnisvolle Ding, versteckt unter der Erde. Als Bobbi Anderson beim Spazieren gehen über dieses seltsame Ding stolpert, verändert sich das Leben in Haven schlagartig und aus der beschaulichen Kleinstadt wird ein Ort des Grauens.

Stephen King sagt von sich, er habe das Buch „ das Monstrum“ unter Alkohol und Kokain Einfluss geschrieben, dies erklärt die stellenweise abstruse Ideen, die in diesem Buch vorkommen. Aber es gibt auch eine „gute Seite“ (sofern man bei Drogen und Alkoholmissbrauch von einer guten Seite reden kann), ich habe noch nie so detailliert die Gedankengänge und die Gefühlswelt eines Alkoholikers beschrieben gesehen wie in diesem Buch. Jim Gardener ist der beschriebene Alkoholiker und einer der Hauptprotagonisten in diesem Werk. Die Charaktere werden ziemlich genau beschrieben, was die Figuren zwar lebendig macht, aber das Buch auch relativ dick. Mit 1072 Seiten ist das Buch kein Leichtgewicht. Anfangs bin ich gut in die Geschichte gekommen, aber in der Mitte war ich von den teilweisen langen und unnötigen Passagen genervt. Zum Ende hin konnte ich wieder besser in die Geschichte eintauchen.
Das Ende fand ich persönlich extrem schwach.

Fazit: Dieser King ist anders, er ist persönlich und laut. Das Setting war nicht ganz meins.
 
3 von 5 Sternen



Donnerstag, 17. Februar 2022

Der Herzgräber von Jen Williams - Rezension

Heather Evans regelt den Nachlass ihrer Mutter, dabei entdeckt sie stapelweise Briefe von Michael Reave, einem bekannten, verurteilten Serienmörder. Michael Reave hat zahlreiche junge Frauen getötet und sitzt seit 20 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Als erneut junge Frauen tot aufgefunden werden und die Details der Verbrechen an Michael Reaves erinnern, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem drastischen Schritt, Heather soll mit dem verurteilten Serienmörder reden, doch Michael Reave gibt nur kryptische Antworten in Form von Märchen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


Anfangs war ich sehr gespannt auf das Buch, leider ist meine anfängliche Freude schnell verflogen. Die Protagonisten sind alle recht naiv, allen voran Heather. Heather wirkte in vielen Situationen überfordert, naiv und handelt völlig unlogisch. Auch die Polizeiarbeit basiert mehr auf Zufall als auf „Ermittlungsarbeit“. Eigentlich spielt die Polizei hier nur eine Nebenhandlung, dies hat ich sehr geärgert, weil die Story richtig viel Potential hat. Die brutalen Szenen waren sehr detailliert beschrieben, aber das war es auch schon. Positiv fand ich etwas über die Vergangenheit von Michael Reave zu erfahren.

Fazit: Die Story hätte richtig gut werden können, aber mit der Protagonistin und der Story wurde ich nicht wirklich warm. Wirklich schade, ich hatte mir mehr erhofft.

3 Sterne