Mittwoch, 24. August 2022

Die Hüterin der Adler von Uta Pfützner - Rezensionsexemplar

Julia und ihre Großmutter sind unzertrennlich, beide sind nicht nur verwandtschaftlich sondern auch durch Jahrhundert alte Geheimnis miteinander verbunden. Je mehr Zeit Julia bei ihrer Großmutter verbringt, desto mehr vertieft Julia ihre Bindung zur Natur. Mit der Zeit lernt Julia die Riesenseeadler kennen und lieben. Von Ihrer Großmutter erfährt sie, dass die Adler seit Jahren auf eine neue Hüterin warten. Jahre später widmet Julia ihr gesamtes Leben der Arterhaltung dieser Tiere; doch Korruption, Vetternwirtschaft und dunkle Magie machen ihr das Leben schwer und versuchen das, was Julia sich aufgebaut hat zu zerstören. Was hat der Geschäftsführer der großen Lachsfarm mit all dem zutun und wie kann Julia ihre Tochter Erina vor all dem beschützen?
 
Wir leben in einer Zeit, wo alte Legenden und Mythen immer weniger Platz in unserem täglichen Leben finden. Die Autorin Uta Pfützner schafft es in ihrem Buch „Die Hüterin der Adler“, uns ein paar dieser Legenden näher zu bringen. Doch als Leser lernen wir nicht nur etwas über Schamanismus im alten Russland, sondern auch über das Leben in der ehemaligen Sowjetunion und wie Menschen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Denkweise verfolgt und bedroht wurden. Und genau hier liegt die Stärke in diesem Buch. Die Autorin schafft den Spagat zwischen Magie und Realität. Beim Lesen hätte ich mir eine Russland-Karte gewünscht, um besser verstehen zu können, in welchem Teil vom Russland die Geschichte spielt und welche Entfernungen die Protagonisten überbrücken und wie weit das die Geschichte von der Hauptstadt Moskau entfernt spielt. Ich muss zugeben, vom Osten des Landes habe ich null Ahnung.
 
Fazit: Vielleicht ist die Geschichte stellenweise etwas zu lang, aber ich habe mich die meiste Zeit in der und mit der Geschichte wohl gefühlt. Gerne hätte ich mehr über den Schamanismus erfahren und wie es zu der Verbindung mit den Adlern gekommen ist. Planwirtschaft und Kontrolle trifft auf Natur und Freiheit. Wer würde nach dem Lesen nicht gerne wie ein Adler fliegen.
 
3,9 von 5 Adler



Dienstag, 23. August 2022

Moderne Zensur?

Der Ravensburger Verlag hat beschlossen, die Auslieferung zweier "Winnetou" Bücher zu stoppen und das nur, wegen der vielen negativen Rückmeldungen wegen angeblicher "kultureller Aneignung". Ich frage mich ernsthaft, wohin die Buchwelt zusteuert. Wenn eine Buchreihe für Freundschaft, für Austausch der Kulturen, für Vielfalt steht, dann ist es die Buchreihe von Karl May. Wer fordert, "schwierige" Bücher vom Markt zu nehmen, begeht eine moderne Buchverbrennung und Zensur. 

Wo ist das Problem, wenn Bücher erscheinen, die manch einer kritisch sieht und wir als Eltern, als Leser, als Blogger unseren Kindern, uns und unseren Lesern klar machen, dass Bücher immer in ihrem historischen Kontext gelesen und verstanden werden müssen und bestimmte Menschen und deren Gefühle verletzen können.

Auch mit dem Begriff " kulturelle Aneignung" kann ich nicht viel anfangen, wann eigne ich mir eine Kultur an? Wenn ich mir daheim eine Pizza mache, oder ich eine fremde Sprache lerne, oder wenn ich ein Buch lese, was in die deutsche Sprache übersetzt wurde? 

Ich finde Bücher sind die beste Gelegenheit Kulturen, Völker, Religionen, Menschen miteinander zu verbinden. Wer hat das Recht zu entscheiden, was Verlage oder Autoren publizieren dürfen und was nicht.




Dienstag, 9. August 2022

Tag der Buchliebhaber - KLOSTER SCHUSSENRIED

Der 9. August ist ist unser Tag, der Tag der Buchliebhaber. Deswegen möchte ich euch heute das Kloster Schussenried an der oberschwäbischen Barockstraße vorstellen. Das Kloster besitzt den wohl schönsten barocken Bibliothekssaal Süddeutschlands, ein kleines Paradies für Bücherfreunde.

Die reichverzierten Säulen tragen die Galerie des zweigeschossigen Saals. Die fein gearbeitete Skulpturen bevölkern den hellen, lichtdurchfluteten Raum.Riesige Bücherschränke säumen die Wände und laden zum Verweilen ein.


Lust bekommen diesen im wundervollen Ort zu erkunden?

www.kloster-schussenried.de

Die Öffnungszeiten sind:

1. April bis 31. Oktober

Dienstag bis Freitag 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Samstag, Sonntag und Feiertag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr.



Die Bildrechte liegen bei den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Mittwoch, 3. August 2022

Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner - Hörspiel Teil 3 "Siegfried" – Meinung

Siegfried wird von Mime großgezogen, einem Zwerg vom Volk der Nibelungen. Diesem hat Siegfrieds sterbende Mutter das Versprechen abgenommen, sich um ihn zu kümmern. Als Mime aber durch einen mysteriösen Wanderer erfährt, welche Macht in Siegfried steckt, will er seinen Adoptivsohn für seine eigenen Zwecke ausnutzen. Siegfried soll seinen Mut unter Beweis stellen und Fafner töten, eine ehemaligen Riesen, der sich in einem Drachen verwandelt hat. Doch dies gelingt Siegfried nur mit den Resten eines magischen Schwerts, welches neu geschmiedet werden muss. Aus der Ferne beobachten Wotan und sein alter Feind Alberich das Geschehen. Beide haben es auf den magischen Ring abgesehen, der von Drachen bewacht wird. Wird es Siegfried gelingen, den Drachen zu besiegen und was hat es mit den mysteriösen Wanderer auf sich?

Der dritten Teil des Hörspiels, "Der Ring des Nibelungen – Siegfried“ von Richard Wagner, herausgegeben vom Rundfunk Berlin-Brandenburg, erzählt die Geschichte Siegfrieds. Wie bereits im zweiten Teil des Hörspiels schaffen es die Sprecher an der richtigen Stelle Spannung zu erzeugen. Die Sprecher sind authentisch und passen zu ihren Rollen, wobei ich mir für Siegfried eine andere, markantere Stimme gewünscht hätte. In diesem Teil kommt die musikalische Untermalung leider etwas kurz, aber der Teil fügt sich perfekt in diese wunderbaren Hörspiel-Reihe ein.

Fazit: Teil 3 der Reihe kommt leider nicht an die Stärken des ersten Teils heran, steht aber seinem direkten Vorgänger in nichts nach. Eine tolle und interessante Neuinterpretation von Richard Wagners Bühnenkunstwerk.



Dienstag, 2. August 2022

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach von Julia Mattera - Rezension

Der beschauliche Gasthof von Elsa und Robert Walch ist weit über die Grenzen des Elsass bekannt. Während Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt ihr eigensinniger Bruder Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Dort spricht und kümmert er sich rührend um seine Möhren und das restliche Obst und Gemüse, denn für Robert sind das nicht nur Erzeugnisse von Mutter Natur, sondern auch seine engsten Vertrauten. Und genau hier liegt das Erfolgsrezept für die leckeren Gerichte. Eines Tages taucht Maggie auf dem Gasthof auf und das Leben von Robert beginnt sich für immer zu verändern.


Das Buch "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera ist eine Hommage an das Essen, die Natur und ans wunderschöne Elsass. Wobei letzteres kaum erwähnt wird, was ich etwas schade fand, aber die leckeren Gerichte sind meistens typisch Elsässisch. Das Buch lässt sich wunderbar und einfach lesen, es weckt die Lust, raus in die Natur zu fahren. Das Buch sollte man auf keinen Fall mit leerem Magen lesen, da die Gerichte die Robert zubereitet und die Liebe, die er reinsteckt, lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Es ist ein typischer Wohlfühl-Sommer-Roman, ideal für den Urlaub bei dem man nichts falsch machen kann .Wie bereits oben erwähnt, finde ich es ein wenig schade, dass nicht mehr über das Elsass erzählt wird.

Am Ende des Buches erwarten dem Leser leckere Rezepte direkt aus Roberts Küche

Fazit: Eine kulinarische Reise ins traumhafte Elsass, die uns zeigt, dass Essen nicht gleich Essen ist. Es müsste mehr Menschen wie Robert geben.
 
3,5 von 5 Möhren