Donnerstag, 7. März 2024

Dark Horse. Der Außenseiter. Ein Orphan X Thriller von Gregg Hurwitz - Rzension

Evan Smoak, bekannt als der “Nowhere Man” und ehemaliger Auftragskiller - Codename: Orphan X - ist eine Figur mit vielen Facetten und einer komplexen Vergangenheit. Seine Welt ist in zwei Lager geteilt: diejenigen, die seine Hilfe verdienen, und diejenigen, die eine besondere Form von Gerechtigkeit für sich beanspruchen. Er ist derjenige, den man unbedingt an seiner Seite haben möchte, wenn die Situation eskaliert. Dies macht ihn zur idealen Wahl für einen verzweifelten Vater, dessen Teenagertochter Anjelina von einem brutalen Verbrecherkartell entführt und über die Grenze nach Mexiko verschleppt wurde.


Schnell erkennt Evan, dass die Vergangenheit seines potenziellen Klienten Aragon Urrea ebenso trüb, düster und gefährlich ist wie seine eigene. Trotz seines Reichtums und seiner Macht ist Urrea völlig hilflos. Wenn Evan nun alles aufs Spiel setzt, um Anjelina zu retten, muss er entscheiden, ob er im Namen dieses Mannes handeln kann - ein Mann, der zwar oft aus guten Gründen, dennoch schlechte Dinge tut.

Selbst wenn er in die uneinnehmbare Festung eines schwer bewaffneten, zutiefst paranoiden Kartellführers eindringen könnte, gibt es keine Garantie für einen Erfolg.

Dieser Band hat mir besser gefallen als sein Vorgänger. Es ist faszinierend, wie Evan stets versucht, seine Umgebung zu kontrollieren und mit militärischer Präzision vorzugehen, aber in zwischenmenschlichen Beziehungen scheitert und oft hilflos ist. Teile der Geschichte sind natürlich übertrieben, aber das gehört für mich zu einem actiongeladenen Thriller dazu. Es wäre jedoch erfrischend, wenn bestimmte technische Hacks nicht so einfach vonstatten gehen würden.

Fazit: Wenn man über die Rechtschreibfehler und die fehlenden Absätze in den Dialogen hinwegsieht, erhält man einen spannenden Agententhriller mit einem (un)perfekten Nowhere Man.



Mittwoch, 6. März 2024

Keraban der Starrkopf von Jules Verne - Vorstellung

 “Keraban der Starrkopf”, ein literarisches Werk des renommierten französischen Schriftstellers Jules Verne, erblickte erstmals 1883 das Licht der Welt in der französischen Originalausgabe.

Die Erzählung entführt uns in das Leben des niederländischen Tabakhändlers Jan Van Mitten, der nach einem Ehestreit seine Heimat Rotterdam verlässt und in Konstantinopel Zuflucht bei seinem Freund und Geschäftspartner Keraban sucht. Eine geplante Überquerung des Bosporus mit Kerabans Diener Nizib wird durch die Ankündigung eines Offiziers unterbrochen, der eine geringe Steuer für die Überfahrt mit dem Boot einführt. Keraban, bekannt für seinen unerschütterlichen Starrsinn, lehnt es ab, diese Steuer zu entrichten. In einem Akt des Trotzes entscheidet er sich dafür, das Schwarze Meer in seiner Kutsche zu umrunden, um in seiner Villa zu speisen.

Dieser Roman ist reich an Handlung und überraschenden Wendungen. Besonders hervorzuheben ist der Charakter Keraban, dessen Starrsinn die Handlung vorantreibt und seinen Prinzipien der gesamten Geschichte über treu bleibt.

“Keraban der Starrkopf" ist eine faszinierende Erzählung über das Gebiet und den Menschen rund um das Schwarze Meer im späten 19. Jahrhundert.

Ein Sturkopf auf Reisen.



Donnerstag, 22. Februar 2024

Die Verschwörung der Krähen von Markus Gasser - Hörbuch

In “Die Verschwörung der Krähen” entführt uns der Autor Markus Gasser ins London des 17. Jahrhunderts. Eine düstere, von politischen Intrigen und religiösen Spannungen geprägte Welt, in welcher der Schriftsteller Daniel Defoe als “Dissenter” zu den Ausgegrenzten gehört. Die Herrschaft von Queen Anne Stuart ist diktatorisch, und Defoe gerät durch seine kritischen Schriften und Flugblätter immer wieder ins Visier der Obrigkeit.

Gasser erzählt die Geschichte Defoes auf verschiedenen Zeitebenen. Neben dem intriganten Königshof und dem berüchtigten Gefängnis “Newgate” spielt auch die düstere Londoner Unterwelt eine zentrale Rolle im Roman.

Doch wie bewerte ich dieses Werk? Ehrlich gesagt, es war für mich ein anspruchsvolles Buch. Die Handlung wirkte mitunter sprunghaft, leider konnte mich der Sprecher Omid-Paul Eftekhari nicht vollends fesseln. (Ich hätte mir die einzigartige Sprechweise und Sprache von Herrn Gasser gewünscht.)

Die Spannung blieb für mich leider aus, was bei einem “historischen Abenteuerroman” eigentlich anders sein sollte. Teile des Buches empfand ich als zäh, und das Weiterhören erforderte Anstrengung. Dabei bietet der historische Hintergrund durchaus interessante Erzählansätze. Dennoch gelingt es Gasser nicht, eine stringente Geschichte zu weben. Die einzelnen Episoden fügen sich nicht nahtlos zusammen, und ich hatte den Eindruck, dass eine weniger komplexe Erzählweise genauso effektiv gewesen wäre.

Dennoch fand ich es bemerkenswert, wie Gasser die persönliche Figur Defoes aufgreift und die Lücken in seiner Biografie fantasievoll ergänzt. Hier liegt eine der Stärken des Romans – die kreative Verknüpfung von Fakten und Fiktion.



Mittwoch, 21. Februar 2024

Bibliomanie von Gustave Flaubert - Vorstellung

“Bibliomanie” ist ein Werk des berühmten französischen Autors Gustave Flaubert. Es erzählt die Geschichte des Buchhändlers und Antiquars Giacomo, der zurückgezogen in einer stillen Gasse in Barcelona lebt. Seine Liebe gilt allein den Büchern. Er berauscht sich am Geruch ihres Papiers, dem Einband, der Vergoldung der Letter und der Druckerschwärze. Sein Traum ist der Aufbau einer eigenen Bibliothek und das obwohl Giacomo Analphabet ist.

Bei dem Erwerb bibliophiler Schätze steht ihm allerdings sein Rivale Baptisto im Weg, ebenfalls ein Buchhändler. Allmählich steigert sich Giacomos Leidenschaft zum verbrecherischen Wahn. Das Buch ist farbintensiv und ausdrucksvoll in Szene gesetzt vom Illustrator Burkhard Neie.

Es ist bemerkenswert, dass Flaubert dieses tiefsinnige und eindringliche Werk im Alter von nur 15 Jahren geschaffen hat.

Das Buch besteht aus "nur" 68 Seiten und doch vermittelt uns die Geschichte so viel.



Dienstag, 20. Februar 2024

Die Lust am Buch von Michael Hagner - Vorstellung

"Die Lust am Buch" von Michael Hagner ist mehr als nur ein Buch - es ist ein leidenschaftlicher Appell an die unverzichtbare Bedeutung des Buches in unserer zunehmend digitalisierten Welt. Es ist eine Sammlung von Liebesbriefen an das physische Buch, gepaart mit Kritik an aktuelle Missstände. In kompakter Form treffen Mikroessays, Lesebilder, Freuden- und Warnschilder, Buchgeschichten und Anekdoten aufeinander, die alle die Freude am Buch und seine Rolle auf unseren individuellen Lebenspfaden hervorheben. Es ist ein Buch der Freude, bestehend aus Miniaturen in willkürlicher Reihenfolge - ähnlich den Büchern einer imaginären Bibliothek.

Fazit: Der Autor beschreibt in Stichworten gegliederten Texte seine Liebe zum gedruckten Werk



Sonntag, 18. Februar 2024

Die Abenteuer des Huckleberry Finn von Mark Twain - Meinung

“Die Abenteuer des Huckleberry Finn” ist der erfolgreichste Roman von Mark Twain und gilt als Schlüsselwerk der US-amerikanischen Literatur. Der Roman wurde am 10. Dezember 1884 in Großbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Huck Finn erzählt, einem Jungen, der in seiner Zeit und seiner Umwelt verhaftet ist, sie aber auch in Frage stellt. Der Roman liefert eine detailreiche Beschreibung der Menschen und Orte an den Ufern des Mississippi und gibt ernüchternde und bissige Einblicke in die fest verwurzelten Verhaltensweisen dieser Zeit, insbesondere den Rassismus und die Sklaverei.

Nachdem Huck Finn mit seinem Freund Tom Sawyer einen Schatz gehoben hat, ist er wohlhabend und wohnt bei der Witwe Douglas und Miss Watson, die ihn streng erzieht. Huck sehnt sich nach seinem früheren unbeschwerten Leben. Als er mitbekommt, dass sein geldgieriger und gewalttätiger Vater in der Stadt erscheint, um sich Hucks Geld unter den Nagel zu reißen, verkauft er sein Vermögen an Richter Thatcher. Kurz darauf wird er von seinem Vater gefangen genommen, kann jedoch fliehen und stößt auf Jim, einen Haussklaven. Die Beziehung zwischen Huck und Jim vertieft sich mit der Zeit zur Freundschaft, in der die unterschiedlichen Hautfarben keine Rolle mehr spielen. Das Buch ist eine scharfe Kritik an der Sklaverei und dem Rassismus, die in der Zeit vor dem Bürgerkrieg herrschten und hat viele Leser dazu angeregt, über die Ungerechtigkeit und die Grausamkeit des Systems nachzudenken und sich für die Rechte und die Würde aller Menschen einzusetzen.

Mir persönlich haben die Abenteuer von Huck Finn nicht sosehr gefallen. Obwohl das Buch seine Stärken hat, scheint es dennoch aus der Zeit gefallen zu sein. Die einzelnen Geschichten bieten kaum Spannung.

Das Buch beinhaltet das N-Wort, welches für PoC diskriminierend und beleidigend sein könnte.



Samstag, 17. Februar 2024

Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth - Meinung

In “Jugend ohne Gott” entfaltet Ödön von Horváth eine fesselnde Erzählung, die durch die Augen eines 34-jährigen Gymnasiallehrers betrachtet wird. Dieser Protagonist befindet sich in einem Zustand, der zunehmenden Entfremdung sowohl von seinen Schülern als auch von der Gesellschaft, die von einem totalitären, faschistischen Regime beherrscht wird. Trotz seiner anfänglichen Anpassung an die herrschenden Umstände, erwacht in ihm ein Widerstand gegen die menschenfeindliche Haltung seiner Umgebung.

Veröffentlicht im Jahr 1937, wurde das Buch bereits im Frühjahr 1938 auf die “Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums” gesetzt. Die “Geheime Staatspolizei” erhielt den Befehl, alle auftauchenden Exemplare sofort zu beschlagnahmen. Dies war eine direkte Reaktion auf Horváths mutige Positionierung gegen die Nationalsozialisten, obwohl er sie im Buch nicht explizit nennt.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Buch das N-Wort enthält, was in der heutigen Zeit als unangemessen und beleidigend angesehen wird.



Freitag, 16. Februar 2024

Die Ballade von Max und Amelie von David Safier - Rezension

Narbe, die einäugige Hündin, kann sich nicht vorstellen, jemals Zuneigung zu erfahren. Doch dann kreuzt der sanftmütige Max ihren Weg, der sich auf der Müllhalde verirrt hat, die Narbe ihr Zuhause nennt.

Er berichtet von seinem idyllischen Leben bei den Menschen, und getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Dasein, schließt sich Narbe dem Fremden auf seiner gefahrvollen Rückreise an. Auf ihrer Reise wird Max von nächtlichen Visionen heimgesucht, in denen er und Narbe ein Liebespaar sind, das von einem Menschen getötet wird. Sind es bloß Träume oder verborgene Erinnerungen? Narbe sträubt sich zunächst gegen die Vorstellung, dass es ihre Bestimmung sein könnte, Max zu lieben. Doch gerade, als sie beginnt, vorsichtig an das Gute zu glauben, tritt der Mensch aus Max' Träumen in Erscheinung …
Dies ist keine herkömmliche, liebenswerte Hundegeschichte und sie ist auch nicht humorvoll. Stattdessen ist sie erschütternd und gleichzeitig von erhabener Schönheit. Obwohl das Thema der Seelenwanderung nicht meinen Geschmack trifft, bleibt es dennoch ein bemerkenswertes Buch. Die kurzen Kapitel erhöhen den Lesefluss.
Fazit: Vielleicht kann man sich streiten, ob Hunde wirklich so denken und handeln, aber wer sich auf die Geschichte einlässt bekommt eine, liebenswerte Geschichte, über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.

4 Sterne



Montag, 29. Januar 2024

Der Hund der Baskervilles von Sir Arthur Conan Doyle - Hörbuch

“Der Hund der Baskervilles”, der dritte Roman in der Sherlock Holmes Reihe, ist ein Meisterwerk von Sir Arthur Conan Doyle und zählt zu den renommiertesten Detektivgeschichten aller Zeiten.

Die Handlung entfaltet sich im spätviktorianischen England, genauer gesagt in der malerischen, aber rauen Landschaft von Dartmoor. Im Zentrum der Geschichte steht die Familie Baskerville, die von einem unheimlichen Fluch in Gestalt eines dämonischen Hundes verfolgt wird.

Nach dem rätselhaften Ableben des alten Sir Charles Baskerville tritt Sir Henry Baskerville, der letzte lebende Nachfahre der Familie, seine Reise aus Kanada an. Angesichts seiner eigenen Sicherheitsbedenken beauftragt Dr. Mortimer, der Testamentsvollstrecker, den brillanten Detektiv Sherlock Holmes, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Sherlock Holmes, die Dritte. Diesmal bekommt es der Meisterdetektiv mit einem ebenbürtigen aber auch mysteriösen Gegner zu tun. Mir hat die Geschichte besser als die beiden Vorgänger gefallen. Dr. Watson bekommt in diesem Fall mehr Spielraum selber ermitteln zu können. Auch das Setting mit dem Moor und einem grausamen Hund, der direkt aus der Hölle entsprungen zu sein, hat zur Spannung beigetragen.

Sprecher: Der Sprecher Erich Räuker schafft es die Geschichte spannend vorzutragen. Die Stimme ist sehr angenehm, das Zuhören macht Spaß.

Fazit: Eine der renommiertesten Detektivgeschichten aller Zeiten.



Sonntag, 28. Januar 2024

Die Bibliothek des Wahnsinns: Seltsame Bücher, skurrile Manuskripte und andere literarische Kuriositäten von von Edward Brooke-Hitching - Vorstellung

Edward Brooke-Hitching lädt uns in “Die Bibliothek des Wahnsinns” auf eine faszinierende Expedition durch die Annalen der Literatur ein. Er navigiert uns durch die düsteren Tiefen der Literaturwelt, um die merkwürdigsten Werke zu entdecken, die jemals verfasst wurden, und enthüllt die packenden Geschichten hinter ihrer Entstehung. “Die Bibliothek des Wahnsinns” ist eine Sammlung von Büchern aller Größen, von solchen, die mit Blut verfasst wurden, solchen, die tödlich sind, bis hin zu solchen, die mit Codes und Chiffren gefüllt sind. Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise zu den literarischen Kuriositäten aus aller Welt! Eine einzigartige, reich illustrierte Sammlung der bizarrsten literarischen Werke und die unglaublichen Geschichten ihrer Entstehung. Von einem Koran, der mit dem Blut von Saddam Hussein geschrieben wurde, über Bücher, die in Menschenhaut gebunden sind, bis hin zu einer Bibel, die eine Pistole verbirgt.

Das Buch zeichnet sich durch eine ausgewogene Struktur aus. Die Texte werden stets durch Fotos, Gemälde und Bilder ergänzt, die den Inhalten einen angemessenen Kontext verleihen. Darüber hinaus wird das Verständnis des Gelesenen durch die fortschreitende Erklärung gefördert. Die Option, das Buch in einem Zug zu lesen, unterstreicht seine Spannung und Faszination.

Edward Brooke-Hitching, Spross eines Antiquariatsbesitzers und begeisterten Sammlers von Schriften englischer Entdecker und Forscher, führt das Erbe seines Vaters fort und bewohnt eine Welt, die von alten Karten und verstaubten Büchern übersät ist, in der pulsierenden Metropole London.