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Donnerstag, 30. März 2023

Der Tod des Iwan Iljitsch von Leo Tolstoi - Meinung

Iwan Iljitsch ist gestorben. Der angesehene Jurist hat zu seinen Lebzeiten sehr viel Wert auf sein berufliches Weiterkommen sowie eine positive Außenwirkung gelegt, doch hinter der Fassade steckte ein gefühlskalter Mensch. Doch wer war Iwan Iljitsch wirklich und wie hat der nahende Tod seine Gedanken und sein Innenleben in den letzten Tagen beeinflusst?

Anders als das wahre Leben beginnt dieses Buch mit dem Tod und der Beerdigung von Iwan Iljitsch. Zu Beginn der Geschichte habe ich mich über die Gefühlskälte der Protagonisten sehr gewundert, schnell wurde aber klar, woher diese Kälte stammt. Iwan Iljitsch wurde nur 45 Jahre alt. Wir erfahren nicht Ausschnitte aus seinem Leben, sondern begleiten ihn auch ausführlich beim Sterbeprozess. Das Buch lässt sich flüssig lesen und bleibt nach Beendigung noch lange im Gedächtnis. Doch nicht nur das Leben und Sterben wird in diesem Werk angesprochen. Leo Tolstoi kritisiert ebenfalls die Gesellschaft der damaligen Zeit, in der schwache Menschen wenig Ansehen genießen. Der Tod ist damals wie heute noch immer ein Tabuthema.

Fazit: Mit rund 90 Seiten ein Leichtgewicht und doch behandelt das Werk so ein schweres Thema.

Vielleicht eines der wichtigsten Werke zum Thema Sterben und Leben.


Bücher der Weltliteratur


ISBN: 978-3150206898






Montag, 20. März 2023

"Münchhausen: Wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande" von Gottfried August Bürger - Meinung

"Münchhausen: Wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande" ist eine Sammlung von Geschichten, die von den fantastischen Abenteuern des Barons Münchhausen erzählen. Die Geschichten sind voller absurd-komischer Elemente und überspitzter Abenteuer, die oft im Kontrast zur realistischen Darstellung des Settings stehen. Die Erzählungen sind in episodischer Form strukturiert und präsentieren Münchhausens Begegnungen mit fantastischen Kreaturen, unglaublichen Hindernissen und herausfordernden Situationen, die er auf seine einzigartige Weise meistert. Insgesamt ist das Buch ein klassisches Beispiel für die Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts und hat bis heute einen festen Platz in der deutschen Kulturgeschichte. Die Geschichten lassen sich gut lesen, allerdings sind diese etwas "verstaubt", aber ideal für den kurzweiligen Lesespaß.


Bücher der Weltliteratur


Mittwoch, 15. März 2023

Anna Karenina von Leo N. Tolstoi - Meinung

"Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich"

Das Buch "Anna Karenina" von Leo Tolstoi handelt von der tragischen Liebesgeschichte zwischen der verheirateten Anna Karenina und dem jungen Adeligen Graf Wronski sowie von Lewin, einem adligen Landbesitzer und Kitty (eine junge gutaussehende Dame, welche sich anfangs in Wronski verliebt ist, während dieser nur Augen für Anna hat.) Die Handlung spielt im zaristischen Russland des 19. Jahrhunderts.

Anna ist eine schöne und gebildete Frau aus adeligem Hause, die in einer unglücklichen Ehe mit einem älteren Mann gefangen ist. Als sie Graf Wronski kennenlernt, verlieben sie sich ineinander und beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die sie in Konflikt mit der Gesellschaft und ihrer Familie bringt. Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit den Beziehungen zwischen den Protagonisten, sondern auch mit den sozialen Konventionen und der Doppelmoral der Gesellschaft im Russland der damaligen Zeit. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist vielschichtig (jeder Protagonist bekommt seinen Platz). Es ist interessant, die Entwicklung der Figuren im Laufe der Geschichte zu beobachten und daran teilzuhaben, mit Ihnen zu fiebern und zu leiden.

Mit über 1000 Seiten (je nach Ausgabe) ist dieses Werk recht umfangreich und stellenweise keine einfache Kost, aber das Lesen lohnt sich auf jeden fall.

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ Dieser Satz gilt als einer der berühmtesten ersten Sätze der Weltliteratur und ist der Schlüssel zu diesem Meisterwerk von Leo Tolstoi. Und weil dieser Satz so wichtig ist hier die Original Version auf Russisch: 

Все счастливые семьи похожи друг на друга, каждая несчастливая семья несчастлива по-своему


Bücher der Weltliteratur


Montag, 27. Februar 2023

Don Quijote von Miguel de Cervante - Vorstellung

Auch wer Don Quijote nicht gelesen hat, kennt sicher den Ausdruck „gegen Windmühlen kämpfen“ und somit die bekannteste Episode des Romans. Doch worum geht es in diesem Buch?

Don Quijote ist ein besessener, den Ritterromanen verfallener Leser, der den Bezug zur Wirklichkeit verliert und sich als edler Ritter sieht. Zusammen mit seinem alten klapprigen Pferd Rosinante und seinem Schildknappen Sancho Pansa begibt er sich auf zahlreiche Abenteuer. Das Buch ist wie bereits erwähnt in einzelne Episoden gegliedert. Die sich einzeln wunderbar lesen lassen. Der Roman ist in zwei Teilen aufgeteilt. Der erste Teil wurde 1605 und der zweite 1615 veröffentlicht. Auch wenn die Geschichten um Don Quijote bereits älter als 400 Jahre sind, lassen sie sich noch prima lesen, oft weiß man nicht ob man über die tragische Figur lachen oder Mitleid empfinden soll.

Sein Knappe Sancho Pansa, versucht Don Quijote vor seinen Missgeschicken zu bewahren, indem er ihm klar machen will, dass die Realität eine andere ist, und doch ist Don Quijote so tief in seiner Fantasie „gefangen“, dass er nicht auf ihn hört und sich auf seine Ritterromane beruft.

Wer sich auf die Spuren von Don Quijote gegeben möchte, muss Durchhaltevermögen beweisen, denn der Roman besteht aus mehr als 1.000 Seiten, die sich aber lohnen, wenn man sich auf die Geschichte und die Abenteuer einlassen will.

Fazit: Vielleicht ist Don Quijote von Miguel de Cervante nicht ein Klassiker, sondern DER Klassiker der Weltliteratur, und genießt noch heute nach 400 Jahren eine besondere Bedeutung im spanischsprachigen Raum.


Bücher der Weltliteratur


Freitag, 27. Januar 2023

Der merkwürdige Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson - Meinung

Nachts ist auf Londons Straßen eine rätselhafte Gestalt unterwegs. Wer ihr begegnet, ist erstmal abgeschreckt. Diese Person scheint alle die dunkelsten Leidenschaften, die in einer Seele zu wohnen, zu vereinen, doch so schnell wie die Figur aufgetaucht ist, verschwindet diese auch wieder. Einzig der Name ist bekannt: Mr. Hyde. Noch rätselhafter ist die Verbindung zur respektierten Londoner Persönlichkeit Dr. Jekyll. Was verbindet diese zwei recht ungleichen Personen ?

Wer kennt die Geschichte nicht oder hat schonmal etwas von Dr. Jekyll und Mr. Hyde gehört. Die Grundidee einer gespaltenen / guten und negativen Persönlichkeit wurde in zahlreichen Roman oder Film adaptiert. Das Buch lässt sich flüssig lesen, leider war in dieser oben aufgeführten Ausgabe die Schrift sehr klein, was etwas anstrengend beim Lesen war. Als Horrorklassiker wurde ich das Buch nicht bezeichnen, wer hier erwartet sich zu gruseln, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Die Stärken das Buches liegen eher im Psychologischen, sowie gesellschaftskritischen Aspekt des Viktorianisches Zeitalters.

Fazit: Die Popularität der Geschichte regt die Fantasie vieler Autoren und Filmemacher an. Einer der vielen Gründe dieses Werk zu lesen.



Bücher der Weltliteratur


Donnerstag, 26. Januar 2023

Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso - Kurzgeschichte

Peter Schlemihl begegnet dem Geschäft seines Lebens: Im Tausch für seinen Schatten erhält er von einem dubiosen Mann einen kleinen Sack voller Gold, dessen Inhalt niemals weniger wird, voller Freude willigt er in den Handel ein. Schnell merkt er, dass ein Leben ohne Schatten die Menschen in seiner näheren Umgebung erschreckt und er geächtet und verspottet wird. Als er in eine andere Stadt flüchtet, gelingt es ihm mit Hilfe seines Dieners das Fehlen des Schatten zu verbergen. Anfangs scheint es, als würde nun alles glatt laufen, bis er sich unsterblich in Mina verliebt. Minas Vater will erst zur Hochzeit einwilligen, wenn Peter seinen Schatten zurückerlangt. Als der mysteriöse Mann erneut auftaucht, will er Peter helfen, aber nur im Tausch für seine Seele. Wie wird Peter sich entscheiden?

Die Geschichte wurde 1813 geschrieben, dementsprechend war es nicht so einfach ins Geschehen einzutauchen, ich fand aber Setting sehr interessant etwas so „Banales“ wie einen Schatten für unendlich viel Geld (Gold) zu verkaufen um dann zu merken, dass er doch wichtiger ist als es anfangs schien.

Fazit: Eine nette Kurzgeschichte für zwischendurch, „Old but Gold“

Würde dir ein Mensch ohne Schatten auffallen, wenn ja, wie würdest du reagieren ?



Bücher der Weltliteratur




Sonntag, 15. Januar 2023

Wanderer, kommst du nach Spa von Heinrich Böll - Kurzgeschichte

"Wanderer, kommst du nach Spa" ist eine Kurzgeschichte von Heinrich Böll, welcher als bekanntester Vertreter der sogenannten Trümmerliteratur zählt.

Ein namenloser, recht junger Schwerverwundeter wird nachts durch eine brennenden Stadt zu einem Notlazarett transportiert. Den Weg durch das Gebäude verfolgt er detailgenau und vieles kommt ihm bekannt vor. In einem inneren Monolog schiebt er dies auf sein Fieber, als er immer mehr Details feststellt und erfährt, dass er sich in einer Schule in seinem Heimatdorf befindet. Noch erkennt er die bittere Wahrheit nicht an, erst als er auf den Op-Tisch liegt bricht es über ihn herein, er erkennt an der Tafel ein von ihn geschriebenes und nie zu Ende geführtes Zitat „Wanderer kommst du nach Spa…“ Er befindet sich in seinem alten Gymnasium, welches er 3 Monate zuvor verlassen hat…




Mittwoch, 4. Januar 2023

Im Westen nichts neues von Erich Maria Remarque - Meinung

Der noch recht junge Soldat Paul Bäumer gehört zu einer Gruppe Soldaten, die an der Westfront in Flandern stationiert sind. Je weiter der Krieg fortschreitet, desto mehr erinnert er ich an seine Schulzeit und seine Zeit in der Grundausbildung. Während eines Heimaturlaubs stellt Paul fest, dass ihn mit seinem alten Leben so gut wie nichts mehr verbindet, seine Familie und das Leben außerhalb der Schützengräben ist ihm fremd geworden. Paul kehrt zu seinen Kameraden zurück, dort setzt sich das unnötige Sterben fort.

Das Buch "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist eines der berühmtesten Werke der „neuen Sachlichkeit“, einer Strömung in Kunst und Literatur, die kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs aufkommt. Der Antikriegsroman wurde bis heute mehr als 20 Millionen Mal verkauft. Bei den Bücherverbrennungen 1933 wurden unzählige Exemplare des Buches vernichtet. Das Buch ist kein reiner Kriegsroman, er thematisiert zwar die Schrecken des Kriegs, und doch ist er sehr vielschichtig. Paul Bäumer gehört einer Generation an, die im Kriege „verheizt“ wurden, außerhalb des Kriegs und Schützengräber finden sie sich kaum zurecht. Das Leben in den Schützengräben bestimmt ihren Alltag, an die Stelle der Familie sind die Kameraden getreten, die alle nach und nach sterben. Für Paul und seine Freunde gibt es keine Hoffnung, es scheint so, als wäre der Krieg die einzige Alternative, Gedanken an Meuterei oder Aufgeben kommen ihm nicht in den Sinn. Die Sprache ist sachlich, es wird nichts beschönigt, der Krieg wird in seiner ganzen Grausamkeit und Wahnsinn beschrieben, in dem das einzelne Leben nichts zählt. Dies wird besonders am Ende deutlich, als Paul Bäumer „kurz vor dem Ende des Kriegs" stirbt. Im Heeresbericht heißt es für diesen Tag nur, dass es im Westen nichts Neues zu melden gibt.

Fazit: Eines der wichtigsten Bücher der Weltliteratur.



Bücher der Weltliteratur



Samstag, 3. Dezember 2022

In 80 Tagen um die Welt von Jules Verne - Meinung

Phileas Fogg ist ein wohlhabender englischer Gentleman, für den Pünktlichkeit das oberste Gut ist. In seinen täglichen Gewohnheiten ist er sehr pedantisch, sein einziges „Laster“ ist das Spiel „Whist“. Eines Tages kommt es im Londoner Reform Club zu einer Wette, in der Fogg wettete, in nur 80 Tagen um die Welt zu reisen. Sein Einsatz beträgt 20.000 Pfund (die Hälfte seines Vermögens). Auf seiner Reise begleitet ihn sein frisch eingestellter Diener Passepartout, der sich eigentlich nur einen ruhigen, stressfreien Job wünscht. An ihre Fersen heftet sich Detektiv Fix, der in Phileas Fogg einen Bankräuber sieht und alles daran setzt, Fogg zu verhaften. Werden Phileas Fogg und Passepartout es schaffen, die Wette zu gewinnen?


Am 30. Januar 1873 wurde das Buch „In 80 Tagen um die Welt“ unter dem französischen Titel "Le Tour du monde en quatre-vingts jours" veröffentlicht, die deutsche Erstausgabe ist im selben Jahr erschienen.

Für uns Leser ist das Buch nicht nur eine Reise um die Welt, sondern auch in die Vergangenheit , in der das Reisen noch voller Abenteuer und Gefahren war. Fogg ist auf seiner Reise relativ stoisch und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Gefahren, die sein Ziel vereiteln könnten, begegnet er mit Ruhe und Gelassenheit und findet immer eine Lösung. Als Leser erfahren wir stellenweise sehr wenig über die besuchten Länder und Kulturen, was aber den Spaß am Lesen in keinster Weise schmälert, es passt zum Setting. Jules Verne Werk kann als Persiflage einiger Völker oder Religionen und deren Eigenarten angesehen werden. Das Werk ist ein Klassiker, der sehr gut gealtert ist, und sollte im historischen Kontext gelesen und verstanden werden. Durch die kurzen und spannenden Kapitel ist das Buch ein guter Anfang für Leser, die sich an einem Klassiker versuchen wollen. Keine Angst - fürs Lesen werden keine 80 Tage benötigt.

Bücher der Weltliteratur


Montag, 26. September 2022

Dracula von Bram Stoker - Meinung

Jonathan Harker ist ein junger Londoner Rechtsanwalt. Dieser soll auf Wunsch eines Grafen nach Siebenbürgen reisen, da dieser in London ein Haus erworben hat und nun seinen 'Umzug' nach London und die dazugehörigen Formalitäten klären lassen will. Auf seiner Reise zur Burg des rätselhaften Grafen Dracula kommt der junge Anwalt mit ein paar Bewohnern der Region in Kontakt, die alle recht besorgt sind. Eine Dame schenkt Harker sogar einen Rosenkranz. Angekommen auf der Burg, bemerkt er schnell, dass etwas nicht stimmt, doch für eine Rückkehr ist es längst zu spät und der Horror nimmt seinen Lauf.

Das Buch hat keinen „Erzähler", als Leser erfahren wir die Geschichte anhand von Telegrammen, Briefen, Tagebucheintragungen und Zeitungsartikeln. Dies macht die Geschichte äußerst greifbar, fast sogar ein wenig real. Wer Dracula lesen will, sollte zu einer möglichst originalgetreuen Übersetzung greifen, da der Charme der „alten“ Sprache dazu beiträgt, dass dieses Buch der Klassiker wurde, der er ist.

Die Figur des Dracula hat angeblich ein historisches Vorbild, Vlad III. Drăculea soll Bram Stoker inspiriert haben. Vlad war kein einfacher Zeitgenosse. Das Foltern und Töten seiner Feinde soll ihm ein sadistisches Vergnügen bereitet haben. Besonders das Pfählen war eine seiner bevorzugten Tötungsmethoden. Ob von hier auch die Idee kommt, Vampire ein Pfahl durch das Herz zu treiben ?





Freitag, 8. Juli 2022

Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald - Meinung

New York in den goldenen Zwanziger des letzten Jahrhunderts: Rauschende Partys, Champagner ohne Ende und eine Gesellschaft voller Oberflächlichkeiten. Mitten drinnen der junge Millionär Jay Gatsby, der jedes Wochenende auf seinem Anwesen Partys veranstaltet, die weit über die Grenzen von West Egg (New York) bekannt sind. Auf Gatsbys Partys ist jeder willkommen, aber kaum einer kennt den mysteriösen Gastgeber, um den so viele Gerüchte im Umlauf sind. Was ist der Sinn dieser Partys, und welches Geheimnis verbirgt Mr. Gatsby ?

Die Geschichte wird aus der Sicht von von Nick Carraway erzählt, einem jungen Mann der als Wertpapierhändler in New York arbeitet und in direkter Nachbarschaft zu Jay Gatsbys imposanten Anwesen ein Haus bezieht. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Als Leser sind wir anfangs, wie die Gäste von Gatsby ahnungslos, wer Mr Gatsby eigentlich ist. Nach und nach schauen wir hinter der Fassade von Gatsby und erkennen seine Einsamkeit. Das Buch setzt sich mit den Ausschweifungen und der Dekadenz der  goldenen Zwanziger („Roaring Twenties“ ) sowie den sozialen Umbrüchen auseinander. Anfangs hatte ich Probleme mit den vielen Namen, dies hat sich aber im Laufe der Geschichte verändert. Es war teils erschreckend zu lesen, wie oberflächlich die Gesellschaft vom Autor beschrieben wird. Das Ende passt wunderbar zur Geschichte.

Fazit: Ein zeitloser Klassiker, der heute (leider) wieder aktuell ist. In einer oberflächlichen Welt sollten wir uns die Zeit hinter der Fassade von Menschen zu blicken. Niemand sollte eine Rolle spielen, es sollte jeder so sein und akzeptiert werden wie er ist.




Freitag, 27. Mai 2022

Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway - Meinung

Der kubanischen Fischer Santiago hat seit vierundachtzig Tagen nichts gefangen, also beschließt er, da sein junger Helfer von seinen Eltern auf ein anderes Boot geschickt wurde alleine, in einem kleinen Ruderboot hinaus aufs Meer zu fahren. Die Eltern des Jungen sagen, der alte Mann sei vom Unglück verfolgt, anfangs scheinen die Eltern Recht zu behalten, da Santiago wieder einen ganzen Tag nichts gefangen hat. Als dann aber ein sehr großer Fisch anbeißt und das kleine Boot hinaus auf das offene Meer zieht, beginnt für beide ein Kampf ums Überleben.


Das Buch „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway  lässt sehr viel Spielraum für Interpretationen. Die reine Story ist vielleicht etwas langweilig, da nicht wirklich viel passiert, aber man muss in die Geschichte eintauchen. Die Gedanken und die Gespräche von Santiago mit dem Fisch sind tiefsinnig und zeigen den innerlichen Zwiespalt von Santiago auf. Hier kann man sehr viel für sich mitnehmen und reininterpretieren, und dies mach für mich das Buch zu einem Klassiker, jeder der das Buch liest, interpretiert das Buch für sich und nimmt etwas eigenes mit.

Fazit: Zu Recht ein zeitloser Klassiker der Weltliteratur.




Freitag, 13. Mai 2022

Die sieben Säulen der Weisheit von T. E. Lawrence - Meinung

Das Buch "Die sieben Säulen der Weisheit" ist ein 1926 erschienener autobiografischer Kriegsbericht, der jedoch eine Menge Hintergrundinformationen über das Leben und die Mentalität der arabischen Völker zeigt. Als sich diese 1916 gegen das Osmanische Reich erheben, kämpft der britischer Agent Thomas Edward Lawrence in vorderster Front an ihrer Seite gegen die Osmanen. Lawrence ist den arabischen Völkern in Freundschaft verbunden und empfindet tiefe Bewunderung für sie.
Das Buch ist recht umfangreich und langatmig für heutige Verhältnisse, mir persönlich haben einige historischen Personen nichts gesagt, das Nachschlagen hat meinen Lesefluss etwas gestört. Aber es war interessant zu lesen, wie vielseitig und zugleich erschreckend der 1. Weltkrieg doch war, viele von uns kennen die verlustreichen und schrecklichen Schlachten in Frankreich, die wenigsten aber kennen den arabischen Kriegsschauplatz.
Der arabische Schauplatz war ein reiner Guerillakrieg und beschränkte sich im Wesentlichen auf Hinterhalte und Handstreiche auf kleinere osmanische Militärposten und Sprengstoffanschläge.

Fazit: Geschichtlich ist das Buch sicherlich überholt, aber zeigt, was mutige Menschen erreichen können, wenn sie für ihre Freiheit kämpfen.




Freitag, 1. April 2022

Die Zeitmaschine von H. G. Wells - Meinung

Klappentext:

Ungläubig staunen die Gäste des genialen Tüftlers über das, was er ihnen berichtet: Mit einer Zeitmaschine sei er achthunderttausend Jahre in die Zukunft gereist. Und dann erzählt er vom Leben zweier Gattungen dort, den kindlichen Eloi und den garstigen Morlocks, die unter der Erde hausen, unterdrückt vom Herrenvolk oben im Grünen. Oder ist es gar nicht so, sondern ganz anders? Fieberhaft lauscht der Besuch, während der Zeitreisende die ganze Wahrheit enthüllt. Mit H. G. Wells’ 'Zeitmaschine' reist der Leser in eine fantastische Utopie von der Zukunft der Menschheit.
 
Meinung: 
In der Ich-Perspektive begleiten wir als Leser den namenlosen Tüftler bei seiner Reise durch die Zeit.  Der Zeitreisende stellt sich dabei als mutiger, jedoch auch überheblicher Mensch dar. Ohne die Hintergründe zu kennen, urteilt er über das Volk der Eloi sowie der Morlocks und stellt den Menschen, die zur seinen Zeit gelebt haben, als überlegene „Rasse“ dar. Als Leser erforschen wir zusammen mit den Zeitreisenden die ferne Zukunft, ABER die Überheblichkeit hat mich stellenweise schon gestört. Auch scheint das ganze Bild des Tüfflers nicht ganz stimmig zu sein, mich hat seine „sportliche Art“ sehr überrascht. Als Leser hätte ich mich gefreut zu erfahren, was die Menschheit bis dahin alles erlebt hat, leider wird darauf kaum eingegangen. Das Buch „Die Zeitmaschine“ (erschienen im englischen Original 1895) mag für seine Zeit spektakulär gewesen sein, doch ist das Thema Zeitreisen in der Popkultur bereits ausführlich durchgekaut.
 
Fazit:

ein interessanter Gedankengang der im Jahre 1895 sicherlich neu war, aber das Buch spielt so weit in der Zukunft, dass das Thema Zeitreisen eher sekundär ist, die Geschichte könnte auch auf einen fremden Planeten spielen.

Donnerstag, 31. März 2022

Das Bildnis des Dorian Gray - Meinung

Bei diesem Werk handelt es sich um eine urheberrechtsfreie Ausgabe.

Dorian Gray ist jung, wunderschön und ziemlich naiv , diese Mischung inspiriert den Maler Basil Hallward der letzte Hand an ein lebensgroßes Porträt des lebensfrohen Dorian Gray legt. Der Maler würde das Bild sehr gerne ausstellen, doch Dorian fühlt sich unwohl bei dem Gedanken, dennoch schenkt Basil Hallward Dorian Gray das Bild. Schnell wird der zynische und geistreiche Lord Henry auf Dorian Gray aufmerksam und nimmt ihn unter seine Fittiche. Dorian Gray fürchtet um seine Schönheit und wünscht sich, dass das Porträt für ihn älter wird und er sein jugendliches Aussehen beibehält. Unter den Einfluss von Lord Henry wird aus  Dorian Gray ein gewissenloser selbstliebender Mensch, der vor nichts zurückschreckt, doch seine Taten bleiben nicht ungesühnt, mit jeder schlechten Tat verändert sich das das Porträt immer etwas mehr…
 
Dorian Gray lebt den Traum der ewigen Jugend, Oscar Wilde nimmt uns mit und zeigt uns, wie aus den Naiven jungen Dorian ein Narziss und menschenverachtendes Individuum wird.  Typisch für das viktorianische Zeitalter, ist die Sprache hochtrabend und poetisch. Aus heutiger Sicht kann man sagen, das Buch sei ziemlich frauenverachtend und an einer Stelle sogar antisemitisch. Dies war aber leider der damalige Zeitgeist, lässt man dies außer acht, bekommt man hier ein zeitloses Meisterwerk. Mir persönlich hat die Tiefgründigkeit gefallen, die zeigt, dass Aussehen ist nicht alles ist.
 
Fazit „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist zurecht ein zeitloser Klassiker.