Freitag, 27. Dezember 2019

Die Stimme des Zorns von Ethan Cross - Rezension

Francis Ackermann jr ist zurück, dieses Mal als FBI-Sonderermittler. Die Shepherd Organisation ist zwar Geschichte, doch die Story um den sympathischen Serienkiller geht weiter. Diesmal geht es für Ackerman jr nach Roswell, um einen neuen Serienmörder zu jagen, das sogenannte "Alien“. Zwar kann Ackermann jr derzeitig nicht auf die Hilfe seines Bruders Marcus hoffen, doch mit Nadia Shirazi bekommt er eine neue Kollegin, die Ackerman jr jahrelang studiert hat.

Wer Ackerman jr noch nicht kennt, lernt diesen anfangs in einem kurzen Interview kennen. Auch wenn es gelegentlich etwas ruhiger zugeht, bliebt der Schreibstil fesselnd; es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Zwar muss man nicht zwingend die vorigen Bände der Shepherd-Reihe gelesen haben, um in die Welt des Francis Ackermann jr einzutauchen, doch versteht man dadurch den ein oder anderen Verweis auf die ältere Fälle eher.

Francis Ackermann jr ist und bleibt einfach der sympathischste Serienkiller der aktuellen Literatur. Sein Humor und seine Art die Dinge zu sehen sind sehr erfrischend.

5 von 5 Sternen

Dienstag, 17. Dezember 2019

Todesfrist von Andreas Gruber - Rezension

Sabine Nemez eine junge Kommissarin beim Münchener Kriminaldauerdienst, will unbedingt zum BKA nach Wiesbaden. Doch ihre Bewerbungen werden alle abgelehnt. Als dann ihre Mutter tot aufgefunden wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Zum Trauern bleibt keine Zeit, denn zum einen wird Sabines Vater verdächtigt und dann taucht auch noch der seltsame Maarten S. Sneijder aus Wiesbaden auf. Zusammen mit der jungen Kommissarin will er den wahren Mörder finden. Ein Wettlauf gegen die Uhr beginnt.
Ein Teil der Handlung spielt in München, andere in Dresden und Wien. Die anfangs zusammenhanglosen Geschichten verweben sich im Laufe des Romans immer mehr. Maarten S. Sneijder ist kein typischer Ermittler sowie kein umgänglicher Kerl. Er tritt einfach jedem auf die Füße, aber seine Art ist erfrischend anders. Besonders seine Art, an Informationen zu kommen, hat mir beim Lesen oft ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert, drei Sätze, nicht mehr, nicht weniger.


Das Buch „Todesfrist“ war mein erster, aber nicht mein letzter Gruber.


5 von 5 Sternen

Dienstag, 3. Dezember 2019

Sorge dich nicht, stirb!: Kommissar Bröhmann optimiert sich von Dietrich Faber - Rezension

Der Besitzer eines Coaching- und Beratungsinstituts, wird tot im Swimmingpool aufgefunden, Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen. Doch viel Zeit für Selbstoptimierung bleibt Herrn Bröhmann nicht, denn der 50. Geburtstag will ja auch geplant werden.
Dietrich Faber hat mit „Sorge dich nicht, stirb!“ einen würdigen Abschluss der Reihe um Kommissar Henning Bröhmann geschaffen und wo Henning ist, dürfen Manni und Hessi nicht fehlen. Zwar ist „Sorge dich nicht, stirb“ nicht der beste Band, aber er ist dennoch ein gelungener Abschluss der Reihe.


Beim Beenden des Buches hatte ich ein lachendes und ein weinendes Auge.

3 von 5 Sterne

Freitag, 29. November 2019

Erhebung von Stephen King - Rezension

Der übergewichtige Scott Carey verliert rasant an Gewicht. Das Ungewöhnliche daran ist, man sieht ihm dies nicht unbedingt an. Scott sieht seine Zeit davonlaufen und möchte noch einige Dinge, die ihm wichtig sind, richtigstellen, eher sein Gewicht bei null angelangt ist.
Leider ist die Beschreibung der einzelnen Figuren etwas oberflächlich, gerne hätte ich mehr über die Charaktere erfahren. Außerdem fehlt mir ein Grund, wieso Scott immer weiter abnimmt.
Mit nur 144 Seiten ist das Buch ziemlich dünn und ziemlich kurzweilig. Anstatt die Geschichte in einem einzelnen Buch zu veröffentlichen, hätte ich mir eine neue Kurzgeschichtensammlung gewünscht. Auch der Ansatz eines politischen Statements kommt hier zu kurz.

Sorry, das geht besser!

1 von 5 Sternen

Mittwoch, 20. November 2019

Die letzten Ihrer Art von Maja Lunde - Rezensionsexemplar

Drei gleichermaßen fesselnde Geschichten aufgeteilt in drei Zeitebenen erwarten uns im neuen Roman "Die letzten Ihrer Art" von Maja Lunde.
  • 1883: Alexandrowitsch Kowrow (Zoologe im St. Petersburger Zoo) erfährt, dass in der Mongolei noch echte Urpferde (Przewalski-Pferde) leben und startet mit dem deutschen Tierfänger Wilhelm Wolff eine Expedition in die Mongolei.
  • 1992: Die Tierärztin Karin will Urpferde zurück in die Mongolei zu bringen, um sie dort auszuwildern.
  • 2064. Eva und Ihre Tochter Isa führen ein karges Leben auf einer norwegischen Farm. Sie versucht, die letzten Kühe und Urpferde über die Runden zu bringen, aber die Natur ist unberechenbar.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, ob die Thematik der Pferde etwas für mich ist. Die Przewalski-Pferde stehen im Buch stellvertretend für die Ausrottung der Arten durch die Menschheit, allerdings ist der Bestand einiger Arten soweit zurückgegangen, dass ohne die Hilfe von Menschen, wie die im Buch beschriebenen Personen Karin und Eva, diese Arten völlig ausgestorben wären.
Zwar ist das Buch nicht ganz so gut wie „Die Geschichte der Bienen“, aber ein würdiger Teil des literarischen Klimaquartetts von Maja Lunde.
Heute gibt’s keine Sterne sondern Pferde
5 von 5 Pferden.

Danke an den btb Verlag und Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.


Eine weitere Rezension zu: Die letzten Ihrer Art von Maja Lunde auf  Sarahs-Buecherregal

Mittwoch, 13. November 2019

"Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf" - Wie die Bahn uns alle irre macht von Maria Wiesner - Rezensionsexemplar

Züge, die sich in Luft auflösen, stundenlange Verspätungen, fehlende Sitzplatzreservierungen und ewige Baustellen. Die FAZ-Redakteurin Maria Wiesner sammelt in diesem Buch erschreckende Beispiele für den alltäglichen Wahnsinn mit der Deutschen Bahn.
Als Pendler habe ich viele dieser Geschichten in ähnlicher Weise selber erlebt und kann bestätigen, dass die Geschichten wahr sein müssen, obwohl diese so unglaublich klingen. Dabei ist der Ausfall des W-Lan noch das kleinste Problem.
Für meinem Geschmack hätte das Buch etwas mehr Sarkasmus vertragen können. Das Buch ist zwar etwas kurzweilig, aber dennoch interessant. Am besten das lässt sich das Buch am Bahnsteig lesen, wenn mal wieder der gewünschte Zug zu spät oder erst gar nicht kommt.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen

Mehr Infos zum Buch gibt es direkt beim Verlag
https://www.harpercollins.de

Danke an Harper Collins für das Rezensionsexemplar.

Freitag, 8. November 2019

Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt von Biyon Kattilathu - Rezension:

Rahul, der Lebensfrohe, singende Rikscha-Fahrer in Neu-Delhi nimmt uns in seiner Rikscha, der „Nanni“, auf eine Reise durch Neu-Delhi und zu uns selber mit. Im Verlauf des Buches lernen wir die verschiedensten Fahrgäste kennen, jeder mit seinen eigenen Problemen und Wünschen. Doch eins haben Sie alle gemeinsam; Sie verlassen die Rikscha glücklicher, als sie eingestiegen sind.
Es gibt Bücher, die liest man in einem Rutsch durch und die Weisheiten, die einen weiterbringen sollen, verblassen direkt nach dem Schließen des Buches und es gibt Bücher wie dieses. Bücher die einen aufwühlen, die an den alten Gedankenmuster kratzen und die Welt in einem anderen, besseren Licht darstellen lassen.
Eine weitere Besonderheit ist die Interaktion mit der GU MIND&SOUL PLUS APP.
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es die Möglichkeit die Seite mit der App zu scannen und so zu den Videobotschaften des Autors zu gelangen. Die Videos zeigen Biyon in Neu-Delhi genau dort, wo das jeweilige Kapitel endet.
Dr. Biyon Kattilathu schafft es seine positive Art und seine Lebensweisheiten auf jede einzelne Buchseite zu bringen. Das Buch ist ein wahrer Gamechanger.

5 von 5 Sternen

Mittwoch, 6. November 2019

Zimmer 19 von Marc Raabe - Rezension


Zimmer 19 ist der zweite Fall des Berliner LKA Ermittlers Tom Babylon sowie der Psychologin Sita.
Statt des angekündigten Eröffnungsfilms wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film zur Premierenfeier der Berlinale gezeigt. Das Opfer, die Tochter des Berliner Bürgermeisters. Schnell wird allen klar, dies ist kein gewöhnlicher Fall.
Bei den verschiedene Handlungssträngen erfahren wir diesmal mehr über die Vergangenheit von Sita und Bene. Am Ende fügen sich alle Stränge schlüssig zusammen.
Wie auch der erste Band (Schlüssel 17) liest sich „Zimmer 19“ ziemlich rasant.
Marc Raabe schafft es, die Spannung bis zur letzten Seite zu halten. Das Ende lässt auf einen 3. Band der Reihe um Tom Babylon hoffen.
Bei Zimmer 19 handelt es sich um einen würdigen Nachfolger von „ Schlüssel 17“. Mir hat das Buch sehr viel Spass gemacht. Der erste Band sollte unbedingt vorher gelesen werden.

5 von 5 Sterne

Freitag, 25. Oktober 2019

Brennen muss Salem von Stephen King (Erweiterte Neuausgabe 2010) - Rezension

Der wenig erfolgreiche Autor Ben Mears kehrt in seine Heimatstadt Jerusalem's Lot zurück um dort für sein neuestes Buch zu recherchieren. Besonders interessiert ihn das Marsten-Haus, welches wie ein „dunkler Wächter“ über die Stadt wacht.
Schnell muss er feststellen, dass etwas in der Stadt sein Unwesen treibt: ein Vampir.
Brennen muss Salem ist einer der besten Bücher von King, die ich je gelesen habe. Die Geschichte um Vampire in Jerusalem's Lot ist spannend ab der ersten Seite. Besonders haben mir die düsteren Illustrationen sowie die zwei Kurzgeschichten dieser Ausgabe gefallen. Stephen King beweist in diesem Buch, das er der Meister des Horrors ist.
Der beste Roman über Vampire, den es gibt.

5 von 5 Sternen

Donnerstag, 24. Oktober 2019

1913 Der Sommer des Jahrhunderts von Florian Illies - Rezension

Respekt an den Autor, das Buch war sicherlich eine große Herausforderung, was die Recherche betrifft. Leider hat es mir nicht ganz so gut gefallen. Zwar liest sich das Buch flüssig in einem durch, aber ich habe was anders erwartet. Ich dachte, es geht um einen Querschnitt der Gesellschaft, was die Menschen antreibt, was sie bewegt, was für Nöte und Ängste sie haben. Stattdessen ist es eher eine Liste von Ereignissen des Jahres 1913, aber nicht aus Sicht der einfachen Menschen, sondern eher aus Sicht der Künstler und Schriftsteller dieser Zeit.
Interessant  finde ich aber  sind die Möglichkeiten die der Autor aufzeigt, Hitler und Stalin treffen sich beim Spaziergang  durch den Schlosspark Schönbrunn.
Für Kunsthistoriker vielleicht interessant aber nicht für mich.
Sorry Herr Illies

Von mir gibt es 2 von 5 Punkten