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Freitag, 29. Oktober 2021

Gwendys Zauberfeder von Richard Chizmar - Rezension

Die lebensfrohe und immer nette Gwendy Peterson ist nun Politikerin in Washington. Vor 25 Jahren wurde sie in Castle Rock von einem mysteriösen Mann mit einem seltsamen Wunschkasten betraut, der das Potential hat, die Welt zu vernichten. Damals konnte sie den mysteriösen Kasten loswerden aber nicht vergessen. Als der Kasten urplötzlich bei ihr auftaucht, führt Gwendys Weg zurück in ihre Heimatstadt Castel Rock. Es ist Winter in der kleinen Stadt Castle Rock, doch von Weihnachtsstimmung ist wenig zu merken, denn Sheriff Norris Ridgewick und sein Team suchen verzweifelt nach vermissten Mädchen. Hängt das Auftauchen des Wunschkastens mit dem Verschwinden der Mädchen zusammen ?

Stephen King ist zurück, okay nicht ganz, den eigentlich müsste es heißen Richard Chizmar ist zurück und hat King im Gepäck. Das Buch kommt leider nicht an Magie von Gwendys Wunschkasten heran. Beim Lesen hatte ich das Gefühl ein unfertiges Buch vor mir zu haben, es bleiben lose Enden zurück und offene Fragen werden nicht geklärt. Spannungstechnisch passiert in diesem Buch auch sehr wenig, Die Lösung (wenn man von Lösung sprechen kann) der Entführungsfälle ist mehr als dürftig. Wer das Buch dennoch lesen möchte, sollte zuerst den ersten Band lesen. Auch der Buchtitel ist irreführend. Positiv ist aber das Wiedersehen mit Gwendy, Sheriff Norris Ridgewick und natürlich mit Castle Rock. Ist schön zu erfahren, was aus Gwendy geworden ist.

Fazit

Gwendys Zauberfeder ist kein King, es ist eher der Versuch wie ein King zu sein, leider misslingt der Versuch so ziemlich.

3 von 5 Sternen



Freitag, 27. August 2021

Billy Summers von Stephen King - Rezensionsexemplar/Rezension

Billy ist ein amerikanischer Kriegsveteran und ein hervorragender Scharfschütze. Nach seinem Einsatz im Irak hat er das Militär verlassen und verdient nun sein Geld als Auftragskiller. Sein neuster Job ist so lukrativ, dass er danach ausgesorgt hat und ein neues Leben beginnen will. Geblendet vom vielen Geld lässt sich Billy auf diesen letzten Auftrag ein und gerät selbst ins Fadenkreuz mächtiger Hintermänner. Auf seiner Flucht lernt er die junge Alice kennen, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Wie geht Billy mit dieser für ihn neuen Situation um? Rache oder Gerechtigkeit, welchen Weg wird Billy einschlagen? 

Dieses Buch von Stephen King ist anders als alles, was er zuvor geschrieben hat. Das Buch kommt (fast) ohne Horror, Mystery oder Übernatürlichem aus. Besonders hat mir die Entwicklung von Billy und seine vielen Rollen, in die er während der Geschichte schlüpft, gefallen. Billy ist kein „stupider“ Auftragskiller, er tötet „nur“ schlechte Menschen. Geprägt von seinen Erfahrungen aus den Irak Krieg und einem Verlust, den er in seiner Jugend erfahren musste, hat er ein feines Gespür für Ungerechtigkeit entwickelt, welches ihn bei seiner Begegnung mit Alice und seinen Aufträgen zugutekommt. Billy Summers ist für mich einer der sympathischsten Auftragskiller in der modernen Literatur. Er liebt Bücher/Comics und versucht sich selber als Autor seiner Lebensgeschichte, bei der Realität und Fiktion verschwimmen und so ein neues Werk erschaffen. Mit seinen 720 Seiten ist das Buch ziemlich dick, und hätte sicherlich mit weniger Seiten auskommen können, aber Geschichte und die Erlebnisse von Billy müssen erzählt werden um einen „Rundumblick“ auf den Charakter werfen zu können.

Fazit

Stephen King beweist, dass er nicht nur Horror kann. Das Buch „Billy Summers“ ist eine Hommage ans Schreiben. Es ist vielleicht kein typischer King, aber mir hat das Buch gefallen, weil es eben „anders“ ist und King hier beweist, dass er einer der größten Autoren unserer Zeit ist. Einzig das Ende hat mich gestört. Fans von seinen älteren Werken werden die Verknüpfungen zu anderen King-Werken erkennen.


4,5 von 5 Sternen




Montag, 12. April 2021

Später von Stephen King - Rezension

Eigentlich ist Jamie Conklin ein ganz gewöhnlicher, neunjähriger Junge wäre da nicht seine Gabe tote Menschen sehen und mit ihnen in Kontakt treten zu können und davon gibt es in Manhattan eine Menge. Jamies alleinerziehende Mutter Thia versucht alles um ihren Sohn zu beschützen, doch leider verläuft ihr Beruf als Literaturagentin nicht nach Plan. Als dann auch noch ihr ihr lukrativster Autor stirbt ohne seine Bestsellersaga beenden zu können, bleibt Thia keine Wahl, sie muss auf Jamies Gabe zurückgreifen, doch damit setzt sie ungewollt eine Spirale aus unabsehbaren Ereignissen in Gang, von denen nicht alle positiv sind…

Das Buch ist aus der Sicht von Jamie Conklin geschrieben, der im Buch mehrmals wiederholt, dass es sich hierbei um eine Horrorstory handelt, doch leider muss ich Jamie widersprechen. Anfangs liest sich die Geschichte noch recht spannend, verliert dann aber immer mehr an Spannung, bis sie irgendwann nur noch dahinplätschert. Das Setting, ein Junge sieht tote Menschen, klingt spannend, doch macht in diesen Fall King nicht genug daraus, der „Horror“ bleibt aus. Jamies Mutter wirkt immer etwas überfordert, Liz, die Partnerin von Thia füllt die Rolle als „Böser Polizist“ nicht aus und wirkt etwas fehl am Platz. Auch das große Finale, an dem Liz beteiligt ist wirkt nicht ganz ausgearbeitet.

Wer den Roman „ES“ von Stephen King kennt, kennt auch das „Ritual von Chüd“ der epische Kampf zwischen dem „Looser Club“ und Pennywise. Was in „ES“ noch ein Epischer Kampf um Leben und Tod war, ist in „Später“ nur noch ein Schatten seiner selbst, ideenlos und fade, irgendwie wie die ganze Geschichte.

Fazit: Das Buch Später scheint nicht so recht ins King Universum zu passen, zwar gibt es mit dem „Ritual von Chüd“ eine Verbindung zum Klassiker „ES“, aber das war es auch schon. Des Weiteren finde ich das Buch mit gerade einmal 304 Seiten recht kurz und für 22 Euro Neupreis recht teuer. Für Hardcore King Fans nicht unbedingt ein Muss. Spart euch das Geld und lest das Buch „Später“ lieber später, wenn ihr es gebraucht kaufen könnt.

3 von 5 Sternen




Dienstag, 16. März 2021

Das schwarze Haus von Stephen King - Rezension

Willkommen zurück in den Territorien. Erinnern sie sich noch an den Schutzmann Jack Sawyer? Dieser ist nun erwachsen geworden, doch die Macht des Talismans begleitet ihn weiterhin, auch wenn er sich dessen nicht immer bewusst ist. Nun ist Jack doch zurück, doch was ist passiert?

Eigentlich könnte das Leben in French Landing im US-Bundesstaat Wisconsin wunderschön sein, wäre da nicht der Fisherman, der die wehrlosen Kinder entführt, sie teilweise verspeist und deren Eltern Teile von ihnen schickt. Der Sheriff ist völlig ratlos und bittet verzweifelt Jack, einen pensionierten Polizisten aus Los Angeles um Hilfe. Doch wie fängt man einen Serienmörder, der nicht von dieser Welt zu sein scheint?

Wie bereits erwähnt ist „Das schwarze Haus“ der Fortsetzungsroman von „Der Talisman“ und dennoch ist er anders als andere Bücher von Stephen King. Anfangs bin ich sehr schwer in die Geschichte gekommen, habe das Buch abgebrochen um dann es erneut anzufangen. Die ewig lange Einleitung ist sehr nervig, in der Vogelperspektive lernen wir bereits am Anfang die wichtigsten Protagonisten kennen, dies ist ziemlich zäh und langweilig. Wäre es kein Buch von Stephen King hätte ich das Buch bereits in den ersten 100 Seiten abgebrochen. Aber das dran bleiben lohnt sich im Verlauf der Geschichte. Wir erfahren nicht nur neues über die Territorien sondern auch über den dunkeln Turm (Der Mittelpunkt aller Stephen King Geschichten), bzw. den Scharlachroten König. Vielleicht ein der ein oder andere Charakter in diesem Buch völlig überzogen, vielleicht ist die Geschichte auch zu lang, aber es ist doch ein echter King. Das Ende hat mich etwas enttäuscht, ich habe etwas anderes erwartet oder gar gewünscht, aber es rundet die Geschichte ab. Das Buch „Der Talisman“ braucht man zwar vorher nicht zu lesen, ABER ich würde es jedem empfehlen, gerade zum Ende hin könnte etwas Vorwissen nicht schaden.

3,5 von 5 Sternen

Montag, 1. März 2021

Vier nach Mitternacht von Stephen King - Rezension

Die Novellensammlung „Vier nach Mitternacht“ besteht aus den folgenden Novellen

Langoliers

Das heimliche Fenster

Der Bibliothekspolizist

Zeitraffer


Langoliers

Was als routinemäßiger Nachtflug begann, wird für einige Passagiere zum Albtraum. Alle Passagiere, die während des Fluges „wach“ waren, sind verschwunden, einschließlich der Crew und den Piloten. Übrig geblieben sind nur die, die geschlafen haben. Zum Glück für alle Überlebenden ist noch Co-Pilot Brian Engle, der als „normaler Passagier“ an Bord war, übrig geblieben. Dieser übernimmt sofort das Cockpit und landet das Flugzeug auf dem nächstgelegenen Flughafen. Nach der Landung wird schnell klar, dass irgendwas nicht stimmt, der Flughafen ist menschenleer, es gibt keine Geräusche, das vorhandene Essen schmeckt nach gar nichts. Der durchgeknallte Geschäftsmann Craig Toomy fängt plötzlich an von den Langoliers zu reden und das blinde Mädchen Dinah Bellman hört unheimliche Geräusche in der Ferne. Schnell steht fest, sie müssen diese Welt verlassen.

Das heimliche Fenster, der heimliche Garten

Der geschiedene Schriftsteller Mort Rainey hat sich in sein Holzhaus am Tashmore Lake völlig zurückgezogen. Als dann eines Tages der geheimnisvolle John Shooter auftaucht und behauptet, dass Mort einer seiner Geschichten gestohlen passieren hat, merkwürdige Dinge. Schnell ist für Mort klar, dass John Shooter dahinterstecken muss, doch existiert John Shooter wirklich?

Zeitraffer

Kevin Delavan feiert seinen 15.Geburtstag und bekommt eine Polaroid Sofortbildkamera, doch mit dieser scheint etwas nicht zu stimmen, den egal was Kevin fotografiert, das Ergebnis ist immer dasselbe, statt seines Motives erhält er nur das Bild eines Hundes. Dieser Hund schien von Foto zu Foto näher zu kommen

Fazit

Wie jede Kurzgeschichtensammlung gibt es auch hier Stärken und Schwächen. Während „Langoliers“ mir von der Länge und vom Erzähltempo gut gefallen hat, fand ich z.b. die Novelle „Der Bibliothekspolizist“ und „Zeitraffer“ zu langgezogen. Bei „Das heimliche Fenster, der heimliche Garten“ macht in meinen Augen der Epilog die Geschichte zu sehr kaputt. In "Zeitraffer" treffen wir Figuren, die eine große Rolle in dem Buch „Needful Things-In einer kleinen Stadt“ bekommen werden.

Alles in allem kann man aber sagen, dass „Vier nach Mitternacht“ eine solide Novellensammlung von King ist. Auch leidenschaftliche Besucher von Castle Rock kommen hier auf ihre Kosten.


4 von 5 Novellen