Eine wagemutige Expedition, bestehend aus Jean-Louis de Vénasque und seinem alten Schulkameraden Jacques Ceintras, bricht mit ihrem Ballon zum Nordpol auf, doch anstatt nur Eis und Schnee entdecken sie eine unerforschte Welt. Dort hat die Evolution einen anderen Weg eingeschlagen und eine für uns Menschen unbekannte Rasse entwickelt, die unserer in bestimmten Punkten sehr ähnlich ist.
Das Buch Ungeheuer am Nordpol ist 1927 erschienen und steht in einer großen literarischen Tradition, dessen bekanntestes Werk wohl "Die vergessene Welt" von Arthur Conan Doyle (Erstveröffentlicht 1912) ist.
Charles Derennes gelingt es, ein beklemmendes Gefühl von Klaustrophobie in der scheinbar unendlichen Weite der Arktis zu erzeugen gepaart mit einer schauerlichen Beschreibung der fremden Wesen.
Der Roman ist ein perfektes Beispiel für die "Verlorene-Welt"-Literatur, die in der Zwischenkriegszeit so beliebt war. Er atmet den Geist einer Ära, die von Entdeckerlust und dem Wettlauf zu den letzten weißen Flecken auf der Landkarte besessen war.
Aber der Roman hat noch mehr zu bieten, unter der Oberfläche des Abenteuers schwingen einige interessante Themen mit:
Die fremden Wesen sind die Verkörperung des absolut "Anderen". Sie sind nicht böse, sie sind einfach nur fremd – und damit eine existenzielle Bedrohung für die menschlichen Eindringlinge.
Der Nordpol symbolisiert das Ende der bekannten Welt. Mit eigenen Regeln.
Die Expedition wird mit etwas konfrontiert, das sich jeder wissenschaftlichen Kategorisierung entzieht.
Fazit
Ein vergessenes Fossil der Abenteuerliteratur in völliger Tradition von Jules Verne.
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