Sonntag, 18. Februar 2024

Die Abenteuer des Huckleberry Finn von Mark Twain - Meinung

“Die Abenteuer des Huckleberry Finn” ist der erfolgreichste Roman von Mark Twain und gilt als Schlüsselwerk der US-amerikanischen Literatur. Der Roman wurde am 10. Dezember 1884 in Großbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Huck Finn erzählt, einem Jungen, der in seiner Zeit und seiner Umwelt verhaftet ist, sie aber auch in Frage stellt. Der Roman liefert eine detailreiche Beschreibung der Menschen und Orte an den Ufern des Mississippi und gibt ernüchternde und bissige Einblicke in die fest verwurzelten Verhaltensweisen dieser Zeit, insbesondere den Rassismus und die Sklaverei.

Nachdem Huck Finn mit seinem Freund Tom Sawyer einen Schatz gehoben hat, ist er wohlhabend und wohnt bei der Witwe Douglas und Miss Watson, die ihn streng erzieht. Huck sehnt sich nach seinem früheren unbeschwerten Leben. Als er mitbekommt, dass sein geldgieriger und gewalttätiger Vater in der Stadt erscheint, um sich Hucks Geld unter den Nagel zu reißen, verkauft er sein Vermögen an Richter Thatcher. Kurz darauf wird er von seinem Vater gefangen genommen, kann jedoch fliehen und stößt auf Jim, einen Haussklaven. Die Beziehung zwischen Huck und Jim vertieft sich mit der Zeit zur Freundschaft, in der die unterschiedlichen Hautfarben keine Rolle mehr spielen. Das Buch ist eine scharfe Kritik an der Sklaverei und dem Rassismus, die in der Zeit vor dem Bürgerkrieg herrschten und hat viele Leser dazu angeregt, über die Ungerechtigkeit und die Grausamkeit des Systems nachzudenken und sich für die Rechte und die Würde aller Menschen einzusetzen.

Mir persönlich haben die Abenteuer von Huck Finn nicht sosehr gefallen. Obwohl das Buch seine Stärken hat, scheint es dennoch aus der Zeit gefallen zu sein. Die einzelnen Geschichten bieten kaum Spannung.

Das Buch beinhaltet das N-Wort, welches für PoC diskriminierend und beleidigend sein könnte.



Samstag, 17. Februar 2024

Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth - Meinung

In “Jugend ohne Gott” entfaltet Ödön von Horváth eine fesselnde Erzählung, die durch die Augen eines 34-jährigen Gymnasiallehrers betrachtet wird. Dieser Protagonist befindet sich in einem Zustand, der zunehmenden Entfremdung sowohl von seinen Schülern als auch von der Gesellschaft, die von einem totalitären, faschistischen Regime beherrscht wird. Trotz seiner anfänglichen Anpassung an die herrschenden Umstände, erwacht in ihm ein Widerstand gegen die menschenfeindliche Haltung seiner Umgebung.

Veröffentlicht im Jahr 1937, wurde das Buch bereits im Frühjahr 1938 auf die “Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums” gesetzt. Die “Geheime Staatspolizei” erhielt den Befehl, alle auftauchenden Exemplare sofort zu beschlagnahmen. Dies war eine direkte Reaktion auf Horváths mutige Positionierung gegen die Nationalsozialisten, obwohl er sie im Buch nicht explizit nennt.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Buch das N-Wort enthält, was in der heutigen Zeit als unangemessen und beleidigend angesehen wird.



Freitag, 16. Februar 2024

Die Ballade von Max und Amelie von David Safier - Rezension

Narbe, die einäugige Hündin, kann sich nicht vorstellen, jemals Zuneigung zu erfahren. Doch dann kreuzt der sanftmütige Max ihren Weg, der sich auf der Müllhalde verirrt hat, die Narbe ihr Zuhause nennt.

Er berichtet von seinem idyllischen Leben bei den Menschen, und getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Dasein, schließt sich Narbe dem Fremden auf seiner gefahrvollen Rückreise an. Auf ihrer Reise wird Max von nächtlichen Visionen heimgesucht, in denen er und Narbe ein Liebespaar sind, das von einem Menschen getötet wird. Sind es bloß Träume oder verborgene Erinnerungen? Narbe sträubt sich zunächst gegen die Vorstellung, dass es ihre Bestimmung sein könnte, Max zu lieben. Doch gerade, als sie beginnt, vorsichtig an das Gute zu glauben, tritt der Mensch aus Max' Träumen in Erscheinung …
Dies ist keine herkömmliche, liebenswerte Hundegeschichte und sie ist auch nicht humorvoll. Stattdessen ist sie erschütternd und gleichzeitig von erhabener Schönheit. Obwohl das Thema der Seelenwanderung nicht meinen Geschmack trifft, bleibt es dennoch ein bemerkenswertes Buch. Die kurzen Kapitel erhöhen den Lesefluss.
Fazit: Vielleicht kann man sich streiten, ob Hunde wirklich so denken und handeln, aber wer sich auf die Geschichte einlässt bekommt eine, liebenswerte Geschichte, über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.

4 Sterne



Montag, 29. Januar 2024

Der Hund der Baskervilles von Sir Arthur Conan Doyle - Hörbuch

“Der Hund der Baskervilles”, der dritte Roman in der Sherlock Holmes Reihe, ist ein Meisterwerk von Sir Arthur Conan Doyle und zählt zu den renommiertesten Detektivgeschichten aller Zeiten.

Die Handlung entfaltet sich im spätviktorianischen England, genauer gesagt in der malerischen, aber rauen Landschaft von Dartmoor. Im Zentrum der Geschichte steht die Familie Baskerville, die von einem unheimlichen Fluch in Gestalt eines dämonischen Hundes verfolgt wird.

Nach dem rätselhaften Ableben des alten Sir Charles Baskerville tritt Sir Henry Baskerville, der letzte lebende Nachfahre der Familie, seine Reise aus Kanada an. Angesichts seiner eigenen Sicherheitsbedenken beauftragt Dr. Mortimer, der Testamentsvollstrecker, den brillanten Detektiv Sherlock Holmes, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Sherlock Holmes, die Dritte. Diesmal bekommt es der Meisterdetektiv mit einem ebenbürtigen aber auch mysteriösen Gegner zu tun. Mir hat die Geschichte besser als die beiden Vorgänger gefallen. Dr. Watson bekommt in diesem Fall mehr Spielraum selber ermitteln zu können. Auch das Setting mit dem Moor und einem grausamen Hund, der direkt aus der Hölle entsprungen zu sein, hat zur Spannung beigetragen.

Sprecher: Der Sprecher Erich Räuker schafft es die Geschichte spannend vorzutragen. Die Stimme ist sehr angenehm, das Zuhören macht Spaß.

Fazit: Eine der renommiertesten Detektivgeschichten aller Zeiten.



Sonntag, 28. Januar 2024

Die Bibliothek des Wahnsinns: Seltsame Bücher, skurrile Manuskripte und andere literarische Kuriositäten von von Edward Brooke-Hitching - Vorstellung

Edward Brooke-Hitching lädt uns in “Die Bibliothek des Wahnsinns” auf eine faszinierende Expedition durch die Annalen der Literatur ein. Er navigiert uns durch die düsteren Tiefen der Literaturwelt, um die merkwürdigsten Werke zu entdecken, die jemals verfasst wurden, und enthüllt die packenden Geschichten hinter ihrer Entstehung. “Die Bibliothek des Wahnsinns” ist eine Sammlung von Büchern aller Größen, von solchen, die mit Blut verfasst wurden, solchen, die tödlich sind, bis hin zu solchen, die mit Codes und Chiffren gefüllt sind. Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise zu den literarischen Kuriositäten aus aller Welt! Eine einzigartige, reich illustrierte Sammlung der bizarrsten literarischen Werke und die unglaublichen Geschichten ihrer Entstehung. Von einem Koran, der mit dem Blut von Saddam Hussein geschrieben wurde, über Bücher, die in Menschenhaut gebunden sind, bis hin zu einer Bibel, die eine Pistole verbirgt.

Das Buch zeichnet sich durch eine ausgewogene Struktur aus. Die Texte werden stets durch Fotos, Gemälde und Bilder ergänzt, die den Inhalten einen angemessenen Kontext verleihen. Darüber hinaus wird das Verständnis des Gelesenen durch die fortschreitende Erklärung gefördert. Die Option, das Buch in einem Zug zu lesen, unterstreicht seine Spannung und Faszination.

Edward Brooke-Hitching, Spross eines Antiquariatsbesitzers und begeisterten Sammlers von Schriften englischer Entdecker und Forscher, führt das Erbe seines Vaters fort und bewohnt eine Welt, die von alten Karten und verstaubten Büchern übersät ist, in der pulsierenden Metropole London.



Freitag, 26. Januar 2024

Buy Local

 Liebe Bücherfreunde,

heute möchte ich euch ein Thema ans Herz legen, das mir sehr wichtig ist: Buy Local. Was bedeutet das? Ganz einfach: Kauft lokal ein, statt online zu bestellen. Warum? Weil ihr damit nicht nur eure Lieblingsbuchhandlung unterstützt, sondern auch eure Stadt, eure Region und eure Umwelt.

Ich weiß, online zu bestellen ist oft bequem, schnell und günstig. Aber habt ihr euch mal überlegt, was das für Konsequenzen hat? Online-Bestellungen verursachen viel Verpackungsmüll, lange Lieferwege und hohe CO2-Emissionen. Außerdem schaden sie der lokalen Wirtschaft, denn sie entziehen ihr Geld, das sonst in der Region bleiben würde. Das gefährdet Arbeitsplätze, Vielfalt und Lebensqualität.

Deshalb plädiere ich dafür, dass wir uns alle mehr für unsere Stadt einsetzen und die Vorteile des lokalen Einkaufs nutzen. Denn wenn wir lokal einkaufen, fördern wir nicht nur die regionalen Wirtschaftskreisläufe, sondern auch die Attraktivität und den Charakter unserer Städte und Regionen. Wir erhalten die Einkaufsvielfalt und die lokalen Besonderheiten, die unsere Stadt einzigartig machen. Wir stärken die sozialen Bindungen und das Gemeinschaftsgefühl, denn wir kommen mit anderen Menschen in Kontakt, die unsere Leidenschaft für Bücher teilen. Wir profitieren von der Beratung und dem Service durch qualifiziertes Fachpersonal, das uns die besten Bücher empfehlen kann. Wir unterstützen kulturelle und soziale Projekte vor Ort, die unsere Stadt lebendiger und schöner machen.

Und das Beste: Wir können die Bücher vor dem Kauf ansehen, anfassen und testen. Wir können in ihnen schmökern, sie riechen und fühlen. Wir können uns von ihnen inspirieren, unterhalten und verzaubern lassen. Wir können uns mit ihnen eine Auszeit vom Alltag gönnen und in andere Welten eintauchen.

Das ist es, was Bücher für mich ausmacht. Und das ist es, was ich jedem wünsche. Deshalb sage ich: Buy Local. Kauft lokal ein, statt online zu bestellen. Ihr tut euch und eurer Stadt damit einen großen Gefallen.

Wie seht ihr das? Kauft ihr lieber lokal oder online ein? Was sind eure Gründe dafür? Ich freue mich auf eure Kommentare.





Montag, 15. Januar 2024

Das Karpatenschloss von Jules Verne - Meinung

Das Karpatenschloss ist ein Roman des französischen Autors Jules Verne, der erstmals 1892 unter dem französischen Titel “Le Château des Carpathes” veröffentlicht wurde.

Die deutschsprachige Ausgabe erschien 1893.

Die Handlung spielt in Karpaten/Transsylvaniens.

Der Schäfer Frik beobachtet das verlassene Schloss des Barons von Gortz und berichtet den Bewohnern des Ortes Werst von merkwürdigen Vorkommnissen. Trotz geheimnisvoller Stimmen und seltsamen Lichterscheinungen versucht der Förster Nick Deck zusammen mit dem „Arzt“ des Dorfes, das Schloss zu erkunden
Die Geschichte nimmt eine Wendung, als Graf Franz von Telek und seine Begleitung Rotzko im Dorf eintreffen. Das Buch ist eine Abenteuergeschichte mit der richtigen Prise Mysterium, Spannung und einem Tick Romantik.
Das Buch wurde 1981 als tschechoslowakische Filmkomödie unter dem Titel “Das Geheimnis der Burg in den Karpaten” adaptiert.



Samstag, 13. Januar 2024

Der Seite-69-Test

Sie möchten wissen, ob sich ein Buch lohnt? Dann probieren Sie den Seite-69-Test aus, den der kanadische Philosoph und Medientheoretiker Marshall McLuhan vorgeschlagen hat.

Der Test ist einfach: Lesen Sie sich Seite 69 eines beliebigen Buches durch. Wenn sie Ihnen gefällt, werden Sie vermutlich auch das ganze Buch mögen. Wenn nicht, lassen Sie lieber die Finger davon.

Marshall McLuhan war ein einflussreicher Denker, der sich mit den Auswirkungen von Medien auf die Gesellschaft beschäftigte. Er prägte Begriffe wie “das Medium ist die Botschaft”.

Was halten Sie von dieser Methode? Haben Sie sie schon einmal ausprobiert?



Freitag, 12. Januar 2024

Vergiss den Stapel ungelesener Bücher

Die Vorstellung, dass der Stapel ungelesener Bücher, die wir dringend lesen sollten oder wollen, ein Irrtum ist, ist weit verbreitet. Tatsächlich ist der Stapel ungelesener Bücher für jeden von uns gleich groß und so gewaltig, dass er nicht von einer Kamera erfasst werden kann. Es ist nicht nur ein Stapel, es können fünf Stapel, ein ganzes Regal oder sogar zehn Regale voller ungelesener Bücher sein. Es könnten Bücher sein, die in Bananenkisten oder ähnlichen Behältern verpackt und in der Garage, im Keller oder auf dem Dachboden gelagert werden.

Der Begriff “Stapel” bezieht sich hier einfach auf die Menge, und die Menge der ungelesenen Bücher ist für uns alle gleich - es ist die gewaltige Menge aller jemals geschriebenen Bücher. Wir sprechen nur von den Büchern, die für Sie zugänglich sind.

Es besteht absolut kein Grund für Minderwertigkeitskomplexe oder zum Jammern, weil man 100 Bücher zu Hause hat, die man noch nicht gelesen hat. Tatsächlich hat man Zehntausende von Büchern, die man noch nicht gelesen hat, sie liegen einfach nicht in der eigenen Wohnung. Die Menge der Bücher, die in einem Jahr in Deutschland erscheint, übersteigt bei weitem das, was ein Mensch in einem sehr langen Leben des unermüdlichen, schnellen Lesens bewältigen könnte.

Die Menge der ungelesenen Bücher übersteigt ein Leserleben in unfassbaren Dimensionen. 99,99999% aller jemals geschriebenen Bücher bleiben ungelesen. Lassen Sie sich also nicht von Ihrem Stapel ungelesener Bücher stressen. Wenn er Sie wirklich beunruhigt, denken Sie daran, dass Sie gut mit Büchern versorgt sind. Sie können jederzeit etwas Neues lesen und von einem Buch zum anderen springen.




Freitag, 5. Januar 2024

Agonie auf der Rolltreppe von Sebastian Kreimeier - Rezensionsexemplar

Die Gesellschaft, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Die Wirtschaft, in Form von zwei Unternehmen, BuddyCorp im Westen und CopyCatGroup im Osten, dringen auch in die letzten Bereiche des täglichen Lebens ein. Freude, Träume und sogar die Namensgebung für Neugeborene unterliegen der Kontrolle der beiden Unternehmen, doch bevor dieser Konflikt ausarten kann, müssen die Konzerne dafür sorgen, dass die unteren Gesellschaftsschichten nicht rebellieren können. Mitten in den Wirren des allesverschlingenden Kapitalismus lebt Basti Fantasti, ein Jung-Akademiker, der nach seinem Studium arbeitslos ist und in einer tiefen Sinnlosigkeit verfällt. Soll Basti das „Spiel“ der beiden Konzerne mitspielen, oder gegen das System rebellieren?

Das Buch "Agonie auf der Rolltreppe" von Sebastian Kreimeier regt zum Nachdenken an. In was für einer Gesellschaft wollen wir in (naher) Zukunft leben und in wie weit lassen wir große Konzerne an unserem Leben teilhaben? Was darf der Markt und wo fängt die Ethik an? Das Buch ist voller solcher Fragen. Man muss beim Lesen schon konzentriert sein, um das ganze Ausmaß des Geschriebenen zu verstehen und zu verarbeiten, dadurch ging mir beim Lesen der rote Faden verloren. Auch die Entwicklung von Basti war für mich nicht ganz nachvollziehbar, vielleicht wäre etwas weniger am Ende doch mehr gewesen. Die Sprache ist sehr bildhaft. Die im Titel beschriebene Rolltreppe kann einmal als Karriereleiter verstanden werden, oder als kapitalistisches System, was immer höher hinaus will.

Fazit: Das Kapital von Karl Marx trifft auf 1984 von Georg Orwell. Für politisch und wirtschaftlich interessierte Menschen bietet dieses Buch eine breite Fülle an Themen.