Freitag, 22. Mai 2020

Warum meiner Meinung nach Motivationsbücher schwer zu rezensieren sind und was ein gutes Motivationsbuch für mich ausmacht.



Motivations- bzw. Selbstoptimierungsbücher gibt es wie Sand am Meer, wie soll man da das beste für sich finden. Hier ist auch gleich der erste Knackpunkt. Was will ich genau erreichen und warum?

Das „Warum“
Warum will ich abnehmen, warum will ich mehr Geld, warum will ich fitter werden, warum will ich xyz erreichen und warum gerade dieses Buch? Das „Warum“ ist der Schlüssel zum Erfolg. Viele Bücher beachten diesen Aspekt gar nicht, sie wollen uns eine Zauberformel anbieten die es so nicht geben kann, schnell abnehmen, schnell reich werden, werde ein besserer Mensch etc. ohne auf das „Warum“ einzugehen. Warum lohnt sich Methode X besser als Y? Warum ist diese Methode für mich als Leser geeignet? Einfach gesagt, ess nach meinem Plan, mach mehr Sport, zack schlank, oder kauf ein paar ETF, spar etwas, zack werde reich.

Die Story hinter der Story
Was hat der Autor für eine Geschichte? Und geht es um den Punkt wie authentisch ist der Autor. Ein Autor der etwas darüber schreibt wie man am besten Gewicht abnehmen kann, der aber selber nie „dick“ war, kann die Problematik nicht verstehen. Er kann vielleicht aufgrund seiner Ausbildung, seines Studiums oder seines Jobs darüber schreiben, aber das Gefühl, was es bedeutet „abzunehmen“, wie sich ein Mensch fühlt der zu viel auf den Rippen hat, dies kann er gar nicht wissen. Diese Erfahrungen lernt man nicht, man muss diese erleben. Genauso wie Leute die Ratgeber übers reich werden schreiben. Wenn der Autor schon ewig reich ist (mit dem goldenen Löffel geboren), wie will er dann beurteilen was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, die nicht die Möglichkeiten hatten wie er. Es ist doch viel „geiler“ zu lesen, ich hatte einen Job von „nine to five“, ich habe für mich festgestellt ich muss was ändern, der Weg war schwer aber er hat sich gelohnt, Folgendes habe ich gemacht…Provokativ ausgedrückt wer nie Scheiße fressen musste, der weiß auch nicht wie Scheiße schmeckt.

Zufriedenheit
Beim Stöbern in der Buchhandlung kann man ganz schnell den Eindruck gewinnen „ICH MUSS MICH OPTIMIEREN“ Wir sehen Buchtitel wie Abnehmen schnell und einfach, werde reich, in 100 Tagen ein neues Leben. Aber statt, darf ich nicht so sein und bleiben wie ich bin, muss ich mich ständig verbessern und am Ende unglücklich sein? Muss ich mit Ende 30 meine erste Millionen haben? NEIN, ich muss mich wohlfühlen. Ich will kein Buch lesen wo ich als „Loser“ dargestellt werde, weil ich ein anderes Leben als der Autor habe. Ich will, dass mir ein Autor die Alternativen aufzeigt wie z.B „Hey du bist so wie du bist toll, perfekt, aber schau was dich erwartet, wenn du das und das machst“. Wenn ich ein Buch zuklappe, will ich zufrieden sein.
Fazit
Jeder Autor will Geld verdienen, aber mich stört teilweise die plumpe Art wie. Es gibt Influencer die meinen, ein Buch schreiben zu müssen, weil die x -Tausend Follower haben. Hier ist in meinen Augen ganz klar zu erkennen warum die das Buch schreiben, nicht aus Nächstenliebe oder weil Die was Gutes tun wollen, sondern rein aus Kommerz, was ja völlig legitim ist, aber dann stellt euch nicht als „Übermensch“ dar.

Positive Beispiele.
Hier eine kleine Auswahl von Büchern die in meinen Augen authentisch geschrieben sind, die ich selber gelesen habe und in meinen Augen einen „echten“ Mehrwert haben.

Tobias Beck – Unbox your Life!

Biyon Kattilathu - Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt 

Stefan Frädrich - Das Günter-Prinzip

Kolja Barghoorn - Der rationale Kapitalist

Die Liste wird ständig erweitert


Mittwoch, 20. Mai 2020

Rezension: Blutwette von Andreas Franz/Daniel Holbe

Ein ehemaliger Sportler hat Selbstmord begangen, eigentlich reine Routine für das Team um Julia Durant und doch scheint dieser Fall nicht so einfach zu sein. Denn nach dem Ableben des Sportlers decken die Ermittler einen Abgrund auf: Drogen, Glücksspiel, hohe Schulden und wieso sollte sich jemand umbringen, der kurz davor ist Vater zu werden? Julia Durant möchte diesen neuen Erkenntnissen auf den Grund gehen, doch sie stößt auf eine Mauer des Schweigens.
Bluttwette hat mich von der ersten Seite an gepackt, die Thematik ist spannend und authentisch geschrieben. Kommissar Zufall hat hier eine kleinere Rolle als in den vielen Fällen davor. Daniel Holbe besinnt sich auf solide Polizeiarbeit. Des Weiteren bekommen die anderen Ermittler eine größere Rolle zugesprochen, allen voran Durants Kollege Kullmer. Auch der eigenwillige Offenbacher Ermittler Peter Brand ist wieder dabei. So macht Julia Durant Spass!

5 von 5 Sternen

Dienstag, 19. Mai 2020

Rezension: Tot bist du perfekt von JP Delaney

Abbie Cullen wacht in einem Krankenhaus auf. Offensichtlich hatte sie einen Unfall und hat diesen überlebt, doch schnell wird klar, etwas stimmt mit Abbie nicht. Tim, ihr „geliebter“ Ehemann und zugleich erfolgreicher Programmierer erzählt ihr, dass er jahrelang daran gearbeitet hat, sie wieder zu bekommen, schnell wird ihr klar, sie ist nicht Abbie, sondern nur eine Kopie. (ich denke du meinst nicht "du" sondern "sie"?)
Ich habe einen Thriller erwartet und ein Leseerlebnis bekommen. Das Buch deckt sehr viele Themenbereiche ab u.a. Künstliche Intelligenz, Ethik, obsessive Liebe, Autismus und ein rätselhafter Kriminalfall. JP Delaney schafft es diese Themenfelder perfekt und spannend zu vereinen. Die kurzen Kapitel lassen das Buch flüssig lesen, auch wenn die Erzählform anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, so passt sie zum Buch. Man kann die einzelnen „Gedankengänge“ von Abbie mitverfolgen und ihre Entwicklung miterleben. „Tot bist du perfekt“ ist nicht nur ein außergewöhnlicher Sci-Fi -Thriller, sondern ein echtes Leseerlebnis. Wieweit darf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz gehen?

Von mir gibt es 5 von 5 Cobots

Montag, 4. Mai 2020

Der Outsider von Stephen King - Rezension

Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Tatortspuren sowie Augenzeugenberichte deuten auf den allseits beliebten Coach der Jugendbaseballmannschaft Terry Maitland hin. Maitland ist verheiratet, hat zwei kleine Töchter und gilt in Flint City als ziemlich unbescholten. Detective Ralph Anderson ordnet eine sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Terry Maitland kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen. Bei den andauernden Ermittlungen kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht. Wie kann Terry Maitland an zwei Orten gleichzeitig gewesen sein?


Wenn wir an Stephen King denken, dann fallen jeden von uns bestimmt die „Meisterwerke“ wie "Es","Carrie", "Friedhof der Kuscheltiere" etc. ein. Der Outsider hat das Potenzial genau dahin zu kommen, denn das Buch ist vielleicht die perfekte Mischung zwischen einem Krimi und einem Horrorroman. Wie so oft ist bei King nichts wie es wirklich scheint. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass King unseren moralischen Kompass neu einstellen will, denn selbst, wenn alle Beweise gegen einen Verdächtigen sprechen, können wir uns dann wirklich sicher sein, dass es wirklich so ist? Das Buch erinnert mich, wie oben beschrieben, an die alten Klassiker und steht ihnen in nichts nach. Ein echter Pagetuner. Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Bücher "Mr. Mercedes", "Finderlohn" und "Mind Control" sollten vorher gelesen werden, den es gibt ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten, die eine erstaunliche Entwicklung mitgemacht hat.
5 von 5 Outsider



Freitag, 17. April 2020

Rezension: Geister: Ein Jo-Lasker-Thriller von Jens Bühler

Kriminalhauptkommissar Jo Lasker und sein Team spielen nicht immer nach den Regeln und können dadurch eine außergewöhnlich hohe Aufklärungsquote vorzeigen. Doch die neue Führung im Präsidium will die Dienststelle auflösen. Ein letzter Einsatz verlangt Jo Laskerund seinem Team alles ab, denn dieser Einsatz ist alles andere als Routine. Am Ende ist nicht mehr klar, wer gut und wer schlecht ist.
Der Autor Jens Bühler ist selber Kriminalhauptkommissar. Er weiß wie am besten wie „echte“ Polizeiarbeit funktioniert und wovon er schreibt. Dadurch hebt sich der Thriller „Geister“ von anderen Büchern dieses Genres ab. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Die verschiedenen Handlungsstränge laufen am Ende zusammen. Die Handlung spielt in Frankfurt und Umgebung, was für mich als „fast“ Frankfurter ein weiterer Pluspunkt ist. Das Buch „Geister“ von Jens Bühler ist der perfekte Thriller für zwischendurch. Ich hätte mir nur ein anderes Ende gewünscht.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 14. April 2020

Bruderherz von Silke Nowak - Rezensionsexemplar

Eine kleine beschauliche Gemeinde wird von einem Mord erschüttert. Auf dem Handy des Toten eine Nachricht: „Grüße von Kronos, wenn der erste Schnee fällt, kehre ich zurück“. Als dann die Tatwaffe auf den Grab einer jungen Frau entdeckt wird, stehen die Ermittler vor einem Rätsel, denn das Dorf schweigt.


Eigentlich habe ich einen spannenden Thriller zum Thema Good Cop vs. Bad Cop erwartet, leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Collin, der den Part als „Bad Cop“ übernimmt, ist psychisch total instabil und recht unglaubwürdig. Er bedient so ziemlich jedes Klischee, was einen „Bad Cop“ ausmachen soll, hier ist die Autorin ganz klar über das Ziel hinausgeschossen. Joy, die den "Good Cop" darstellen soll, verblasst neben Collin total. Joy wirkt oft unbeholfen und naiv.
Bei mir kam beim Lesen leider keine Spannung auf, am Ende musste ich mich durch das Buch quälen. Ich hätte mir gerne mehr mythologische Aspekte gewünscht. Die Aufmachung mit Zitaten am Anfang eines Kapitels haben mir sehr gut gefallen.

Von mir gibt es leider nur 2 Sterne.

Freitag, 3. April 2020

KRYONIUM. Die Experimente der Erinnerung von Matthias A. K. Zimmermann - Rezensionsexemplar

Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der anonyme Erzähler heimlich Fluchtpläne. Doch wieso hat er keine Erinnerungen daran, wie er in das Schloss gekommen ist? Mit jedem Tag wächst sein Verlangen auszubrechen. Doch draußen im Wald lauern nicht nur Ungeheuer und Fabelwesen, sondern zusätzlich auch noch eine alte Hexe. Mit der Zeit lernt der Protagonist, dass die Realität nicht das ist, was sie zu sein scheint.

Wie fängt man an über ein Buch zu schreiben, was so man so in der Art noch nie gelesen hat? In KRYONIUM.Die Experimente der Erinnerung haben scheinbar unwichtige Details, Gegenstände oder Personen einen speziellen Einfluss auf die Geschichte. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Kryonium ist nicht nur komplex, auch die vielen Wendungen lassen die Hauptfigur sowie wie den Leser rätseln was real ist und was nicht. Das Buch ist eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Fantasy trifft auf Gesellschaftskritik, Science-Fiction auf Realität. Am Ende stellt sich eine Frage, "In wieweit können wir unseren Erinnerungen (ver)trauen?"

5 von 5 Schneeflocken

Mehr dazu auf Sarahs Lesereise

Donnerstag, 2. April 2020

Amalias Song von Verena Wilmes - Rezensionsexemplar

Maxie ist eine junge Basketballspielerin aus Kronberg, doch ihre eigentliche Leidenschaft gehört der Musik. Als Maxie einen Song über Ihre ehemalige Teamkollegin beim BBC Kronberg schreibt, bekommen einige Personen im Verein Panik; denn was Maxie in Amalias Song besingt, belastet die Vereinsführung sehr.
Eigentlich bin ich kein Basketballfan, aber die Mischung aus Sport, „Krimi“ und regionalen Bezug hat mich doch neugierig gemacht. Der Autorin nimmt uns mit hinter die Kulissen eines Basketballvereins und zeigt auf, dass hinter dem Sport nicht nur der Spass, sondern auch wirtschaftliche sowie persönliche Interessen stehen. Leider bin ich etwas zwiegespalten, was das Buch betrifft. Anfangs konnte mich die Handlung zwar fesseln, leider ließ das dann sehr schnell nach. Ich hatte das Problem, mir die vielen Namen zu merken und diese auch zuzuordnen. Des Weiteren fand ich die Handlung etwas in die Länge gezogen, ich hätte mir gewünscht mehr über Maxie und Amalia zu erfahren. Erst zum Ende hin hatte ich wieder das Gefühl das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Positiv fand ich aber den Schreibstil, die Ortskenntnisse und den Einblick in den Profisport. Das Ende ist super gelungen und ich konnte mich wieder etwas mit dem Buch anfreunden.

2 von 5 Basketbällen