Der Tunnel von Bernhard Kellermann aus dem Jahr 1913 ist eines der bedeutendsten Science-Fiction-Werke des frühen 20. Jahrhunderts. Das Buch verbindet technische Utopie mit sozialkritischer Dystopie.
Der Protagonist Mac Allen, ein Ingenieur aus einfachen Verhältnissen, hat einen Traum: einen 5.000 km langen Tunnel unter dem Atlantik zu bauen, um die USA und Europa miteinander zu verbinden. Schnell findet Mac Allen zahlreiche Geldgeber für dieses Mammutprojekt. Die Arbeiten beginnen, es werden Anteile am Tunnelsyndikat verkauft und die weltweite Wirtschaft freut sich; die Aktien steigen, bis zu einer tragischen Katastrophe, die alles verändern wird.
Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen; es war interessant zu lesen, dass ein Buch, welches im letzten Jahrhundert geschrieben wurde, noch so aktuell sein kann. Das Buch „Der Tunnel“ besticht durch seine Sozialkritik: Die Tunnelarbeiter werden ausgebeutet und zu immer neuen Höchstleistungen angetrieben, die Medien feiern jeden baulichen Fortschritt und die Wirtschaft freut sich.
Auch den Protagonisten Mac Allen fand ich interessant gezeichnet. Er brennt für sein Projekt, ist anfangs ein gerechter Vorgesetzter und Familienvater, vernachlässigt dann aber seine Frau und Tochter immer mehr, und sein Projekt nimmt immer mehr Platz in seinem Leben ein.
Fazit
Trotz seines Alters hat die Geschichte nichts an Aktualität verloren. Die Themen Ethik der Technik (Ist technischer Fortschritt um jeden Preis gerechtfertigt?), die Macht der Medien und Kapitalismuskritik bieten für jeden Lesegeschmack etwas.
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