Donnerstag, 22. September 2022

Die heile Bookstagram Welt

Willkommen im Bookstagram Paradies! Hier haben wir uns alle lieb und sind alle gleich, große Accounts, kleine Accounts, Buchblogger, Bookstagramer, Witzbolde, Verlagsautoren und Selfpublisher. Deine Followerzahl völlig egal, wir sind eine große Familie, aber du musst eine Regel beachten: Niemand hat das Recht diesen heiligen Ort mit Kritik zu beschmutzen, niemand und ich meine niemand hat das Recht diesen Ort zu entweihen. Kritik ist unerwünscht. Wagst du dennoch Kritik zu äußern, kommt die Bookstagram Polizei. Bookstagram ein Ort der Glückseligkeit?

Nein! Ein Ort, wo Kritik nicht erwünscht ist, wo man für seine kritische Haltung an einem virtuellen Pranger gestellt wird, ist alles andere als das Paradies, es ist die Hölle! Ein Buch, was wirklich jeder mag, musst auch du mögen, wenn nicht wird deine Intelligenz und deine Daseinsberechtigung auf dieser Plattform in Frage gestellt. Doch auch die heillgen großen Accounts darf man nicht kritisieren, sie müssen ja alles richtig machen, weil sonst hätten sie nicht so viele Follower. Teilweise nimmt diese Art der Followerschaft gottesähnliche Ausmaße an. Wenn der heilige große Account sagt, ein Buch ist gut und man muss es gelesen haben, dann muss man es auch lesen. Wenn der große Account zu einer Challenge aufruft, dann hast du gefälligst mitzumachen und vergesse nicht meine heiligen Worte in deiner Story zu teilen, auf das mein Glanz weitere Nutzer erreicht.
Sind also alle auf Bookstagram gleich? Nein, liest du kein Mainstream, hast du es nicht leicht, gehörst du der falschen oder keiner Bubble an, dann hast du Pech. Und wenn du dich kritisch äußerst, pass auf, dass die Bookstagram Polizei dich nicht erwischt.
Befreit euch! Buchblogger dieser Welt vereinigt euch (sorry für die kommunistisch angehauchte Sprache) Seid kritisch, steht zu eurer Meinung, steht dafür ein, verteidigt sie und lasst euch niemals unterkriegen, lest was ihr wirklich wollt. Glaubt nicht alles was ihr auf Bookstagram seht und wenn doch mal eine Diskussion zu heftig wird, denkt dran: Bookstagram ist eine Scheinwelt mit ein paar Göttern, die sich oft zu wichtig nehmen.

8 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Oh, was ist denn da wieder passiert? Du meinst schon instagram oder?
    Ich bin da ja eher selten unterwegs und teile dort eigentlich nur meine Beiträge :) Bisher hab ich da zum Glück keine negativen Erfahrungen gemacht, wohl einfach, weil ich wenig kommentiere und dadurch auch wenig Kommentare bekomme ... ich teile dort aber immer meine Meinung so, wie ich sie mir denke, bisher hab ich da noch kein negatives Feedback bekommen.
    Das scheint vor allem immer insta und twitter zu betreffen, zumindest wenn ich von solchen Anfeindungen höre.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Nein es ist nichts passiert, es geht nur um das Medium Bookstagram/Instagram im Allgemeinen. Es gibt dort fast keine kritischen Themen auf der Plattform, deswegen "heile Bookstagram Welt". Buchkritische Beiträge finde ich immer auf Blogs im Internet.

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    1. Hm, das liegt aber auch ein bisschen an der Plattform oder? Zumindest für mich ist es halt eher was zum Anschauen der Fotos ;) Lange Beiträge dort würde ich mir jetzt z. B. nicht unbedingt durchlesen, aber ich lese auf instagram prinzipiell kaum Beiträge, ich bin einfach lieber auf Blogs unterwegs. Wobei kritische Beiträge dort ja auch geteilt werden - kommt jetzt drauf an was du meinst: negative Rezensionen?

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    2. negative Rezensionen, kritische Beiträge zu irgendwelchen Themen...

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    3. Hm, also ich teile meine "negativen" dort überall genauso wie meine positiven, ich hab da noch nie einen Unterschied gemacht :) Und auch kritische Themen oder Diskussionsrunden teile ich da. Allerdings sieht die halt kaum jemand :D

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  3. Dann muss ich bisher wohl echt Glück gehabt haben! Ich bin auf Instagram ein kleines Licht, gehöre wohl keiner Bubble an und poste dort auch meine kritischen Rezensionen – bisher ist mich deswegen niemand blöd angegangen. (Viele Follower habe ich bisher allerdings nicht, vielleicht deswegen?)

    Auf Facebook dagegen ist mir das ein paar Mal passiert – vor allem, wenn ich es gewagt habe, leichte Kritik am Buch eines Urgesteins wie James Baldwin zu äußern. Selbst dann, wenn ich als abschließendes Fazit gesagt habe, das Buch habe mich im Ganzen dennoch überzeugen können. Aber Facebook habe ich inzwischen auch aus diversen Gründen ganz den Rücken gekehrt.

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  4. Ich finds ja tatsächlich auf twitter schlimmer. Ich hab da ja meinen Account wieder aktiviert und da ist so oft eine "schlechte" oder negative Stimmung ... ich weiß auch nicht. Das hab ich sonst noch nie so extrem erlebt muss ich sagen

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    1. Ich hab Twitter auch noch mal eine Chance gegeben, nachdem ich lange inaktiv war – und gestern habe ich den Account wieder gelöscht. Nee. Furchtbar, da habe ich keine Lust drauf, auf diesen toxischen Müll.

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