Februar 1917: Weltweit tobt ein fürchterlicher Krieg, doch in den Palastsälen in Petrograd wird noch getanzt, und auf den Straßen der russischen Zarenstadt brodelt es. Die einfachen Menschen haben es satt, zu hungern oder die etlichen Entbehrungen auf sich zu nehmen, und fangen an, gegen die Regierung zu protestieren. Während die Proteste eskalieren und die Staatsgewalt ins Wanken gerät, verlässt der Zar heimlich die Hauptstadt. Binnen drei Tagen brechen das Zarenreich und die Herrschaft des Zaren Nikolaus Romanow in sich zusammen.
Jörg Baberowski fasst in seinem Werk "Die letzte Fahrt des Zaren: Als das alte Russland unterging" die folgenreichen Ereignisse, die zum Zusammenbruch des Zarenreichs geführt haben, bildlich zusammen und zeigt nicht nur auf, dass es gar nicht so weit hätte kommen müssen, hätten die Verantwortlichen entschlossen und rechtzeitig gehandelt, sondern auch, wie die Bolschewisten das Chaos, das nach der Abdankung des Zaren entstand, für ihre Ziele genutzt haben und die neue Regierung ebenfalls aus dem Amt gejagt wurde.
Etwas schade fand ich, dass die Handlung zu sehr auf die Hauptstadt Petrograd festgelegt ist. Mich hätte noch mehr interessiert, wie das Ausland, die Verbündeten, aber auch die Feinde Russlands auf das Chaos in der russischen Hauptstadt reagiert haben.
Sprecher
Omid-Paul Eftekhari schafft es, die Geschehnisse des Jahres 1917 wunderbar und spannend wiederzugeben. Hätte mein Geschichtslehrer so eine fesselnde Stimme gehabt, wäre bei mir sicher mehr Schulstoff hängen geblieben.
Hintergrund
Nach seiner Abdankung im März 1917 wurde Zar Nikolaus II. mit seiner Familie zunächst in Zarskoje Selo bei St. Petersburg unter Hausarrest gestellt. Später wurden sie nach Tobolsk in Sibirien gebracht.
Ihre letzte Reise führte sie im Frühjahr 1918 nach Jekaterinburg ins Haus Ipatjew, wo sie im Juli 1918 ermordet wurden.
Fazit
Es ist immer wieder faszinierend, welchen Lauf die Weltgeschichte nimmt und wie die betroffenen Akteure agieren.
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